Archiv der Kategorie: Folkwear

Schnittmusterbeschreibung – Armistice Bluse

Armistice Blouse vorne Puppe
Die Firma Folkwear hat sich der Veröffentlichung historischer und traditioneller regionaler Schnittmuster verschrieben. Hier stelle ich die Armistice Blouse vor. 1918, am Ende des 1. Weltkriegs waren diese Blusen modern. Sie ist vielfach nachgenäht worden und die Suche im Netz zeigt interessante Variationen.
Ich habe diese Bluse genäht weil sie nahe am Produktionsjahr meiner alten mechanischen Nähmaschine entworfen wurde. Über den Prozess kann man hier und hier nachlesen.
Die langärmelige Bluse hat vorne eine breite Blende mit Knöpfen für den Verschluss und einen breiten Kragen. Sie wird nur durch ein Taillenband auf Figur gebracht. Das Schnittmuster sieht an verschiedenen Stellen Spitzeneinsätze oder, als Alternative, Stickereien vor.
Größen:
Den Schnitt gibt es in der Mehrgrößenvariante von S – 3X.  Die Firma arbeitet mit einem eigenen Größensystem. Der Vergleich mit den eigenen Maßen ist notwendig. Da die Bluse nicht sehr passformsensibel ist fällt die Wahl der richtigen Größe leicht.
Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Ja, die Bluse entspricht den Zeichnungen.
War die Anleitung leicht zu verstehen?
Es gibt nur eine englische Anleitung. Sie ist  leicht zu verstehen und mit vielen Zeichnungen illustriert, eine wirklich sehr gute und ausführliche Anleitung. Ich bin sicher, dass auch wenig geübte Näherinnen mit kleinen Englischkenntnissen mit dem Schnittmuster klar kommen.
Was möchte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
Arm. Bluse Detail VorderpanelDie Bluse ist sehr „retro“, ein feines Kleidungsstück das so wie ich es gearbeitet habe nicht für den alltäglichen Gebrauch geeignet ist. Für meine Zwecke war es aber perfekt.
Verwendeter Stoff:Französische Nähte Arm.Bluse
Ich habe zarten Batist genommen. Für die Spitzen wurde eine Borde verwendet die für die breite Partie am Panel noch zusammengenäht und für die zarte Spitze an Kragen und Manschette auseinandergeschnitten werden musste.
Änderungen an dem Schnittmuster oder am Design:Reserveknopf am Saum
Ich habe die Aufschläge an der Manschette weggelassen und Manschetten und Kragen verstärkt. Da mir nur ein der Geradeausstich  zur Verfügung stand sind alle Nähte als französische Nähte gearbeitet worden. An die Seitennaht unten an den Saum habe ich wie immer den Reserveknopf angenäht. Das Taillenband habe ich weggelassen da ich die Bluse in die Röcke eingesteckt und mit Gürtel tragen werde.
Welche Unterstützungen und Tutorials habe ich genutzt:
Die Bluse ist vollständig mit der alten Maschine genäht die nur vorwärts nähen kann. Viele Details habe ich also mit der Hand gearbeitet. Dazu gehören die Herstellung der passenden Breite der Spitze, die Knopflöcher und die Fixierung der Belege. Insbesondere für die Knopflöcher habe ich mich noch mal in meinen Nähbüchern schlau gemacht.
Würdest ich das Schnittmuster nochmals nähen?
Eine solche Bluse reicht im Kleiderschrank
Fazit:
Der Blusenschnitt ist für mein Vorhaben gut geeignet gewesen. Die Herausforderung die Bluse so zu arbeiten wir meine Schwiegergroßmutter es in ihren jungen Jahren gemacht hätte, hat mir Spaß gemacht.  Diese Bluse ist aber sehr „pflegeintensiv“. Der zarte Batist sieht gestärkt viel besser aus und das Bügeln ist auch nicht unkompliziert. Ich werde diese Bluse also nur zu besonderen Gelegenheiten anziehen.
Arm. Bluse vorne PuppeArm. Bluse Rückseite Puppe
So, jetzt schließe ich die alte Nähmaschine wieder und sie ist einstweilen wieder ein Dekorationsstück.
Am. Blouse Nähmaschine 1Am. Blouse Nähmaschine 2

Armistice Blouse vorne Puppe
Die Firma Folkwear hat sich der Veröffentlichung historischer und traditioneller regionaler Schnittmuster verschrieben. Hier stelle ich die Armistice Blouse vor. 1918, am Ende des 1. Weltkriegs waren diese Blusen modern. Sie ist vielfach nachgenäht worden und die Suche im Netz zeigt interessante Variationen.
Ich habe diese Bluse genäht weil sie nahe am Produktionsjahr meiner alten mechanischen Nähmaschine entworfen wurde. Über den Prozess kann man hier und hier nachlesen.
Die langärmelige Bluse hat vorne eine breite Blende mit Knöpfen für den Verschluss und einen breiten Kragen. Sie wird nur durch ein Taillenband auf Figur gebracht. Das Schnittmuster sieht an verschiedenen Stellen Spitzeneinsätze oder, als Alternative, Stickereien vor.
Größen:
Den Schnitt gibt es in der Mehrgrößenvariante von S – 3X.  Die Firma arbeitet mit einem eigenen Größensystem. Der Vergleich mit den eigenen Maßen ist notwendig. Da die Bluse nicht sehr passformsensibel ist fällt die Wahl der richtigen Größe leicht.
Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Ja, die Bluse entspricht den Zeichnungen.
War die Anleitung leicht zu verstehen?
Es gibt nur eine englische Anleitung. Sie ist  leicht zu verstehen und mit vielen Zeichnungen illustriert, eine wirklich sehr gute und ausführliche Anleitung. Ich bin sicher, dass auch wenig geübte Näherinnen mit kleinen Englischkenntnissen mit dem Schnittmuster klar kommen.
Was möchte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
Arm. Bluse Detail VorderpanelDie Bluse ist sehr „retro“, ein feines Kleidungsstück das so wie ich es gearbeitet habe nicht für den alltäglichen Gebrauch geeignet ist. Für meine Zwecke war es aber perfekt.
Verwendeter Stoff:Französische Nähte Arm.Bluse
Ich habe zarten Batist genommen. Für die Spitzen wurde eine Borde verwendet die für die breite Partie am Panel noch zusammengenäht und für die zarte Spitze an Kragen und Manschette auseinandergeschnitten werden musste.
Änderungen an dem Schnittmuster oder am Design:Reserveknopf am Saum
Ich habe die Aufschläge an der Manschette weggelassen und Manschetten und Kragen verstärkt. Da mir nur ein der Geradeausstich  zur Verfügung stand sind alle Nähte als französische Nähte gearbeitet worden. An die Seitennaht unten an den Saum habe ich wie immer den Reserveknopf angenäht. Das Taillenband habe ich weggelassen da ich die Bluse in die Röcke eingesteckt und mit Gürtel tragen werde.
Welche Unterstützungen und Tutorials habe ich genutzt:
Die Bluse ist vollständig mit der alten Maschine genäht die nur vorwärts nähen kann. Viele Details habe ich also mit der Hand gearbeitet. Dazu gehören die Herstellung der passenden Breite der Spitze, die Knopflöcher und die Fixierung der Belege. Insbesondere für die Knopflöcher habe ich mich noch mal in meinen Nähbüchern schlau gemacht.
Würdest ich das Schnittmuster nochmals nähen?
Eine solche Bluse reicht im Kleiderschrank
Fazit:
Der Blusenschnitt ist für mein Vorhaben gut geeignet gewesen. Die Herausforderung die Bluse so zu arbeiten wir meine Schwiegergroßmutter es in ihren jungen Jahren gemacht hätte, hat mir Spaß gemacht.  Diese Bluse ist aber sehr „pflegeintensiv“. Der zarte Batist sieht gestärkt viel besser aus und das Bügeln ist auch nicht unkompliziert. Ich werde diese Bluse also nur zu besonderen Gelegenheiten anziehen.
Arm. Bluse Rückseite Puppe
Arm. Bluse vorne Puppe

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Sentimental und romantisch

Sentimentalität und Romantik sind zwei Dinge die in diesem Haus selten vorkommen. Heute war beides da. Im letzten Frühjahr habe ich die Nähmaschine meiner Schwiegergroßmutter gesäubert und wieder gängig gemacht. Sie näht nur vorwärts mit normalem Stich. Nur die Stichlänge kann variiert werden. Das ist alles. 

Dora, meine sehr geschätzte Schwiegergroßmutter, lebt schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr und genauso lange stand die Maschine im Keller. Ich konnte sie nicht weggeben. Sie ist von Dora und sie ist von der Art wie meine erste eigene Maschine, die ich in einem kleinen Ort bei Marburg mit meiner ersten Mietwohnung zusammen bekommen hatte. Eine Schwingschiffchenmaschine ist es, gebaut im Jahr 1898, in Elizabethport, New Jersey, USA. Hier und bei den Hobbyschneiderinnen kann man über meine Maschine und ihre Wiedererweckung mehr lesen. 

Ich hatte mir vorgenommen das, wenn die Maschine wieder näht, ich darauf ein Kleidungsstück fertige; ein möglichst altes Kleidungsstück. Zunächst hatte ich an einen Rock aus dem Buch „Der goldene Schnitt“ gedacht. Das ist mir aber nicht alt genug gewesen. Die Mode aus den Herstellungsjahren der Maschine ist allerdings heute für mich nicht mehr tragbar. Aber die „Armistice blouse“ aus dem Jahr 1918 von Folkware, einem kleinen amerikanischen Schnittmusterverlag mit traditionellen und folkloristischen Schnitten, dafür habe ich mich dann entschieden und den Schnitt bestellt, auf Folie abgepaust und wenige Anpassungen vorgenommen. Auch die Spitze an der Brust, eigentlich aus Spitzenband bestehend, war schon halb zusammengenäht.

Parallel dazu schenkte meine Schwester mir zwei alte Kopfkissenbezüge aus Schweizer Batist die ganz hervorragend zu dem Schnitt zu passen schienen. Ich liebe diesen Batist mit den eingewebten Punkten! So weit so gut. Schnitt, Stoff und die alte reparierte Maschine haben einen Sommer und einen halben Winter auf meine Zeit und meine Lust gewartet. Jetzt war es soweit. Der Belastungstest des alten Stoffes hat dann gezeigt, das die Jahre ihn doch mürbe gemacht haben. Ich habe also Freitag einen neuen, ganz  ähnlichen Stoff gekauft und gewaschen und heute ist es losgegangen.

Die selbstgestellte Herausforderung war es, die Bluse nur mit dieser Maschine und mit der Hand zu nähen; keine Overlock, kein Zickzack, keine modernen Hilfsmittel! Es geht erstaunlich gut! Ich komme in den alten Rhythmus von treten und nähen wieder herein. Die Maschine riecht noch sehr nach Maschinenöl und es ist ein merkwürdiges Gefühl auf dieser alten, nach Öl und Metallwerkstatt riechenden Maschine zarten Batist zu verarbeiten aber es geht. Nähte werden versäubert mit französischen Nähten; es gibt ja sonst nichts. Die Spitze wird mit der Hand angenäht. Diese Woche wird sie fertig die Bluse. Noch fehlen die Ärmel und die Knöpfe habe ich auch erst gestern bei Ebay ersteigert. 

Ob ich sie wohl jemals trage? Dazu gehört dann ein Rock – dafür will ich nicht auch noch ein alter Schnitt. Lucy hat neulich diesen Rockschnitt ausgegraben und genäht. Der könnte es doch zu der Bluse sein. Was meint ihr?

Sentimentalität und Romantik sind zwei Dinge die in diesem Haus selten vorkommen. Heute war beides da. Im letzten Frühjahr habe ich die Nähmaschine meiner Schwiegergroßmutter gesäubert und wieder gängig gemacht. Sie näht nur vorwärts mit normalem Stich. Nur die Stichlänge kann variiert werden. Das ist alles. 

Dora, meine sehr geschätzte Schwiegergroßmutter, lebt schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr und genauso lange stand die Maschine im Keller. Ich konnte sie nicht weggeben. Sie ist von Dora und sie ist von der Art wie meine erste eigene Maschine, die ich in einem kleinen Ort bei Marburg mit meiner ersten Mietwohnung zusammen bekommen hatte. Eine Schwingschiffchenmaschine ist es, gebaut im Jahr 1898, in Elizabethport, New Jersey, USA. Hier und bei den Hobbyschneiderinnen kann man über meine Maschine und ihre Wiedererweckung mehr lesen. 

Ich hatte mir vorgenommen das, wenn die Maschine wieder näht, ich darauf ein Kleidungsstück fertige; ein möglichst altes Kleidungsstück. Zunächst hatte ich an einen Rock aus dem Buch „Der goldene Schnitt“ gedacht. Das ist mir aber nicht alt genug gewesen. Die Mode aus den Herstellungsjahren der Maschine ist allerdings heute für mich nicht mehr tragbar. Aber die „Armistice blouse“ aus dem Jahr 1918 von Folkware, einem kleinen amerikanischen Schnittmusterverlag mit traditionellen und folkloristischen Schnitten, dafür habe ich mich dann entschieden und den Schnitt bestellt, auf Folie abgepaust und wenige Anpassungen vorgenommen. Auch die Spitze an der Brust, eigentlich aus Spitzenband bestehend, war schon halb zusammengenäht.

Parallel dazu schenkte meine Schwester mir zwei alte Kopfkissenbezüge aus Schweizer Batist die ganz hervorragend zu dem Schnitt zu passen schienen. Ich liebe diesen Batist mit den eingewebten Punkten! So weit so gut. Schnitt, Stoff und die alte reparierte Maschine haben einen Sommer und einen halben Winter auf meine Zeit und meine Lust gewartet. Jetzt war es soweit. Der Belastungstest des alten Stoffes hat dann gezeigt, das die Jahre ihn doch mürbe gemacht haben. Ich habe also Freitag einen neuen, ganz  ähnlichen Stoff gekauft und gewaschen und heute ist es losgegangen.

Die selbstgestellte Herausforderung war es, die Bluse nur mit dieser Maschine und mit der Hand zu nähen; keine Overlock, kein Zickzack, keine modernen Hilfsmittel! Es geht erstaunlich gut! Ich komme in den alten Rhythmus von treten und nähen wieder herein. Die Maschine riecht noch sehr nach Maschinenöl und es ist ein merkwürdiges Gefühl auf dieser alten, nach Öl und Metallwerkstatt riechenden Maschine zarten Batist zu verarbeiten aber es geht. Nähte werden versäubert mit französischen Nähten; es gibt ja sonst nichts. Die Spitze wird mit der Hand angenäht. Diese Woche wird sie fertig die Bluse. Noch fehlen die Ärmel und die Knöpfe habe ich auch erst gestern bei Ebay ersteigert. 

Ob ich sie wohl jemals trage? Dazu gehört dann ein Rock – dafür will ich nicht auch noch ein alter Schnitt. Lucy hat neulich diesen Rockschnitt ausgegraben und genäht. Der könnte es doch zu der Bluse sein. Was meint ihr?