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Winterkleid im Frühherbst oder Stapelreduzierung

Winter is coming! George R.R. Martins Satz aus der Game of Thrones Welt ist mir in den Kopf gekommen, als ich dieses Kleid endlich fertiggestellt hatte. 5,5 Jahre hat es gedauert (2016, noch 2016, 2018) und jetzt ist es zur Unzeit fertiggeworden denn es ist noch viel zu warm draußen um es auzuziehen. Ich zeige es beim MeMadeMittwoch im September 2022, obwohl ich es heute nicht trage. Ich bin sehr froh, dass dieses Teil endlich fertig ist.

Genäht habe ich es als erstes von einem ganzen Stapel von Sachen die mein Nähzimmer belagern; Nähprojekt, angefangene und noch nicht beendete oder geplante Projekte liegen in deiner Pappschale, fragil gestapelt. Alle haben irgendein Problem aber sind zu gut um sie zu vernichten.

Und inzwischen emfinde ich den Stapel als Belagerung und versuche ihn abzubauen . Da ist mir die Jahreszeit egal.

Dieses Kleid ist in der deutschen Ausgabe der Zeitschrift Nähtrends (Patrones in Spanien) 6/16 als Modell 33 das graue Kleid, erschienen. Gefallen hat mir diese schöne Verschlusslösung und der unpraktische aber sehr spezielle Rückenausschnitt. Ich hatte sogar einen schönen grauen Viskosestoff dafür vorgesehen, schon zwei Nesselproben genäht und die notwendigen Veränderungen im Schnittmuster ergänzt. Tatsächlich war alles zum Nähen vorbereitet.

Was war das Problem? Der graue Stoff wars offensichtlich, der mich jahrelang an der Fertigstellung gehindert hat, denn nachdem ich ihn durch einen leichten schwarzgelben Boucle ausgewechselt hatte, ging alles blitzschnell.

Hier (vorbereitung) habe ich Schnitt und Verarbeitung beschrieben.

Der gewählte Stoff macht das Kleid praktischer, alltagstauglicher. Jetzt kann ich mir vorstellen es häufig zu tragen, im Winter vermutlich mit Jacke oder Tuch wegen des Rückens.

Schon bei der ersten Vorstellung des Projektes gab es mehrfach die Frage zu dem hinteren Ausschnitt und meinem BH Band. Hier habe ich nichts verändert. Mein BH ist nicht sichtbar. Nur auf der Schulter habe ich einen BHTräger ergänzt damit die Schulter nicht rutscht.

Hier noch ein paar Details:

Und was kommt als nächstes? Keine Ahnung! Ich werde es sehen.

Habt einen schönen Monat! Bis zum nächsten Mal.

Nachhaltiges im Hochsommer

Nachhaltig ist Kleidung auch immer dann, wenn sie oft getragen wird und lange hält. Mein Käferkleid gehört ganz ohne Zweifel dazu. Gerade habe ich hier nachgeschaut, im August 2012 habe ich es genäht und es hat mich seitdem zuverlässig durch die besonders heißen Sommertage der letzten 10 Jahre begleitet.

Das australische Stoffgeschäft Tessuti verkauft ein kleines, feines Sortiment von Schnittmustern. Ich mag sie und habe manche davon erfolgreich ausprobiert. Dies ist das Lily Linen Dress.


Käferkleid heißt es, weil ich als Verzierung ein kleines Stück Band mit einem Käfer angenäht habe; in der Wuppertaler Bandweberei Kafka ist es das Band noch zu kaufen. Die neuen Besitzer haben das Sortiment offensichtllich erhalten.


Der zarte Viskosestoff mit Karo stammt auch einem textilen Rummelladen in meiner Heimat, war da schon ein Überbleibsel irgendeiner Produktion (der Nutzen von solchen Deadstock Fabrics kann auch kritisch gesehen werden.) und ich habe den ganzen Ballen für wenig Geld gekauft. EInige Meter sind noch vorhanden und ich plane gerade einem Teil des Reststoffes ein Sommerhemd zu nähen.

Einen weiteren schönen Sommer für euch. Ich freu mich auf die monatliche Tour durch die Blogs und Instagrampräsentationen des MeMadeMittwoch im August.

rotes Kleid / Helena Wrap Dress / Just Patterns

Nähwochenende im Ferienhaus! Schon seit mehreren Jahren treffen wir uns 14 tägig online und wie letztes Jahr auch, einmal „in echt“. Natürlich können nicht immer alle Frauen ein ganzes Wochenende in den Ferien frei machen. Aber 5 Frauen konnten kommen und wir hatten absolutes Glück mit dem Wetter. Wir konnten draußen nähen, unter dem Nussbaum essen und trinken und der Küchentisch wurde zur Bügel- und Zuschneidestation.

Alle haben wir einen Schnitt benützt, den Helena Wrap Dress von Just Patterns. Ich war im Vorfeld außerordentlich skeptisch. Ein breites Taillenband um meine breite Taille? Bei diesem Schnitt geht das und ich fühle mich ganz wohl in dem Kleid. Auch wenn ich auf dem Foto etwas grimmig gucke.
Schon länger hatte ich einem merkwürdig roten Leinenstoff noch mal übergefärbt. Für diesen Stoff habe ich mich dann entschieden. Ich werde ihn nicht bügeln, damit die feinen Knitter und Krumpel des Stoffes erhalten bleiben.

Der Schnitt ist ziemlich gut. Wir haben nur sehr wenige kleine Schwächen in der Anleitung gefunden. Die vorgeschlagene Verarbeitung ist hochwertig, fast überall französische Nähte:

Auch die Seitennahttaschen können mit der Anleitung geschickt und sauber verarbeitet werden. Diese Technik werde ich übernehmen.

Das Taillenband wird gedoppelt und sieht auch von innen sehr sauber aus (der blaue Schimmer auf der Brust ist nicht echt!) :

Die Größe des Kleides habe ich nach dem Taillenmaß ausgesucht. Angepaßt habe ich die Vorderteile an der Stelle wo sie ins vordere Taillenband gehen. Damit der Ausschnitt schön sitzt wurden die Teile um 2 cm auf jeder Seite verkürzt. Manche von uns haben das Vorderteil überhaupt einige cm verlängert; und dann die gleiche Anpassung gemacht wie eben beschrieben. Jeder Körper ist eben besonders.

Ein schönes Kleid! Es wird mich sicher viele Jahre im Sommer begleiten. Und ich kann mir auch eine Herbstversion vorstellen.

WKSA 2021 / 2. Treffen / Stoff? Schnitt?

21.12. Kleid-Hose-Bluse? Wir starten und überlegen, was wir nähen wollen
05.12. Welcher Stoff für welchen Schnitt?
12.12. Zwischenstand – Wie läufts?
19.12. Finale!

Beim wunderbaren, traditionellen WeihnachtsKleidSewAlong gibt es einen zweiten Termin! Ich bin noch nicht dazu gekommen, die vielen, großartigen Beiträge zu würdigen. Das muss ich unbedingt nachholen.

Dieses Jahr möchte ich zwei Dinge nähen.
Der rote schlumpfige Hosenanzug von Balenciaga – Pre Fall 2021 ist fast fertig. Aufbügeln, Säume besser machen, aber sonst hängt der Anzug jetzt auf der Schneiderpuppe und erfreut mein Herz.

Sogar die zum Modell passende Sonnenbrille habe ich schon rausgesucht.

Die Hose gab es schon. Der Schnitt ist Marleene von PrimePattern, hier besprochen. Dort habe ich mich schon begeistert darüber geäußert und schnell noch eine rote Hose nachgenäht. Die Jacke ist im wesentlichen J 502, Wrap jacket (früher Kimono jacket) von Assembly Line. Da kommt nach Weihnachten eine Besprechung. Beide Schnittmuster sind großartig, ich hatte keinerlei Probleme.

Der Schnitt lag hier schon lange, endlich habe ich ihn mal benützt. Auch der Stoff kommt aus dem Lager. Es ist ein schöner, roter, elastischer Wollstoff, ich habe keine Idee mehr wo und wann ich ihn gekauft habe.

Noch mehr Arbeit und Vergnügen wird mein zweites Vorhaben machen.
Ich möchte ein Kleid aus der Ausstellung „Hohe Schneiderkunst“ Draiflessen Mettingen nachnähen. Ein Modell von Christian Dior – Herbst Winter 1954. Ein schlichtes, enges Kleid aus Tweed in Fischgrät mit angeschnittenen Ärmel. Dazu gab es eine kurze enge Jacke. Ob ich die Jacke auch nähe, das ist mir noch unklar. Für beides gibt es weder eine Stoffpräferenz noch ein Schnittmuster. Das Schnittmuster werde ich selber machen müssen.

Ich hab schon mal die Grundschnitte und die Moulagen aus Nessel herausgesucht und mein neustes Nähbuch bereitgelegt. Wenn die Winterhemden mein Mannes fertig sind, geht es los. Ich freu mich schon drauf.

das Kleid Patty

Mein neues Kleid Patty ist nicht wirklich hochsommertauglich aber neu und es ist das erste Kleidungsstück, dass ich wieder in Gesellschaft nähen konnte. Im Juni habe ich in Köln in einem kleinen Modeatelier bei Anja Höhn PrimePattern dieses Kleid genäht. Es wird mit Sex und Drogs und Rock’N Roll beworben. @Rita_Pepita hat mehrfach schöne Modelle aus dem Atelier genäht und vorgestellt. Ich habe mich in das Patty-Modell verguckt und mit einer Nähfreundin einen Kurs gebucht.

Hier habe ich Kleid und Kurs vorgestellt. Heute zeige ich es beim MeMadeMittwoch im Juli 2021.

Ich bin nicht unzufrieden mit dem Ergebnis. Am Sitz des Kleides im Rücken will ich noch etwas tun und kleine Schulterpolster werden auch noch eingenäht.

Besonders aber war es, nach so langer Zeit wieder in einer Gruppe mit Gleichgesinnten zu nähen, sich auszutauschen, zu schwatzen, sich gegenseitig zu helfen, etwas zu tratschen……… Was man eben so tut in einer Nähgruppe. Diesen Monat gibt es für mich wieder so eine Gelegenheit. Ich freu mich darauf.

Und was ist jetzt mit Sex und Drugs und Rock’N Roll in Patty? Beim ersten Probetragen des halbfertigen Kleides hat es sich schon gut angefühlt. Das fertige Kleid fühlt sich auch jetzt „von innen“ großartig an und auch mein Mann hat aufmerksamer auf das Kleid reagiert als er es sonst so tut. Also, ein besonderer Flair geht schon von diesem Schnitt aus. Wenn das Wetter es erlaubt, probiere ich es mal auf einem der Familientreffen der nächsten Zeit.