Ein Regenjacke aus natürlichem Material war mein Wunsch. Gewachste Baumwolle als Regenbekleidung trage ich schon lange. Ich kenne auch die Nachteile. Solche Jacken sind sehr viel schwerer als moderne Kunststoffe aber sie sind auch irgendwie besonders. Vor einiger Zeit habe ich entdeckt, dass es gewachste Baumwolle auch in hellen Farben gibt. Ich habe Rot gewählt. Bei der Suche nach einem Schnittmuster bin ich auf den Anorak aus der Burda 11/2017 Nummer 103 gestoßen, gefüttert mit Kapuze und länger geschnitten. Viele meiner Wünsche erfüllt der Schnitt.
Anleitung:
Die Anleitung ist „Normalburda“. Mir hilft es sie Schritt für Schritt zu befolgen. Dann klappt das schon. Ich fand die Anleitung gut. Den schwierigsten Teil, die Anleitung für die Kapuze, habe ich aber ausgelassen. Hier hätte ich vermutlich Probleme bekommen.
Verwendeter Stoff:
Rote gewachste Baumwolle und als Futter eine Baumwolle die extra für gewachste Baumwolle empfohlen wird.
Größen:
Der Schnitt geht bis Größe 44. Ich habe gleich beim Kopieren auf Größe 46 gradiert. Das hat gut geklappt
Verarbeitungshinweise:
Je mehr ich mich mit dem Schnitt beschäftigt habe umso mehr Zweifel hatte ich an der Kapuze. Ein genähtes Modell einer Burdaleserin bestätigte mich schließlich darin, das diese Kapuze nicht praktisch sein kann. Ich habe mich also gegen die Kapuze und für einen Hut (Vogue 8844) entschieden.
Die Taschen in den Seitennähten sind nicht besonders praktisch. Ich habe sie um zwei Innentaschen ergänzt. Warum haben Frauenjacken eigentlich nicht sowieso Inntentaschen?
Sonst habe ich nichts verändert. Die Jacke sollte mit dickem Garn und Ziernähten gearbeitet werden. Das hat nicht gut funktioniert. DIe Ziernähte sind nicht besonders schön geworden. Meine Maschine hat wechselnd gut und schlecht gearbeitet obwohl ich Markengarn verwendet und die Nadeln sehr oft gewechselt habe.
Bügeln ist ein Problem. Das Wachs schmilzt natürlich und versaut alles. Außerdem fehlt der Wachs dann im Stoff. Besser bin ich gefahren mit Ausstreichen der Nähte mit dem Daumennagel und einem Hölzchen.
Fehlsstiche und Heftstiche sind im Stoff noch einige Zeit zu sehen. Sie haben sich aber nicht umgehen lassen. Wo immer es ging habe ich mit Stoffklammern gearbeitet.
Fazit:
Ich bin sehr zufrieden mit der Jacke. Klasse ist sie. Mir fehlen nur bequeme Taschen in die ich bei Regen unkompliziert meine Hände stecken kann. Vermutlich werde ich die noch nachrüsten. Dennoch kann ich den Schnitt sehr empfehlen.
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Ganzganz toll geworden !
Das schöne Rot steht dem Jackenschnitt, : ) und der beschichtete Stoff macht die Jacke wunderbar hochwertig.
LG von Susann
Sehr großartig geworden, deine Jacke! Und so ein schönes Rot, das so excellent zu den anderen roten Sachen zu passen scheint. Hast du irgendwo erwähnt, wo du den Stoff bekommen hast?
Ich nähe mir auch immer Innentaschen in Jacken und Mäntel. Man kann sie ja leicht so positionieren, dass das Handy nicht die Brust versteift…
Gute Reise euch beiden!
LG, Bele
Das ist eine sehr schöne Jacke, die Idee mit dem Hut finde ich klasse. Bei meiner Softshelljacke ärgert mich die Kapuze auch und ich habe sie abgeknöpft. Die gewachste Baumwolle ist bestimmt weniger steif als das Softshell, stelle ich mir vor.
Liebe Grüße
Ilse
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