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Noch mal in den warmen Süden – das Lissabonkleid

Lissabonkleid mit Jacke Lissabonkleid hintenEs sitzt wie ein bequemer Handschuh, mein neues Etuikleid. Sicher liegt das am Stoff; Stretchdenim (beult leider etwas beim Tragen wie man sieht) und an der guten Anpassung. Der Craftsykurs „Adjust the Bust“ von Kathleen Cheetham hat meine Fähigkeiten in dieser Hinsicht noch einmal entscheidend verbessert.

Die Autorin des Kurses betreibt einen eigenen kleinen Schnittmusterverlag mit dem sprechenden Firmennahmen „Petite Plus Pattern“ und hat selber eine ebensolche Figur. Sie weiß also von was sie spricht. Ihre Schnittmuster sind ehr der Kategorie „Klassisch“ zuzuordnen. Vielleicht versuche ich mal  einen der Schnitte.

Basis für das Kleid ist der Schnitt Burda  NR. 424PLUSHW2013-DL aus den neuen Burda plus Herbstheft. Es gibt den Schnitt in verschiedenen Varianten, ohne Ärmel,mit halben Ärmel, mit langen Ärmeln, mit Varianten bei den Halsausschnitten und mit Rüschen am Saum. Im Grundsatz ist es ein klassischer Kleiderschnitt mit Prinzessnähten und einer Naht in der Taille. Schnittmuster LissabonkleidNur das vordere Panel wird durchgehend zugeschnitten. Es hat rechts und links  zwei kleine Stoff etuikleidGehfalten.

Wie schön dass ich für kurze Zeit noch mal in die heiße Sonne fahren und das Kleid ausführlich tragen kann. Heute habe ich es schon mal mit einer dicken Jacke versucht, das geht auch.

Die ausführlichere Schnittmusterbeschreibung liest man hier.

Schnittmusterbeschreibung – ärmelloses Etuikleid Burda plus

Lissabonkleid vorneAus der Herbstausgabe der Burda Pus 2013 habe ich dieses ärmellose Kleid genäht.  Es ist Burda  NR. 424PLUSHW2013-DL und es gibt ihn auch als Downloadschnitt. Im Heft veröffentlicht sind  verschiedene Varianten, ohne Ärmel, mit halben Ärmeln, mit langen Ärmeln, mit Lissabonkleid hintenVarianten bei den Halsausschnitten und mit Rüschen am Saum. Im Grundsatz ist es ein klassischer Kleiderschnitt mit Prinzessnähten und einer Naht in der Taille. Nur das vordere Panel wird durchgehend zugeschnitten. Es hat rechts und links  zwei kleine Gehfalten.

Größen: Der Schnitt ist ein Multigrößenschnitt und geht im Heft von Gr. 44 bis Gr. 54   Ausgeganen bin ich von der Größe 46. Dann habe ich eine FBA am der Brust und eine weitere Vergrößerung an der Taille gemacht. Diese Veränderungen habe ich wie immer mit einer Oberteilprobe  aus Nessel überprüft.  

Anleitung: Die Anleitung im Heft ist ordentlich. Ich habe da nichts zu bemängeln

Verwendeter Stoff: Im Sommerendverkauf habe ich einen leichten Denim mit Stretch gefunden.

Lissabonkleid innen hinten Lissabonkleid innen vorneVerarbeitungshinweise: Im Burdaheft ist zu diesem Kleid ein Futter vorgesehen. Da mein Kleid  für heiße Sommertage geplant ist habe ich darauf verzichtet. Der Halsausschnitt und auch die Armausschnitte wurden mit leichtem Nahtband verstärkt und dann einfach doppelt umgeklappt. Das ging erstaunlich gut, liegt sicher am nachgebenden Stoff. Eingearbeitet sind ein unsichtbarer Reißverschluss in der hinteren Rückennaht und BH-Trägerhalter auf den Schultern. Zur Anpassung des Kleides habe ich den Craftsykurs „Adjust the Bust“  geschaut. Sehr hilfreich.

Die Verarbeitung  ist sonst schnell und einfach: Versäuberung mit der Overlock und der Saum ist mit dem unsichtbaren Stich der Nähmaschine angenäht.

Lissabonkleid Detail 2 Lissabonkleid Detail 1

Fazit: Ich bin mit Kleid und Schnitt zufrieden. Das Kleid sitzt gut. Ich plane die Schnittteile des Oberteils zu einem Basisschnitt mit Prinzessnähten weiterzuentwickeln.

Kinderwesten zum Wenden

Wendewesten

Westen vorne

Westen hinten

Die Mädchenkleider für die kleine Enkeltochter sind gut angekommen. Das Mädchen kann auch schon einige Schritte laufen, dem Tragen der Kleider steht also nichts mehr im Weg. Allerdings liebt der große Bruder die Kleidungsstücke auch. Er trägt sie wie einen Kassak, nur die Armlöcher sind zu eng. Nun, dem großen Enkelsohn kann geholfen werden. Aus den gleichen Stoffen habe ich für ihn zwei Wendewesten genäht. Ihm sind auch schon Taschen nützlich. Hier gibt es Taschen für Spielautos und kleine Gummitieretütchen. Von denen gibt es in meinem Büro immer einige. Ich bekomme sie als Betthupferl wenn ich im Hotel übernachte. Nun gehen sie mit der Kleidung zum Enkelsohn. Viel Spaß damit großer Enkel.

Der Westenschnitt ist wunderbar.  Er ließ sich ganz einfach arbeiten. Ich habWeste technische Zeichnunge ihn in Burdastyle/BurdaKids 2010 Nr. 614 gefunden. Genäht sind sie in Größe 98.

Den Westen fehlen noch die Verschlüsse. Ich werde Kamsnaps nehmen und hoffe sehr darauf, dass mir damit einige Frauen aus der Nähgruppe am Mittwoch aushelfen können.

MMM – Testtag für den braunen Rock

Heute trage ich meinen, weiten langen brauen Rock zum Markt.  Genäht habe ich ihn schon Mitte 2011. 

Es ist ein Schnitt aus der BurdaStyle Januar 2011. Als Kombination dazu hatte ich die Tweedjacke und eine Schößchenbluse genäht, beides auch aus der gleichen Zeitschriftenstrecke. Mit der Jacke bin ich vertraut geworden, ich trage sie oft und liebe sie sehr. Die Schößchenbluse wurde nach längerem Aufbewahren und einem intensiven Test in den Müll geschmissen. 

Der Rock ist eins der Kleidungsstücke zu denen ich eine sehr ambivalente Haltung habe. Ich trage ihn selten obwohl ich den Stoff und noch mehr den Schnitt liebe. Auch das Tragegefühl ist großartig. Nur das Spiegelbild von mir im Rock gefällt mir nicht. Irgendetwas scheint mit den Proportionen oder dem Schnitt nicht zu stimmen. Vermutlich steht mir die Form nicht. Oder ist es die Farbe? Nun, wir werden sehen. Ich werde ihn bewusst öfter anziehen und mit verschiedenen Oberteilen kombinieren.

Heute zum Markt und dann den ganzen Tag am Schreibtisch trage ich ihn jedenfalls so:

Brauner Rock, beiges Sorbettotop, gekaufte, beige, kurze Strickjacke, auffälliger bunter Stickgürtel. Die Stiefel gibt es nur zum Markt. Da trage ich das Outfit zusammen mit der alten schwarzen Lederjacke kombiniert. Wenn ich das Fotos so sehe….ein bisschen westernartig!!

Ist bei den anderen MMM Frauen schon Frühling? Hier ist es zu sehen.

Ich hab den Rock hier schon einmal vorgestellt und so beschrieben:


Interessiert an dem Rock hat mich die besondere Schnittführung. Vorder- und Rückenteil bestehen aus je einem halben großen Oval, das in der Mitte eingeschnitten wird. In diesem Einschnitt eingepasst wird der Hüftsattel. An der linken Seite wird ein Reißverschluss eingenäht. Nur der Hüftsattel ist gefüttert.

Foto aus Burdastyle 1.11

Burdakleid 118A 10/2012 geht auch in Größe 46

nur geheftet

Die beiden Kleider aus der Burda 10/2012 108B und 118A haben mir sehr gut gefallen. Das Erste war im Heft bis Größe 44 das Zweite sogar nur bis Gr. 42 vorhanden. Beide Schnitte müssten also anpassen werden. Sewing Galaxy hat mir sehr zu 118A geraten und als Anmasi und Dodo ihre Kleider / Oberteile dann auch noch vorstellten wurde mir klar, wenn überhaupt eins von beiden, dann 118A. Und im Rahmen der ökonomischen Schnittverwendung gleich auch noch eine Bluse in SWAP-Farben aus dem gleichen Schnitt……

Aber wie kann dieses kompliziert geschnittene Kleid vergrößert werden? 

Es hat keine Taillennaht, ist oben quer zum Fadenlauf geschnitten und der Rockteil liegt auch nicht im Fadenverlauf. Der Wasserfallkragen am Oberteil, wie kann ich da eine Brustvergrößerung hinbekommen? Burdas Standart sind B Körbchen, ich brauche E!

Es hat kaum Abnäher die ich zur Anpassung nützen kann. 

Es ist ein Kleid für schlanke Damen (Anmasi, Dodo)!! Mein sehr runder Bauch, wie passt der in so ein enges Kleid. 

Fragen über Fragen. 

Ich habe die Schnittberatung  bei Burda angemailt. Sie haben mir davon abgeraten das Kleid zu vergrößern, zumindest wenn ich festen, nicht elastischen Stoff nütze.

Dodo und Immi allerdings haben mir zugeraten und mich in meinem Vorhaben gestärkt.

Ich habe im Lager eine größere Menge elastischen, gewebten, dunkelgrauen Stoff unklarer Zusammensetzung. Damit habe ich schon eine Kleid und auch einen Rock genäht. Der Stoff trägt sich gut, er eignet sich als Probestoff für dieses Kleid. Wenn mein Plan funktioniert habe ich ein schönes tragbares Probekleid. Wenn das Ergebnis fürchterlich ist habe ich keinen großen ökonomischen Verlust.
Wenn alles gut geht, nähe ich das Kleid noch einmal als Weihnachts- oder Silvesterkleid aus dem von mir gehüteten hellgrauen Stoff.

Ein schöner Plan! Statt wie angekündigt zu warten bis ich mehr Zeit habe, musste ich es doch gleich ausprobieren. Ich war so neugierig ob es hinhaut. Ich habe gleich heute den Schnitt angepasst, den Stoff zugeschnitten und das Kleid zusammengereiht. Oben seht ihr ein nicht so gutes Foto mit mir im provisorisch zusammengehefteten Kleid. Wenn ich an bessere Bilder komme ersetze ich das Foto oben.

So habe ich den Schnitt angepasst.

1. Schnittmuster kopieren:
Zunächst habe ich das Schnittmuster in der größten Größe 42 auf Folie aus dem Bogen herauskopiert.

Seitenfalten wegfalten und vordere Mitte finden

1. Anpassung des Vorderteils
Zunächst wurde die Seitenfalten weggefaltet. Dazu habe ich mich an der vorderen Mitte auf dem Schnitt orientiert.

Hier die „Kontrollfaltung“. Nach dem Wegfalten der  Seitenfalten passen beide Seiten des Vorderteils jetzt aufeinander.

Kontrollfaltung

Dann habe ich den Folienschnitt an der vorderen Mitte aufgeschnitten und 4 cm erweitert. Dazu wurden zwei Folienstreifen mit Klebefolie eingefügt. Einer ging vom Halsausschnitt bis zur Seitenfaltung der andere vom unteren Saum bis zur Seitenfaltung.

Nach dem Auflösen der Falten hatte ich ein um 4 cm erweitertes Vorderteil. Den obereren Teil habe ich dann verglichen mit den gut passenden Schnitt des Wasserfallkleides EVA Dress.

Seitenfaltung wieder aufgelöst

Beide Schnitte stimmten in der Weite überein. Das das EVA Dresskleid aus Jersey genäht ist und ich für dieses Probekleid auch einen, allerdings gewebten, elastischen Stoff nützen will habe ich von weiterer Kragenanpassung zu diesem Zeitpunkt abgesehen.
Diesen angepassten Schnitt habe erneut auf Folie übertragen.

!! Nachtrag!! In den Kommentaren weißt Sewing Galaxy zu recht darauf hin, dass meine Anpassungsmethode die Schultern und den Auschnitt verbreitert. Das ist in der Regel nicht gewollt. Hier übernehme ich allerdings in einem nächsten Schritt die Schultern und den Armschitt von einem weiteren Schnittmuster und leiste mir an dieser Stelle diese Vereinfachung. Lege artis ist das nicht. Den Regeln der Kunst enspräche es mehr rechts und links neben dem Ausschnitt die Verbreiterungsschnitte zu machen. Zumindest der Ausschnitt bliebe dann unangetastet.

Gr.42 auf Muster Simp.2404


2. Anpassung des Rückenteils:

Das Schnittmusterteil vom Rücken in Gr. 42 habe ich verglichen mit einem gut sitzenden Schnittteil von Simplicity 2404/7491. Das Kleid wurde schon aus demselben grauen Stoff genäht den ich hier verwenden will und zumindest der Rockteil ist ähnlich konstruiert. Der Vergleich beider Schnittmusterteile hat mir gezeigt an welchen Stellen ich wieviel zugeben muss.

Hier liegt das neue rückwärtige Schnittteil auf dem Muster.

Neuer Schnittteil auf Simp. 2404

Wichtig war bei den hin und her Vergleichen noch zu berücksichtigen das einige meiner Schnitte mit und Burda ohne Nahtzugaben kopiert war. Beim neuen Schnitt für das Burdakleid 118A habe ich 1,5 cm Nahtzugabe gleich mit eingezeichnet.

Das Simplicitykleid hat bei mir sehr breite  Schultern. Wenn ich dieses Kleid noch mal nähen würde würde ich hier  eine Anpassung vornehmen. Bei diesem Kleid habe ich die Armkurve für Rück- und Vorderteil vom Lily Linen Dress übernommen. Hier war ich sehr zufrieden mit dem Armloch denn Armeheben war überhaupt kein Problem.

Armausschnittanpassung

Den Ärmelschnitt habe ich auch gleich von Lily Linen übernommen.


 

3. Zuschneiden:

Stoff zu schmal

Der graue Probestoff liegt nur 1.20 m breit. Das ist zu schmal für das ganze Vorderteil incl. angeschnittenem Ausschnittbeleg.

Also musste ich den Beleg abschneiden und extra Zuschneiden. Das ging aber auch. Die dadurch entstehende Naht sitzt genau im Bruch am Ausschnitt und stabilisiert sogar den Wasserfallkragen.

Das Kleid ist eng, direkt über der Brust wären 2 cm mehr besser. Wie ich das machen könnte ist mir noch unklar. Aber es geht, ich kann es so weiternähen. Mal sehen wie der Ärmel sitzt. Es ist ein Probekleid und perfekt wird erst das nächste. Wenn jemand noch eine Idee zur Verbesserung hat, über Rückmeldung bin ich froh.

Meine Neugierde ist für heute befriedigt.  Die Fertigstellung des Kleides wird wohl warten müssen bis mehr Zeit für mein Hobby da ist.