Schnittmusterbeschreibung – Glencheckkleid Colette Hawthorne

Hawthorne G-Kleid hintenist ein Kleiderschnitt des kleineren SchnittmusterG-Kleid vorneverlages Colette.  Dieser Hemdblusenschnitt kombiniert dabei ein körpernahes Oberteil mit einen 3/4 Tellerrock. Im Schnitt gibt es wahlweise drei Ärmelvarianten; 3/4 lang mit Manschette und Schlitzverarbeitung ähnlich einem Oberhemd, kurzer Arm mit kleinem Aufschlag und ohne Ärmel mit Schrägbandversäuberung. Besonders interessant ist die Kragenlösung. Ein schmaler Kragen  bildet im vorderen Ausschnitt ein kleines V. Als weitere Variante kann auch eine Bluse gearbeitet werden bei der der weite Tellerrock zu einem Schößchen verkürzt wird.  Das Kleid und die Bluse werden nicht gefüttert.

Größen: Der Schnitt ist ein Multigrößenschnitt und geht von 0 – 18. Colette hat ein eigenes Größensystem, die eigenen Maße müssen damit verglichen werden. Ich habe mein Kleid von Größe 14 an den Schultern bis 18 an der Hüfte genäht. Dabei habe ich eine FBA am der Brust und eine weitere Vergrößerung an der Taille gemacht. Diese Veränderungen habe ich mit einer Oberteilprobe  aus Nessel überprüft.   Schnittmuster

Anleitung: Den Schnitt gibt es als Papierschnitt oder als Download aber nur in englischer Sprache. Ich habe den Papierschnitt genützt. Die Anleitung ist ausführlich, leicht zu verstehen und bebildert. Zusätzlich gibt es auf er Firmenseite weitere ausführliche Anleitungen für einzelne Arbeitschritte.

 

Verwendeter Stoff: Ich habe einen Leinen – Baumwoll Glencheck verarbeitet. Für diesen Schnitt ist der Stoff perfekt.

VerarbeG-Kleid Innenverarbeitung vorneitungshinweise: Von mir wurde die Kleiderversion mit den 3/4 langen Ärmeln genäht. In diG-Kleid Innenverarbeitunge linke Seitennaht habe ich eine Tasche eingearbeitet. Im Prinzip habe ich außer der Tasche und der Größenanpassung keine weiteren Veränderungen vorgenommen. Bei der Verarbeitung habe ich einige Varianten gewählt. Alle Nahtzugaben wurden mit Schrägband versäubert.  Beim Saum habe ich innen eine Baumwollspitze auf den Stoff genäht. Für diesen weiten Rock ist das eine sehr gute Idee gewesen.

Fazit: Der Schnitt des Kleides gefällt mir gut. Dieses Hemdblusenkleid hat durch den weiten Rock und die besondere Ausschnittverarbeitung eine etwas modernere Ausstrahlung als üblich. Auf der Basis dieses Schnittes sind viele Variationen denkbar. Der Nähprozess hat mir viel Spass gemacht. Für meine Rubensfigur ist dieser Schnitt einigermaßen geeignet. Das fertige Kleid gefällt mir auch. Ich bin sicher, dass ich diesen Schnitt mit Varianten erneut nähen werde.

G-Kleid ÄrmelbündchenG-Kleid SaumdetailG-Kleid Ausschnitt

10 Gedanken zu „Schnittmusterbeschreibung – Glencheckkleid Colette Hawthorne

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  3. Prinzenrolle

    Ich bin sehr positiv überrascht, wie gut dir dieser Schnitt steht. Das hätte ich so nicht vermutet. Die Kombination von männlichem Glencheck (was eine Mühe beim passenden Zuschnitt!) und mädchenhaften Schnittdetails wie dem kleinen runden Kragen finde ich sehr reizvoll.
    Was ich nicht ganz verstehe: Welchen Effekt hat die Baumwollspitze? Ich meine, außer dass es hübsch aussieht, wenn man die linke Seite inspiziert. Der Rock ist doch bestimmt handgesäumt – und dann noch eine Spitze aufgenäht? Ich versteh es einfach nicht.
    Aber ich beneide euch ein bisschen um das gemeinsame Nähvergnügen. Auch das Fotoshooting hat Spaß gemacht, wie man sehen konnte. Schöne Aktion und schönes Ergebnis!

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    1. Mema

      Liebe Prinzenrolle,
      die Spitze ist zunächst mit der Nähmaschiene angenäht dann umgeklappt und die Spitzen der Spitze sind von Hand angenäht. Das hat auch eine praktische Funktion. Bei Tellerröcken ist das Säumen immer ein Problem weil der Stoff nicht einfach gerade umgeklappt werden kann sondern, da er schnell immer weiter wird, muss, auch bei wenigen cm, Länge eingehalten werden. Das wird in den englischsprachigen Blocks oft mit einem Band „Horsehair Braid“ als Hilfe erledigt. Hier (http://www.blogforbettersewing.com/2010/06/magic-of-horsehair-braid-little.html) siehst du ein Beispiel. Bei mir erledigt das die Baumwollspitze. Ich ziehe oben an ihr, sie zieht sich zusammen und ich kann den Saum am oberen Teil der Spitze wunderbar passend annähen.
      Gruß Mema

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  4. Christine

    Wahnsinn wieviel Vorarbeit du geleistet hast, ich glaube dazu wäre ich nicht fähig mein Elan wäre da schon gestoppt. Aber wirklich……… das Kleid steht dir sehr gut!!
    eine schöne Woche wünscht
    Christine

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  5. Bella

    Liebe Mema, als eigentlich stille Mitleserin, die sich auch über eine Rubensfigur freuen kann, muß ich jetzt doch mal zur Feder bzw. Tastatur greifen.
    Das Kleid steht Dir großartig.
    Ich liebäugle schon länger mit dem Schnitt und hätte niemals gedacht, daß er in einer größeren Größe so phantastisch aussieht. Einfach schön.
    Herzliche Grüße Bella

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  6. Immi Meyer

    Liebe Mema,
    wieso meinst du das Kleid wäre für deine Figur „einigermassen“ geeignet? Ich finde es ohne Einschräkungen super für deine Figur. Auch den Stoff den du dafür gewählt hast finde ich perfekt.
    Du schreibst du hättest keine Änderungen vorgenommen ausser der Größenanpassung. Also kein umständliches Abgleichen mit einem Grundschnitt und du hast im Schnitt einfach nur die Weite angepasst? Ich muss immer so furchtbar viel ändern auch bzgl. der Längen. Klasse finde ich dass man die Fotos hier so gut vergrößern kann. Die BW-Spitze am Saum ist gut zu erkennen. Allerdings kann ich in solchen Verarbeitungsdeatils einfach nicht ‚mitgehen‘, denn mir wäre es scheiß-egal wie es von links aussieht, vorausgesetzt von der rechten Seite ist alles i.O. . Na ja… wahrscheinlich denke ich zu pragmatisch und kann das Nähen nicht richtig genießen und ich sollte meine Einstellung überdenken.

    Liebe Grüße
    Immi

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    1. Mema Beitragsautor

      Liebe Immi,
      „keine Veränderungen außer der Größenanpassung“ ist ein schlichter Ausdruck für das was ich getan habe. Ich meinte damit, dass ich keine Stilelemente verändert habe.
      Hier die Langfassung:
      Schon aus Erfahrung und dem Vergleich meiner Körpermaße mit den Schnittmustermaßen wusste ich, das die Schultern mit Größe 14 und die Hüfte mit Größe 18 einigermaßen passen würden. So habe ich den Schnitt auf Folie kopiert, die Schnittteile mit Klebefolie verbunden und das Oberteil meiner Papierpuppe angezogen. Dort konnte ich dann erkennen wieviele cm ich an der Brust zugeben sollte (FBA, unzählige Anleitungen im Netz). Diese cm habe ich in den Folienschnitt eingeklebt und vom neuen Schnitt ein Oberteil aus Nessel mit großen Nahtzugaben zugeschnitten. Da ich mich für lange Ärmel entschieden habe, habe ich auch gleich die Ärmel zugeschnitten und alles mit Fadenlauflinien versehen.
      Die Nesselprobe hat noch weitere Veränderungen empfohlen: vordere Schultern etwas hochheben, hintere Schulterabnäher vertiefen, aus den hinteren Taillennähten etwas rauslassen, die großen vorderen sehr tiefen Abnäher in zwei Abnäher aufteilen ( das wird auf der Colette Sewalongseite gut beschrieben). Ich glaube das wars. Die Veränderungen habe ich in den Folienschnitt eingearbeitet, einen neuen Folienschnitt erstellt und mit diesem Schnitt eine neue Nesselprobe genäht. Hier habe ich noch ein bisschen die Ärmel angepasst. Die Kugel braucht mehr Höhe (sie ist immer noch nicht perfekt) und unten habe ich einige cm Bewegungsspielraum eingebaut. Danach habe ich dann das Kleid genäht. Die Taillenlinie; die Verbindung zwischen Rock und Oberteil habe ich beim Probetragen festgelegt; mit dem breiten Gummiband so wie bei meinem Rockschnitt beschrieben.
      Du siehst ich muss auch immer viel anpassen. Ich werde aber in diesem Prozess immer besser denn ich sehe und erkenne schneller was verändert werden sollte. Nie gehe ich davon aus, dass Schnitte einfach so passen. Sie sind für mich Muster die ich individualisiere.
      Ach, ich habe Vergnügen am Nähprozess. Die sorgfältige Verarbeitung hat mein Vergnügen verlängert.
      Gruß Mema

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      1. Immi Meyer

        O.k. – jetzt bin ich irgendwie beruhigt! Soviel Arbeit – das rechtfertigt auch die gute Passform! 🙂
        Die Taillenlinie ist super, das ist mir als erstes aufgefallen. Das mit dem Ärmel bzw. der Armkugel habe ich auch bemerkt. Auch habe ich den Eindruck, du hast im oberen Rücken etwas viel Weite, oder täuscht das?
        Ganz ehrlich, ich habe kein Vergnügen am Fertigungsprozess insgesamt. Mir fehlt einfach die Geduld und es dauert mir alles zulange. Deshalb habe ich jetzt beschlossen die Schnittsoftware PatternMaker zu lernen und zuallererst möchte ich die Grundschnitt-Makros für mich nutzen, damit die Schnittanpassungen schneller gehen.

        Liebe Grüße
        Immi

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  7. Pingback: 3 Frauen, ein Schnittmuster, die fertigen Kleider | mema

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