Nähwerkzeuge – Das Bügelei

Das Bügelei oder auch Tailors Ham / Schinken des Schneiders ist ein perfektes altes Hilfsmittel um runde Nähte auszubügeln. Der englischen Name Tailors Ham gefällt mir besonders gut. Es gibt im Internet unzählige Anleitungen, im wesentlichen unterscheiden die sich durch die empfohlene Füllung. Manchmal haben diese Bügelhilfen auch die Form einer großen Bohne.
Ich habe mein Bügelei so gemacht:
Geplant ist eine Größe von 25 cm mal 35 cm.
Auf Packpapier habe ich diese Maße auf einem Kreuz abgetragen und mit Hilfe von zwei Tellern und dem Kurvenlineal ein eiförmiges Oval gezeichnet. Dabei ist das Ei doch schmaler geworden.
Mit diesem Schnittmuster wurden vier Schichten Stoff ausgeschnitten. Als Aussenhülle dient auf der einen Seite ein blauer Wollstoff und auf der anderen Nessel.  Die innerer Schicht besteht  zwei Lagen weicher Baumwolle (hier ein altes Bieberbettlaken) .
Diese vier Lagen wurden  zusammengenäht. Ich habe ein kräftiges Band in der Naht mit gefasst weil ich das Ei am Bügelbrett aufhängen will und an einer Stelle die Naht 5 cm offen gelassen um das Ei füllen zu können.
Die Nahtzugabe ist knappkantig beschnitten worden.
Nach dem Wenden des Eis durch das Loch konnte zwischen die beiden Bieberbetttuchschichten die Füllung gestopft werden. Ich habe lauter kleine Stoffreste genommen. Je kleiner desto besser. Zu große Stücke drücken sich nach außen durch. Besonders bewährt haben sich die Reste von der Overlockmaschine. Bei meinem Ei ist das Loch zur Zeit noch nicht zugenäht sondern mit einer Sicherheitsnadel gesichert. So kann ich das Ei schon benutzen, obwohl es noch nicht fertig ist.  Denn das Innere kann immer noch fester gestopft werden und alle aktuellen Reste aus der Overlockmaschine verschwinden im Moment im Bügelei.  Es ist unglaublich, wie viel Zeugs in dem Ding verschwinden kann.
So ein Ei kann auch mit Hächsel von Stroh, Sand oder Sägemehl gefüllt werden.
Hier das ist (fast) fertige Ei im Einsatz.

12 Gedanken zu „Nähwerkzeuge – Das Bügelei

  1. Pingback: Hätte mir das einer früher gesagt, ich hätte wahrscheinlich nie mit dem Nähen angefangen – Nahtzugabe5cm.de

  2. Pingback: Bügelei … Bügel-Ei? | Fräulein Ideal

  3. elufingerhut

    Hallo liebe Mema,
    ein großes DANKE für die super Anleitung. Beim Bügeln von Ausschnitten und Armlöcher habe ich mir auf dem Bügelbrett immer sehr schwer getan, festgehalten mit Fingern und Bauch…. Das werde ich sofort nachnähen.
    LG
    Eva

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  6. .Meike

    Dankeschön für die Anleitung!

    Liebe Mema, ich würde gerne eine Frage von Dir, die ich in verschiedenen Ausführungen in den letzten Tagen bei dir und in den Kommentaren gelesen habe, für das Nähfragezeichen verwenden. Da ich keine Mailadresse gefunden habe, frage ich dich auf diesem Wege. Ist das ok für dich? Der zusammengefasste Wortlaut würde heißen:

    „Warum nähen junge, politisch sehr bewußte und kritisch denkende Frauen Vintagekleidung aus den 40ern bis 60ern. Warum wird die Mode aus der Zeit, in der Frauen eher unterdrückt wurden, zum Vorbild? Kann die Mode getrennt von der gesellschaftlichen Situation gesehen werden, in der sie entwickelt und getragen wurde? Was macht sie so anziehend?“

    Könntest du mir bitte per Mail an meikehh at gmx punkt de anworten, ob das ok ist und ob du als Autorin genannt und verlinkt werden möchtest. Du kannst die Frage auch gerne umformulieren oder verändern.

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  7. Liese

    Wie jetz‘ – im Internet gibt es dafür unzählige Anleitungen – ich Depp bin nie auf die Idee gekommen, da mal zu suchen, wo ich doch ganz dringend eines brauche… Dann Danke für die Anleitung, damit ist mir schon mal sehr geholfen, ich habe nämlich immer wieder das Problem, dass sich die (runden) Nähte auf dem (unrunden) Bügelbrett einfach nicht bügeln lassen wollen *grummel*
    Zum Zwischenmasskleid: wenn Du nur ein Foto vom Kleid sehen möchtest, musst Du nur dem Link im Post folgen. Ein Foto vom Kleid ohne Jacke, aber mit mir drin gibt es (noch) nicht – jedenfalls kein gutes *gg*
    Übrigens habe ich den Schnitt in Summe um 12 cm gekürzt, ich bin nämlich auch nicht die Größte (168 cm) und Schnitte in dieser Art sind immer übertrieben lang – warum auch immer…
    Greets,
    Liese
    *bei weiteren Fragen zum Kleid gerne an ‚rosenrabbatz@googlemail.com’*

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  8. immi

    Ich wär gar nicht drauf gekommen das selbst herzustellen. Habe eins bei Ebay ersteigert (eins aus alten Bundeswehrbständen) und möchte das auch nicht mehr missen. Meins ist aber groß und hat einen festen Holzfuß und steht deshalb in der Wohnung herum. Das ist natürlich praktisch wenn man das ans Bügelbrett hängen kann.

    Grüße von Immi

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