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Ran an die Ufos ! Frühjahr 16 – Das kleine Schwarze wurde fertig

Im Sommer letzten Jahres haben Sylvia (Frauenoberbekleidung) und Monika (Wollixundstoffix) den   Sew Along „Das kleine Schwarze“ ins Leben gerufen. Ich habe mich beteiligt und ein Kleid konzipiert. Meine Inspiration war  das Martini Jurk von la maison victor.

LBD vorne innenNahtzugabe anhexen

Das Schnittmuster ist auf der Basis meines Grundschnitts entstanden und ich habe mich für ganz aufwändige Verarbeitung entschieden. Es ist mit Baumwollbatist unterfüttert worden

und hat zusätzlich ein normales locker im Kleid hängendes rotes Futter. Bei der Abschlusspräsentation des Sew Along war das Kleid nicht fertig. Ich hatte Probleme zu entscheiden, wie die Ärmel sein sollen oder ob das Kleid ärmellos sein sollte und es gab einen gravierenden Fehler. Der Baumwollbatist war zu kurz zugeschnitten und ging nicht bis zum Saum. Beides hat mich entmutigt und ich habe das Kleid einfach hängen lassen und mich nicht mehr gekümmert. Hier meine alten Posts dazu.

Im Februar ist mein Mann 70 Jahre geworden und zu seinem großen Fest habe ich es dann fertiggestellt. Auch mit der Ermutigung des Sew Along im Hinterkopf. Das es da noch Winter war habe ich halblange Ärmel mit Umschlag eingenäht und, wegen des guten Sitzes sogar Ärmelfische eingesetzt. Da gäbe es aber noch Optimierungsmöglichkeiten. In eine der Vordernähte wurde eine kleine Tasche eingesetzt, der Platz für Spickzettel und Lippenstift. Und das zu kurze Baumwollbatistfutter habe ich ignoriert. Leider konnte ich wie eigendlich geplant, das Futter des Kleides nicht dort festnähen. Man sieht den Saum jetzt etwas.

LBD Saum 2 LBD Saum Aermelfisch LBD

Das Fest hat das Kleid nicht ohne Flecken überstanden. Ich habe es in der Maschine gewaschen (deshalb auch Baumwollbatist und keine Seidenorganza). Die aufwändigen Futter lassen sich nicht so gut bügeln und bleiben etwas knitterig aber sonst hat die Konstruktion gehalten. Das Kleid gefällt mir sehr. Wie schön, dass es jetzt getragen werden kann.

Heute habe ich es noch mal angezogen. So sieht es aus:

LBD 1nLBD 3 n

Das Kleine Schwarze – Sew Along 3. Treffen

Da gibt es, von Sylvia und Monika organisiert, einen vier Wochen Sew Along um kleine schwarze Keidet zu nähen. Heute, am Ende der dritten Woche fragt Monika:

21.06.15 ZwiscNesselprobe LBDhenstand

  • Es läuft, das Kleid näht sich wie von selbst.
  • Ich bin schon fertig und so begeistert vom kleinen Schwarzen, ich werde mir sofort noch eins nähen.
  • Nichts klappt hier, der Stoff macht zicken oder der Schnitt will einfach nicht passen aber ich beiße mich durch.

Heute ist schon das dritte und vorletzte Treffen  und dich habe mir die Latte sehr hoch gelegt.

  • Basisschnitt anpassen,
  • Kleid unterfüttern und
  • Kleid füttern.

Diese Latte werde ich reißen. Das ist ziemlich sicher.
Seit letzter Woche bin ich immer noch bei „Basisschnitt anpassen“ und wann ich damit fertig bin ist noch nicht abzusehen.

Hier mal ein Bild von einer meiner Nesselproben.

Wir sehen uns nächste Woche. Ich bin dabei, vermutlich mit einem unfertigen Kleid.

 

 

 

Das kleine Schwarze – Sew Along – Unterfüttern / Underlining?

Hier habe ich über meinen Plan zum LBD geschrieben. Ich überlege das Kleid mit Baumwollbatist zu „unterfüttern“ und dann mit normalem Viskosefutter zu füttern. Und gefragt worden bin ich: Warum?

Ich habe mir vorgenommen den Nähprozess insgesamt zu verlangsamen und neue Techniken auszusprobieren, die Qualität der Kleidungsstücke noch weiter zu verbessern. In  meinem Kleiderschrank gibt es genügend Kleider. Im Prinzip arbeite ich jetzt an der Qualität und nicht mehr an der Quantität. In die Herstellung meiner Garderobe investiere ich Zeit und als ökonomisch denkender Mensch will ich einen guten Ertrag erzielen. Für mich bedeutet „guter Ertrag“ Kleidungsstücke die gut sitzen und lange halten. Wenn mir ein Teil gefällt, dann möchte ich viele Jahre etwas davon haben. Die Technik des Unterfütterns erhöht, da wo es sinnvoll ist, die Qualität und Lebensdauer.  Diese Futter nennt man manchmal auch Zwischenfutter. Es hat eine andere Funktion als normales Füttern.

Das Unterfutter und der Oberstoff werden nach dem gleichen Muster zugeschnitten, verbunden und dann werden beide Lagen wie ein Stoff verarbeitet. Das „normale“ Futter wird als eigenständige und an vielen Stellen lose im Keid sitzende weitere Stofflage verarbeitet. Und dann gibt es noch Einlagen, noch eine weitere Stofflage. Unten habe ich einige Links zu verschiedenen Themen im Bereich Underlining aufgeführt. Wer tiefer in die Materie einsteigen will, nur zu. Ich selber habe diese Technik schon einmal angewandt und einen Rock aus losem Tweed mit Seidenorganza unterlegt. Für den Tragekomfort und den Fall des Stoffes war das eine gute Idee. Leider ist der Tweed so lose, das er bei der kleinsten Belastung (Z.B. Schnalle von der Handtasche) Fäden zieht.

Mein schwarzer Stoff ist sicher von guter Qualität. Ich habe aber Zweifel an seiner Festigkeit. Mir scheint, dass bei intensiver Belastung der Stoff beult und keine guten Rücksprungseigenschaften hat. Er enthält kein Elastan. Mit dem Gegensetzen von leichtem Baumwollbatist möchte ich den Stoff stabilisieren. Das rote Futter dient dann den guten Trageeigenschaften. Es rutscht besser über den Körper, klebt nicht und fühlt sich angenehm an.

Links zur Technik des Unterfütterns:
Craftsy, how to use underlining
Threadsmagazine, understanding-underlining
Hobbyschneiderin24, Kleid aus Baumwollbatist, wie unterfüttern
Megan Nielsen, coat-construction-2-underlining
sewaholic, underlining the lonsdale dress
Lladybird, Underlining the why-how

und auf Anregung von Ursula:
http://www.lauramaedesigns.com/2013/05/silk-organza-magic-underlining-tutorial.html
http://www.lauramaedesigns.com/2014/05/structured-underlining.html

und noch ein paar Ergänzungen:
Ann Brooks Underlining

Wenn es interessiert und ich diese Technik wirklich anwende, die Zeit ist ja knapp, werde ich mich bemühen den Prozess zu dokumentieren. Hat jemand interesse oder kann noch Informationen beitragen? Mich würde das sehr freuen.

Schönen Sonntag noch
Mema

 

Das Kleine Schwarze – Sew Along 2. Treffen

Das geht echt „ratz fatz“ bei diesem Sew Along, in vier Wochen ist alles fertig. Heute sind uns diese Fragen gestellt:

14.06.15 Schnitt- und Stoffvorstellung

  • Ich habe einen tollen Schnitt aber noch nicht den passenden Stoff.
  • Ich habe einen tollen Stoff, aber noch nicht den passenden Schnitt.
  • Ich habe Stoffe in hellschwarz, mittelschwarz und dunkelschwarz und nähe mir einfach mehrere.
  • Stoff und Schnitt sind gefunden und ich sehe mich mit langen schwarzen Handschuhen, Zigarettenspitze und großem Hut auf einer tollen Cocktailparty.

Bei Sylvia könnt ihr die Pläne der anderen Teilnehmerinnen sehen und kommentieren. Tolle Projekte sind dabei!!

Und hier gibt es zu diesem Beitrag in meinem Blog noch eine Ergänzung.

Ich habe plötzlich nicht nur 3 Schnitte zur Auswahl, sondern auch gleich zu jedem Schnitt die passenden Stoffe. Alle kommen aus meinem Stofflager. Glücklicherweise ist nur ein Stoff SCHWARZ und so ist klar welches Projekt ich realisiert. Hier zeige ich aber mal alle drei. Ich bin morgens aufgewacht und die Pläne waren über Nacht in meinem Kopf entstanden. So ist es manchmal. Vermutlich geht der Sommer dahin und nur eins der drei Kleider ist fertig. Was solls, Pläne machen und haben ist auch klasse.

 

Martini_tech_drawing_bbeeeb44-577d-4c2b-bc4e-11b584b19f45_medium

Version A ist ein durchgehendes Kleid, keine Angst, Bauchfrei passiert da nicht. Und wenn doch Version B, dann nähe ich noch einen grauen Body für darunter. Vor einigen Wochen habe ich einen grauen Baumwollstoff mit etwas Elastan im Stoffgeschäft auf dem Land gefunden und den Rest mitgenommen. Er läßt sich mit beiden Seiten gut verarbeiten. Das graue Futter kommt auch aus dem Stofflager.

 

Grauer Punktestoff

V2_tech_front-01_1024x1024

 

 

Für diesen Schnitt habe ich im Stofflager schwarz/orange/weißen Baumwollstoff gefunden. Auch hier gibt es schon orangenes Futter und als weitere Inspiration dieses Kleid. Es ist genug da, aus dem mittleren Stoff ließe sich noch ein kurzes Jäckchen fertigen.

 

orangeschwarzweißer Stoff

 

Und für dieses Schnittmuster habMartini_150x150e ich mich als Basis für das LBD entschieden. Baumwollstoff mit wenig Stretch, das scheint an der Webart zu liegen. Der Stoff vom letzten Jahr kommt aus dem sagenumwobenen Verler Fabrikverkauf und ich habe 3 Meter. Da läßt sich noch mehr daraus machen. Der Saum bekommt innen eine Spitze  und ein knallrotes Futter. Beides kommt aus dem Fundus. Und ich überlege den Stoff noch mit Baumwollbatist zu unterlegen. Hochwertige Verarbeitung eben. Aber es ist wenig Zeit!! Mal sehen.

schwarzroter Stoff

Das kleine Schwarze – Sew Along 1. Treffen

kleines Schwarzes 001Anfang April 13 habe ich gemeinsam mit Immi und Rong im meiner Heimat, in Mettingen, die Ausstellung Mythos Chanel gesehen (später war sie noch in  Den Haag und in Hamburg) und einer der Schwerpunkte war „das kleine Schwarze“ bei Coco Chanel, ihren Vorgängern und Vorgängerinnen aber auch die modernen Interpretationen. Eine schöne Sammlung verschiedenster Varianten dieses Modesklassikers habe ich da gesehen. Unten ein paar Fotos aus dem Ausstellungskatalog. Wenn jemand die Designer und Entstehungsjahre möchte liefere ich das nach.

Schwarze Kleider (oder Zweiteiler) für Frauen waren nicht nur ein Modethema, sondern sind bis heute an verschiedenen Stellen Berufskleidung, z.B. in der Gastronomie, in traditionellen Bekleidungsgeschäften  und und im Management. Klein ist das „kleine Schwarze“ weil es kniekurz ist. Oft ist es ärmellos, es gibt aber auch viel Kleider mit kurzen, seltener mit längeren Ärmeln und in der Regel ist es nicht eng aber doch körpernah geschnitten. Und es sollte eine herausragende Passform haben. Im Prinzip ist das Konzept sehr konservativ (erhaltend, bewahrend).

Monika und Silvia organisieren einen Sew Along zu Thema „kleines Schwarze“ und heute sammelt Monika auf ihrem Blog die teilnehmenden Frauen zu Idee und Inspiration und folgenden Fragen:

Ich habe ein schwarzes Kleid und brauche dringend mehr.

  • Ich habe kein schwarzes Kleid und brauche vielleicht doch Eines?
  • Super, ich wollte mir schon seit langem ein schwarzes Kleid nähen. War mir aber unsicher ob die Farbe zu mir passt.
  • Ich habe einen Lieblingsschnitt und will den unbedingt noch aus einem schwarzen Stoff nähen.
  • Ich habe den ultimativen Schnitt für ein Kleines Schwarzes.

Ich werde ein Kleid nähen, das die oben beschriebenen Eigenschaften vereinen soll: kniekurz, gerade geschnitten, sehr gut sitzend und hervorragend gearbeitet, d.h. dem Stand meiner derzeitigen Fähigkeiten entsprechend. Ob mir das gelingt?

Heute stelle ich mir speziell die Frage: Mit welchem Schnitt soll mir das gelingen? Die Frage nach dem Stoff kommt danach.

mögliche Schnittmuster:

der Martini Dress von Capital Chic, ein zweiteiliges Kleid ohne Ärmel

Martini_tech_drawing_bbeeeb44-577d-4c2b-bc4e-11b584b19f45_medium

Zweiteilig ist ziemlich gut, das Keid wird sehr viel variabler.

das Martini Jurk von la maison victor

Martini_150x150

Ein schlichtes kleines Kleid mit einem interessanten Ausschnitt und Ärmel.

der Sophia Dress von By Hand London, enger Rock

V2_tech_front-01_1024x1024

hier reizt mich die Abnäherform und es gäbe auch einen Kragen, der ein netter Blickfang ist.

Oder es gibt ein ganz schlichte Etuikleid mit Prinzessnähten oder auch einfachen Abnähern, in der Art wie jeder Schnittmusterentwickler (Burda, Vogue, Butterick usw.) sie im Angebot haben.

Ich arbeite gerade an einer Variante meines Oberteilgrundschnitts. In der Heide bei Peggy Morgenstern habe ich im vorletzten Jahr das europäischen / deutsche Prinzip kennengelernt. Jetzt bin ich neugierig auf eine amerikanische VarianteSuzy Furrer lehrt Grundschnitt auf der Hobbyschneiderinnenplattform Craftsy und ich folge ihrem Kurs.
Das „kleine schwarze Kleid“ ist ein wunderbares erstes Projekt nach dem hoffentlich erfolgreich aufgestellten neuen Grundschnitt. Ich würde dann die Designlinien übernehmen.

Alles das ist ein anspruchsvolles Projekt. Mal sehen wohin mit das bringt. Und ich bin gespannt auf die individuellen Wege der Frauen die sich beteiligen und auf die Anregungen die über den Austausch immer entstehen. Hier sind ihre ersten Entwürfe zu sehen.

Ach und hier kommen noch  meine „Bilder aus einem Ausstellungskatalog“:

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