Archiv der Kategorie: Know how

Weihnachtskleid Sew Along 2018 – 2 – Konzept

MeMadeMittwoch Weihnachtkleid 2018 Teil 2, hier findet ihr die Berichte.

Konkrete Projektvorstellung:
Hurra, ich habe alle Zutaten bereit und sogar schon angefangen
Mein Stoff ist toll, aber ich nehme doch lieber ein anderes Schnittmuster. Oder doch nicht?
Was solls, ich kopiere den Schnitt und schneide gleich noch zu.
Hilfe, der Stoff kommt nicht. Das Schnittmuster gefällt nicht mehr.

Alles trifft nicht zu. Ich bin entschieden und habe auch Stoff.

Es wird das 20er Jahre Tagesensemble.

 

Hier auf der Seite des Metropolitan Museum of Art habe ich die Inspiration  studiert und mir auf einer Skizze notiert wie ich nähen will.

Jetzt übe ich Biesen in dünnen Wollstrick zu nähen:

 

mein erster Beitrag

und hier noch die nächsten Termine des Sew Along:
Sonntag, 9.12.2018 – Erster Zwischenstand
Sonntag, 16.12.2018 – Zweiter Zwischenstand
Mittwoch 26.12.2018 – Finale

Das kleine Schwarze – Sew Along – Unterfüttern / Underlining?

Hier habe ich über meinen Plan zum LBD geschrieben. Ich überlege das Kleid mit Baumwollbatist zu „unterfüttern“ und dann mit normalem Viskosefutter zu füttern. Und gefragt worden bin ich: Warum?

Ich habe mir vorgenommen den Nähprozess insgesamt zu verlangsamen und neue Techniken auszusprobieren, die Qualität der Kleidungsstücke noch weiter zu verbessern. In  meinem Kleiderschrank gibt es genügend Kleider. Im Prinzip arbeite ich jetzt an der Qualität und nicht mehr an der Quantität. In die Herstellung meiner Garderobe investiere ich Zeit und als ökonomisch denkender Mensch will ich einen guten Ertrag erzielen. Für mich bedeutet „guter Ertrag“ Kleidungsstücke die gut sitzen und lange halten. Wenn mir ein Teil gefällt, dann möchte ich viele Jahre etwas davon haben. Die Technik des Unterfütterns erhöht, da wo es sinnvoll ist, die Qualität und Lebensdauer.  Diese Futter nennt man manchmal auch Zwischenfutter. Es hat eine andere Funktion als normales Füttern.

Das Unterfutter und der Oberstoff werden nach dem gleichen Muster zugeschnitten, verbunden und dann werden beide Lagen wie ein Stoff verarbeitet. Das „normale“ Futter wird als eigenständige und an vielen Stellen lose im Keid sitzende weitere Stofflage verarbeitet. Und dann gibt es noch Einlagen, noch eine weitere Stofflage. Unten habe ich einige Links zu verschiedenen Themen im Bereich Underlining aufgeführt. Wer tiefer in die Materie einsteigen will, nur zu. Ich selber habe diese Technik schon einmal angewandt und einen Rock aus losem Tweed mit Seidenorganza unterlegt. Für den Tragekomfort und den Fall des Stoffes war das eine gute Idee. Leider ist der Tweed so lose, das er bei der kleinsten Belastung (Z.B. Schnalle von der Handtasche) Fäden zieht.

Mein schwarzer Stoff ist sicher von guter Qualität. Ich habe aber Zweifel an seiner Festigkeit. Mir scheint, dass bei intensiver Belastung der Stoff beult und keine guten Rücksprungseigenschaften hat. Er enthält kein Elastan. Mit dem Gegensetzen von leichtem Baumwollbatist möchte ich den Stoff stabilisieren. Das rote Futter dient dann den guten Trageeigenschaften. Es rutscht besser über den Körper, klebt nicht und fühlt sich angenehm an.

Links zur Technik des Unterfütterns:
Craftsy, how to use underlining
Threadsmagazine, understanding-underlining
Hobbyschneiderin24, Kleid aus Baumwollbatist, wie unterfüttern
Megan Nielsen, coat-construction-2-underlining
sewaholic, underlining the lonsdale dress
Lladybird, Underlining the why-how

und auf Anregung von Ursula:
http://www.lauramaedesigns.com/2013/05/silk-organza-magic-underlining-tutorial.html
http://www.lauramaedesigns.com/2014/05/structured-underlining.html

und noch ein paar Ergänzungen:
Ann Brooks Underlining

Wenn es interessiert und ich diese Technik wirklich anwende, die Zeit ist ja knapp, werde ich mich bemühen den Prozess zu dokumentieren. Hat jemand interesse oder kann noch Informationen beitragen? Mich würde das sehr freuen.

Schönen Sonntag noch
Mema

 

McCall 4769 – Belegverarbeitung

Für das Frühjahr habe ich eine Hemdblusenkleid McCalls 4769 genäht. Hier die Bilder „an der Frau“ und hier die Schnittmusterbeschreibung. Beim nähen ist mir ein Beitrag von Nahtzugabe eingefallen. Dort wird eine sehr schlaue Art der Belegverarbeitung vorgestellt. Hier wird der Beleg mit aufgebügelter Einlage gearbeitet. Das Prinzip funktioniert  aber auch mit anderen Einlagen. Auch in der amerikanischen Threads findet sich das Prinzip unter dem Titel Facing the Facing.

Das Hemdblusenkleid gab mir die Gelegenheit diese Technik auszuprobieren und ich bin absolut begeistert. So begeistert, dass ich die Schritte noch mal dokumentieren um sie weiter zu verbreitern. Das Ergebnis sieht sehr elegant, nein, eigentlich unsichtbar aus und es geht ziemlich schnell. Ich zeige das Prinzip hier an den Belegen des Oberteils. Anders als im Schnittmuster vorgesehen habe ich die Knopfleisten angeschnitten und habe in der Taille eine Naht eingearbeitet!

1. Belege und Einlage zuschneiden

Beleg 1

 

 

2. Beleg und Einlage Rechts auf Rechts aufeinanderlegen.
Die linke Seite des Beleges und die klebende Seite der Einlage sind außen.
Jetzt an der Seite zusammennähen die später frei hängt. Nicht bügeln!!
Nahtzugabe der Einlage zurückschneiden. Immer noch nicht bügeln!!!
Stoff umklappen und die Naht mit der Hand ausstreichen. Feststecken.

Beleg 23. Bügeln
So sehen die Belege jetzt aus. Ich habe die Belege an der Kante so gelegt, dass ein kleines Bisschen des Originalstoffes innen sichtbar ist. Das macht eine besonders schöne Kante. Sie können nun nach Anleitung verarbeitet werden.

Beleg 4Beleg 3

4. Hier jetzt einige Fotos von der Innenansicht des Kleides

McCalls innen 5McCalls innen

5. Alle Nähte sind französische Nähte. Um auch die Taillennaht gut aussehen zu lassen habe ich hier ein Schrägband verwendet. Das stabilisiert gleichzeitig diese Naht. Die Nahtzugaben sind auf 0,7 mm zurückgeschnitten und mit dem Schrägband eingefasst. Diese Naht wurde dann nach unten gebügelt. Nur die Belege haben diese Schrägbandverarbeitung nicht. Hier ist die Naht ganz ohne Versäuberung geblieben.

McCalls innen 3McCalls innen 2McCalls innen 7

 

Know how – Verlängern von Kinderkleidern

Kleine Enkeltöchter wachsen schnell! 
Das kleine rote Schottenröckchen, Mitte Mai für das Ende April geborene Enkeltöchterchen genäht, hatte zwei auftrennbare Falten als Wachstumsreserve. Die mussten schon bald aufgetrennt werden. Jetzt war es wieder zu kurz. 

Eine Verlängerung um zunächst 4 cm wurde nötig.

Dazu habe ich zwei 8,5 cm mal 38 cm breite Verlängerungsstreifen quer zum Fadenverlauf zugeschnitten.

38 cm ist der Kinderrock breit. 7 cm soll der Verlängerunsstreifen sein und es braucht 0,75 cm Nahtzugabe pro Seite.

Um das, in diesem Fall unerwünschte, Ausdehnen der Kanten zu verhindern wurden die beiden Längskanten mit einer Nähmaschinennaht gesichert.

Der nächste Schritt war das Einsetzen des Verlängerungsstreifens.  Der Rock wurde im unteren Drittel quer durchgeschnitten und die beiden Seitennähte ca. 5 cm  aufgetrennt. Jetzt habe ich auf beiden Seiten die Verlängerungsstreifen oben und unten an den Rock angenäht. Um die neuen Teile optisch etwas abzugrenzen wurde ein schmales Paspelband in die Naht eingelegt.

Danach wurden die Seitennähte wieder geschlossen. Das Kleid ist jetzt nicht  4 cm sondern 7 cm länger. Die noch nicht erforderlichen 4 cm habe ich als nächste Wachstumsreserve im Saum versteckt in dem ich ihn so wie er war umgeschlagen habe. Wächst die Enkeltochter noch mehr (was zu erwarten ist) wird diese Naht gelöst.

Kleine Enkeltöchter wachsen schnell! 
Das kleine rote Schottenröckchen, Mitte Mai für das Ende April geborene Enkeltöchterchen genäht, hatte zwei auftrennbare Falten als Wachstumsreserve. Die mussten schon bald aufgetrennt werden. Jetzt war es wieder zu kurz. 

 
Eine Verlängerung um zunächst 4 cm wurde nötig. 

Dazu habe ich zwei 8,5 cm mal 38 cm breite Verlängerungsstreifen quer zum Fadenverlauf zugeschnitten.

38 cm ist der Kinderrock breit. 7 cm soll der Verlängerunsstreifen sein und es braucht 0,75 cm Nahtzugabe pro Seite.

Um das, in diesem Fall unerwünschte, Ausdehnen der Kanten zu verhindern wurden die beiden Längskanten mit einer Nähmaschinennaht gesichert. 

Der nächste Schritt war das Einsetzen des Verlängerungsstreifens.  Der Rock wurde im unteren Drittel quer durchgeschnitten und die beiden Seitennähte ca. 5 cm  aufgetrennt. Jetzt habe ich auf beiden Seiten die Verlängerungsstreifen oben und unten an den Rock angenäht. Um die neuen Teile optisch etwas abzugrenzen wurde ein schmales Paspelband in die Naht eingelegt. 

Danach wurden die Seitennähte wieder geschlossen. Das Kleid ist jetzt nicht  4 cm sondern 7 cm länger. Die noch nicht erforderlichen 4 cm habe ich als nächste Wachstumsreserve im Saum versteckt in dem ich ihn so wie er war umgeschlagen habe. Wächst die Enkeltochter noch mehr (was zu erwarten ist) wird diese Naht gelöst.