Mundorff , Anna
Die neue Nadelarbeit in der Volksschule
7 Hefte in einem Band
3. Auflage, Karlsruhe i. B., G. Braunsche Hofbuchdruckerein und Verlag,
1922
22x28cm, Pappband mit Leinenrücken, Ecken bestoßen, Deckel leicht fleckig,
Papier durchgängig gebräunt,
wenige Beschreibungen im Text mit Bleistift
wenige Beschreibungen im Text mit Bleistift
6 Hefte sind fortlaufend nummeriert,
161 Seiten, 477 Textabbildungen,
161 Seiten, 477 Textabbildungen,
mit eingebunden ist Heft 7 mit eigener Nummerierung,
33 Seiten und 98 Textabbildungen.
Die Autorin Anna Mundorf ist Leiterin des Handarbeitsunterrichts an den Volksschulen der Stadt Köln. In 8 Heften macht sie, aufbauend auf dem Lehrplan für den Nadelarbeitsunterricht der Stadt Köln, ausführliche Vorschläge für den Unterricht. Jedes Schuljahr wird in einem eigenen Heft abgehandelt. Dabei beschreibt und bebildert sie die einzelnen Projekte des Schuljahres ausführlich. Sie gibt interessante didaktische Hinweise und berücksichtigt auch den Umgang der Handarbeitslehrerin mit den Müttern der Kinder.
Die ganze Welt der praktischen Handarbeit wird dargestellt. Es geht um nähen mit der Hand und der Maschine, stricken, häkeln, sticken, stopfen und flicken. Immer wieder spielen Stoffkunde, Formgestaltung, ästethische Überlegungen aber auch rationeller sparsamer Umgang mit den Materialien eine wichtige Rolle. Nach der achten Klasse, am Ende des Kurses sind die Schülerinnen in der Lage einfache Kleidungsstücke (Röcke, Oberteile und Kleider, Schuhe, Mützen, Schürzen usw) selbstständig zu entwerfen und herzustellen.
Die Schülerinnen lernen indem sie sich gegenseitig die Körperformen abnehmen und so Schnittmuster entwickeln. Häufig sind die gezeigten Kleidungsstücke für den Bedarf in der Schule gedacht. Der Hosenschnitt z.B. wird mit der Herstellung einer Turnhose geübt. Stoffschuhe werden im 6. Schuljahr hergestellt als Turn- oder Hausschuhe. Gleich anschließend wird gelehrt wie diese Schuhe gehäkelt werden können.
Der Blick ins Buch zeigt die Herstellung eines Hemdes im 8. Schuljahr. Gezeigt wird auch eine ganze Anzahl von Variationen aus dem Grundschnitt.
Die verwendete Technik erinnert mich ans Draping mit einer Kleiderpuppe und das entstehende Schnittmuster könnte aus einem der aktuellen Japanischen Nähbücher entnommen sein. Auch die Verzierungen der Kleidungsstücke sind für moderne Kleidung nutzbar.
Ein wunderbares Buch mit einer Fülle von Anregungen und guter Beschreibung von Techniken die immer noch gefragt sind. So einen Unterricht wünsche ich mir heute auch noch, allerdings für Jungen und für Mädchen gleichermaßen.
Mir war gar nicht bewusst, wie weitgehend der Handarbeitsunterricht früher war – vor allem, dass da in erster Linie Praktisches angefertigt wurde, nicht nur Deckchen gestickt o. ä. Sehr interessant, deine Buchvorstellungen.
Liebe Immi,
wir haben hier ein kleines Internet – Antiquariat für psychiatrische Bücher und schon seit langem fällt für mein Hobby immer mal ein Buch ab. Hin und wieder setze ich eins auf die Suchliste und mit Geduld findet es sich dann für wenig Geld. Manchmal kaufe ich auch auf Versteigerungen.
Ich habe ein Burdaheft aus meinem Geburtsjahr 1954. Es macht einen guten Eindruck. Vielleicht sollte ich darüber am nächsten Montag berichten?
Gruß
Mema
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Von 1922! Krass! Wo hast du diese Bücher nur her?
Übrigens: Eine ältere Dame (90+) in meiner näheren Verwandschaft war früher Handarbeitslehrerin. Sie sagt, damals (ab 50er) waren die Schnittmuster von Aenne Burda mit Abstand die Besten. Ich habe von Burda noch keins ausprobiert, statt dessen nur Neue Mode und Stimme der Frau und Schwabe. Vielleicht sollte ich Burda echt mal testen.
Ps: Tschuldigung wenn ich gerade etwas vom Thema abgekommen bin.
Grüße von Immi