Archiv der Kategorie: Nähwerkzeuge

Nähwerkzeuge – Vierkantholz und Besenstiel

Wenn man Kleidung näht steht man mindestens genauso lange am Bügelbrett wie man an der Nähmaschine sitzt und für das Ausbügeln von Nähten gibt es wunderbare Hilfsmittel. Das Bügelei habe ich schon vorgestellt. Genauso oft wie das Ei benutze ich die Vierkanthölzer; etwas weniger oft den Besenstiel. Im örtlichen Baumarkt habe ich die Hölzer geschenkt bekommen und der Besenstiel ist alt.

Nähhilfen

Wenn ich eine Naht ausbügel, so lege ich meistens die schmale Seite des Holzes unter das Objekt, damit sich die Nahtzugaben nicht durchdrücken.

Seitennaht eines Rocks aus Wolle
Schmales Kantholz

Auch beim Bügeln von Ärmelnähten sind die Kanthölzer eine große Hilfe.
Es entstehen an den Seiten der Ärmel keine Bügelfalten und beim Dämpfen drückt sich die Nähtzugabe nicht durch.

Dämpfen einer Ärmelnaht über dem Kantholz
Nahtzugabe ist nicht durchgedrückt

Beim Bügeln bzw. Dämpfen von Nähten in schweren Wollstoffen beschwere ich die Naht manchmal mit dem Holz so lange bis alles trocken ist um eine besonders flache Naht zu erhalten.

Der Besenstiel ist für besonders delikate Nähte. Dadurch, dass die Auflagefläche des Stiel nur sehr klein ist, drückt sich auch bei ganz schmalen Nähtzugaben nichts durch.

Schmale Nahtzugabe
schöne Naht

Nähwerkzeuge – Das Bügelei

Das Bügelei oder auch Tailors Ham / Schinken des Schneiders ist ein perfektes altes Hilfsmittel um runde Nähte auszubügeln. Der englischen Name Tailors Ham gefällt mir besonders gut. Es gibt im Internet unzählige Anleitungen, im wesentlichen unterscheiden die sich durch die empfohlene Füllung. Manchmal haben diese Bügelhilfen auch die Form einer großen Bohne.
Ich habe mein Bügelei so gemacht:
Geplant ist eine Größe von 25 cm mal 35 cm.
Auf Packpapier habe ich diese Maße auf einem Kreuz abgetragen und mit Hilfe von zwei Tellern und dem Kurvenlineal ein eiförmiges Oval gezeichnet. Dabei ist das Ei doch schmaler geworden.
Mit diesem Schnittmuster wurden vier Schichten Stoff ausgeschnitten. Als Aussenhülle dient auf der einen Seite ein blauer Wollstoff und auf der anderen Nessel.  Die innerer Schicht besteht  zwei Lagen weicher Baumwolle (hier ein altes Bieberbettlaken) .
Diese vier Lagen wurden  zusammengenäht. Ich habe ein kräftiges Band in der Naht mit gefasst weil ich das Ei am Bügelbrett aufhängen will und an einer Stelle die Naht 5 cm offen gelassen um das Ei füllen zu können.
Die Nahtzugabe ist knappkantig beschnitten worden.
Nach dem Wenden des Eis durch das Loch konnte zwischen die beiden Bieberbetttuchschichten die Füllung gestopft werden. Ich habe lauter kleine Stoffreste genommen. Je kleiner desto besser. Zu große Stücke drücken sich nach außen durch. Besonders bewährt haben sich die Reste von der Overlockmaschine. Bei meinem Ei ist das Loch zur Zeit noch nicht zugenäht sondern mit einer Sicherheitsnadel gesichert. So kann ich das Ei schon benutzen, obwohl es noch nicht fertig ist.  Denn das Innere kann immer noch fester gestopft werden und alle aktuellen Reste aus der Overlockmaschine verschwinden im Moment im Bügelei.  Es ist unglaublich, wie viel Zeugs in dem Ding verschwinden kann.
So ein Ei kann auch mit Hächsel von Stroh, Sand oder Sägemehl gefüllt werden.
Hier das ist (fast) fertige Ei im Einsatz.