2/3 des HerbstSWAPs ist rum. Ich bin im Plan aber nur ganz ganz knapp. Da ist er, der kleine Druck den ich brauche, um aus den vielen Nähmöglichkeiten etwas rauszusuchen und dann zu realisieren. Und der Termindruck, der monatliche Bericht, um das Teil dann fertigzustellen. Ohne den hätte ich die Handnährei die noch fehlte vielleicht auf die nächsten Tage verschoben.
Als Vorruheständlerin muss ich meine Nähzeit nicht sorgfältig planen. Die Zeit die ich im Moment mit meinen Hobby verbringe hätte ich nicht erübrigen können als ich noch gearbeitet habe. Da war das Nähen auf das Notwendigste reduziert. Ganz selten, hin und wieder ein kleines Kleidungsstück! Trotzdem ist auch heute etwas Druck hilfreich. Und ein Plan (ich kann ihn ja jederzeit umschmeißen) hilft mir.
Einen Teil der Nähzeit habe ich ja in der Heide verbracht und einen Oberteilgrundschnitt entwerfen gelernt und um das Erlernte zu festigen, gleich ein Kleid auf der erlernten Basis genäht. Das hat mir Spaß gemacht; es war besser als sich mit einem fertigen Schnittmuster herumzuplagen.
Und es hat mich darin bestärkt auch den zweiten Rock, den grauen, aus meinem Grundschnitt zu entwickeln. Graue Röcke können langweilig sein hat neulich jemand geschrieben. Das stimmt. Langweilige Rocke sind aber gute Basisröcke. Eins meiner Lieblingsbücher ist „Professionell schneidern“ von Maynard. Neben vielem anderen zeigt sie darin wie an einem Bleistiftrock Kappnähte als sichtbare Ziernähte gearbeitet werden. Dieser Anregung bin ich gefolgt. Der Rockschnitt ist also meine normale bewährte Basis. Hier habe ich den Werdegang ausführlich beschrieben. Spannend war dieses mal die Festlegung der Position der Längsnähte. Da habe ich mit zwei Loten aus Schneiderscheren und Geschenkband gearbeitet:
Aus dem zarten grauen Wollstoff habe ich also einen engen Rock mit je zwei Nähten in Vorder- und Rückteil mit Ripsband genäht. Außer den Längsnähten wollte ich keine weiteren Elemente. Ich habe also die Abnäher vorne und hinten in die Ziernähte gedreht und in der Taille nur zur Stabilisierung ein schwarzes Ripsband verwendet, sonst aber auf ein Bündchen verzichtet. Rock und Futter sind nur miteinander verstürzt. Der enge Rock braucht einen Gehschlitz. Der ist sehr hoch eingesetzt, deutoch über Kniehöhe und macht jetzt eine 1 wie Julia von Sewing Galaxy es in einem Kommentar vorgeschlagen hat. Es ist ja ein Kleidungsstück für Frauen.
Das zweite SWAPHerbstteil habe ich hier schon vorgestellt. Statt wie geplant einem grauen habe ich einen schwarzen Pulli aus Romanit nach diesem Burdaschnitt genäht.
Mit dem Rock bin ich gerade eben erst fertig geworden. Fotos an mir kann es erst geben wenn wieder Tageslicht da ist. Hier ein paar Bilder an der Nassklebebandpuppe. Sie wird immer krummer. Ich denke ich sollte mal eine neue bauen. Die hätte dann auch keine merkwürdigen Beulen an den Hüften.
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Hallo Mema,
immer wieder spannend bei Dir zu lesen welche Techniken und Bücher Du verwendest. Die Idee mit dem Bleistiftrock finde ich gut. Die Unterteilung durch die Nähte gefällt mir. Muss ich mir mal genauer im Buch anschauen.
Als ich mitm Nähen angefangen habe hatte ich eine „Abneigung“ gegen einfarbige (graue/ langweilige) Röcke und ebenso bei Oberteilen. Das hatte zur Folge, dass ich nur sehr schwierig diese kombinieren konnte, da alles bunt war. Inzwischen bin ich schlauer und jetzt jetzt auch auf „langweilige“ Kleidungsstücke. Deine zusätzlichen Bleistiftrocknähte, machen den Rock gleich noch interessant ohne seine Kombinationsfähigkeit einzuschränken.
Lieber Gruß, Muriel
Dein schlichter Rock mit den Längsnähten gefällt mir gut! Ich finde auch, dass Kleidungsstücke nicht immer auffällig sein müssen! Ganz im Gegenteil! Einen grauen schlichten Rock wirst du viel häufiger tragen, da er so gut kombinierbar ist!
Oh ja, das Thema Zeit! Seit ich nähe, merke ich erst, wie wenig Zeit übrig ist neben Job , Haushalt und sonstigen Pflichten! Liebe Grüße, Anni
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Ich lese gerade ein buch ueber die Entwicklung der Damenkleidung in den letzten 300 jahren. Darin ist eine aussage: elegante und gehobene Damenbekleidung hat keine auffällige Merkmale. Das passt gut zu Deinem Rock …
LG
Zurückhaltend aber edel würde ich sagen. Es macht Spaß hier zu lesen/sehen wie du Fortschritte beim selberschneidern machst. Dieser Rock und auch das graue Wollkleid zuvor sind zwei Teile ganz nach meinem Geschmack. Die Ziernähte mit dem Ripsband sind eine super Sache! Das Buch von der Lynda Maynard habe ich ja auch… da muss ich mal nachschlagen.
Übrigens habe ich unter meinen Nähwerkzeugen auch ein Lot aus dem Baumarkt – sehr praktisch ist das! Das Einzige was mir echt fehlt ist ein Clown meinerselbst.
Liebe Grüße
Immi
Dieser Klon ist wirklich praktisch. Der erste Schritt der Herstellung hat 3 Stunden gedauert. Nach dem Trocknen dauert es dann noch mal so lange. Die Herstellungskosten sind sehr gering. Neuerdings gibt ja dieses (http://www.youtube.com/watch?v=BYBirQ0Emh8) praktische deutsche Video.