Der Schnitt McCalls 4769 hat hat in der Näherinnenwelt großen Anklang gefunden. Unzählige Exemplare sind entstanden. Vielfältige Varianten sind zu bewundern. Inzwischen ist der Schnitt vergriffen und durch einen etwas modernisierten, McCalls 6891, ersetzt worden. Es handelt sich um ein klassisches Hemdblusenkleid mit Revers, vorne ganz durchgeknöpft und mit einem halben Tellerrock. In die Seitennähten werden Taschen eingearbeitet. Es gibt Schnittteile für halbe und lange Ärmel. Die langen Ärmel haben Anleitungen für klassische Schlitze und Manschetten.
Ich habe aus dem Schnitt ein Sommerhemd und ein Kleid gearbeitet. Beide haben kurze Ärmel mit Aufschlägen. Beim Hemd habe ich nur die Oberteile verwandt. Das Rückteil wurde verlängert und den Saum abgerundet. Auch das Vorderteil wurde um einige Zentimeter verlängert.
Größen: Den Schnitt gibt es in zwei Mehrgrößenvarianten. Größe 4 – 16 und 16 – 22. Ich bin von meinem persönlichen Grundschnitt ausgegangen und habe die Designdetails den Schnittmusterteilen entnommen.
Anleitung: Mein Schnitt war in englischer Sprache. Die Anleitung des Schnittes ist exakt und ausführlich. Zur Illustration gibt es Zeichnungen. Ich habe da nichts zu bemängeln.
Verwendeter Stoff für das Kleid: Vor über einem Jahr habe ich in der Normandie einen alten Perlonstoff gefunden dessen Muster mir gut gefallen hat. Er lag nur 1.20 M breit und ich hatte etwa 3 Meter. Das hat nur mit einigen Veränderungen in der Rockweite gereicht. An manchen Stellen habe ich Kompromisse im Musterverlauf machen müssen.
Verwendeter Stoff für das Hemd: Das Hemd ist aus mittelschwerem bedrucktem Leinen aus dem örtlichen Stoffhandel genäht.
Verarbeitungshinweise: Beim Kleid habe verschiedenen Veränderungen eingebaut. Die runde obere Spitze des Kragen habe ich beim Kleid wieder spitz gemacht. Der Kragen hat vielen Probleme bereitet.
Hier gibt es tolle Verarbeitungshinweise dazu.
Die Knopfleiste wird im Originalschnitt extra gearbeitet und sogar im schrägen Fadenlauf geschnitten. Ich habe sie beim Kleid gleich an die Vorderteile angebaut weil ich an dieser Stelle keinen Bruch im Muster wollte. Den Rockteil habe ich weniger weit zugeschnitten. Der Stoff hätte nicht gereicht. Dazu habe ich in die Schnittteile jeweils 3 nach unten breiter werdende Falten gelegt. Alle Nähte sind als französische Nähte gearbeitet und die Taillennaht hat eine Schrägband bekommen.
Zur Verarbeitung der Belege habe ich ein Verfahren verwendet, das hier wunderbar erklärt wird. Die äußeren Kanten sind jetzt sehr sauber. Eine tolle Technik. Danke Lucy für die Entdeckung. Hier zeige ich die Schritte noch mal.
(Später) Fotos vom Kleid kommen noch.
Fazit: Der Schnitt sind sehr klassisch, fast altmodisch. Meine Liebe dazu hält sich in Grenzen. Beide Teile sind gute Alltagsstücke.
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