Heute ist Finale des fünften Durchgangs von Yvonne/yvonetsurreal und Monika/Wollixundstoffix Aktion „Vom Laufsteg in den Kleiderschrank“. Dieser fünfte Durchgang hat mir ein wunderbares neues Winterkleid gebracht. Danke Monika und Yvonne. Es war mir ein Vergnügen. Und ich hoffe den anderen Teilnehmerinnen ging es auch so.
Dieses Kleidungsstück ist meine Inspiration, ein Kleid aus Fancy-Tweed, aus der Herbst- Winterkollektion 17/18 des Modehauses Alexander McQueen. Mehr darüber in Teil 5.1 und Teil 5.2.
Es gab überwiegend Kleidung mit der wilde Tweedvariante mit vielen losen Fäden auf dem Laufsteg im Januar in London, verkauft wurde dann mehr Kleidung mit der gemäßigteren Tweedvariante. Wishing Tree Tweed wurde der Stoff genannt und da klingen die Wunschbäume in Cornwall (und sonstwo in GB) an die mit Fäden und Stoffstreifen behangen, Wünsche übertragen und Glück bringen sollen. Nun denn, wenns mir Glück bringt.
Der Schnitt ist schlicht und einfach:
körperbetontes Oberteil, Brustabnähern von der Seitennaht aus, Nähte in der hinteren Mitte und der vorderen Mitte und Reißverschluss im Rücken,
halber Ärmel, normale Form,
gemäßigter 4 Bahnenrock, sitzt in der natürlichen Taille,
alle Teile sind quer zum Fadenlauf zugeschnitten,
die Säume sind überall ausgefranst, vollständig gefüttert mit Seide.
Ich habe die Gelegenheit wahrgenommen und endlich meinen Grundschnitt erneuert. Dieses Mal habe ich als Grundlage das System von Suzy Furrer, Apparel Arts aus Oakland genommen. Mir standen ihr Buch Building Pattern und die Kurse bei Craftsy zur Verfügung. Das hat gut geklappt.
Das Probekleid aus Nessel hat mit wenigen Modifikationen gepasst.
Der gewählte Stoff ist lose gewebt. Alle Teile werden quer zu Fadenlauf verarbeitet. Also habe ich mich beim Nähen vorsichtig vorgetastet und immer erst die Teile zugeschnitten wenn ich sie brauchte. Alle Schnittkanten habe ich knapp neben dem Verlauf der Naht zunächst mit der Nähmaschine mit einer Stütznaht versehen. Das fertige Oberteil habe ich zwei Nächte aushängen lassen bevor der Rock montiert wurde.
Tatsächlich hatte sich das rückwärtige Oberteil um einige Zentimeter gelängt. Erst danach habe ich die rückwärtige Mittelnaht mit einem Streifen Einlage bebügelt und den oberen Teil des Reissverschlusses angenäht. Auch der Rock wurde mehrere Tage ausgehängt und erst dann endgültig mit dem Oberteil verbunden und der Reissverschluss fertig genäht. Leider passten die Streifen nicht mehr exakt. Die Taillennaht sitzt aber ziemlich genau da wo sie sitzen soll und der Reissverschluss zeigt keine Beulen. Die Weite im Rücken ist ein perfekter Kompromiss zwischen Beweglichkeit und Faltenfreiheit.
Das ganze Kleid ist mit Seidenstoff gefüttert. Auch hier ist das Oberteil quer zum Fadenlauf verarbeitet.
Beim Rock hat der Futterstoff nicht mehr für diese Verarbeitung gereicht. Die Kanten habe ich nicht versäubert sondern nur mit der Stütznaht gesichert.
Die Ärmel sind nicht gefüttert und die Nähte in die den Ärmel gebügelt. So stützen die rohen Fäden die Kugel an der Schulter, fast wie ein kleiner Ärmelfisch.
Ganz am Schluss habe ich die Ärmelsäume, den Halsauschnitt und den Saum gerade geschnitten, in 2 cm abgenäht und dann ausgefranst. Ich bin sehr zufrieden mit dem Kleid, ein warmes schickes Winterkleid das zudem bequem, alltagstauglich und waschmaschinenfest ist. Und es ist noch etwas Stoff übriggeblieben. Ich habe daraus einen Rock, ebenfalls aus der McQueen Kollektion nachgenäht.
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