Schon gleich zu Anfang meiner neuen Nähphase hatte ich die Idee und den Wunsch mir ein ganzes traditionelles Outfit zu nähen. Eine Jeans, eine weiße Bluse und ein Jacket.
Das Nähen von Jackets hat schon immer zu meinen Wünschen gehört und über die 45 Jahre meiner Nähkarriere bin ich verschiedentlich daran gescheitert. Es sah immer „selbstgenäht“ im schlechteren Sinne aus. Jeder dieser Fehlschläge hat mich allerding weiter gebracht und ich habe immer genauer gelernt an was es fehlte. Jetzt fühle ich mich in der Lage es neu anzugehen und darüber werde ich auch berichten. Im Herbst gehe ich noch mal in die Heide für eine Jacketnähkurs.
Weiße Blusen sind auch keine Schwierigkeit mehr. Da habe ich mehrere schöne und passende Schnitte.
Jeans kann ich jetzt auch ziemlich gut. Zuerst habe ich Hosen nähen gelernt, der zweite Schritt war die Modifikation für Jeans und Anfang des Jahres habe ich dann die Ginger als passenden Schnitt für mich entdeckt. Aber der Stoff!! Der richtige Jeansstoff, dass ist die neue Hürde. Hier Stoffproben meiner Jeans.

Die Schwarze war die Erste, normaler Jeansstoff aus dem Einzelhandel mit 2 % Elastan /5% Polyester. Vor dem Nähen gewaschen. Sehr bequem, aber die Abnutzungspuren sind nicht so toll. Und sie beult sehr beim Tragen.
Die Grüne ist ein Ökostoff aus Hanf, ohne weitere Beigaben. Eine feste Hosen, die etwas nachgibt beim Tragen. Der Stoff hat schon beim Hantieren so abgefärbt, dass ich ihn lieber vor dem nähen gewaschen habe. Ich trage die Hose zur Zeit oft, kann aber noch nichts über Abnutzungsspuren sagen.
Das rechte Muster ist der neue Jeansstoff. Denim, Cone Mills Denim, Red line selvedge, 13,5 oz Stoffgewicht, also mittlere Stärke.
Ich möchte traditionellen Denim ohne Stretch. Einen Stoff der fest ist, mit dem Tragen weicher wird und immer weiter ausbleicht. Eine Hose, die sich meinem Körper immer mehr anschmiegt. Solche Hosen gibt es auch im Einzelhandel kaum noch. Die letzte Levi’s 501 war in dieser Hinsicht auch eine Enttäuschung. Ich sollte mal meine gesammelten Informationen zu Jeansstoffen aufschreiben (aber, will das jemand lesen?). Inzwischen kenne ich einige ausländische Quellen für diese Art Stoff und gestern sind (für viel Porto und Zoll) einige Meter angekommen. Es könnte also losgehen. Wenn da nicht noch weitere Fragen zu beantworten wären: Soll ich den Stoff vorher waschen oder den spinnerten Jeansentusiasten folgen? Hier ein Beispiel für ihr Verhalten in deutscher Sprache. Und, wenn ich den Stoff vor dem Nähen nicht wasche, wieviel Spielraum braucht die Hose, wieviel läuft sie ein. Wunderbare Luxusprobleme!!!!!!

