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Fake Jumpsuit

Memademittwoch im Mai 23 und ich zeige meine neuen und schon erprobten Kleidungsstücke.

Die Liebe zu den Einteiligen kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe seit vielen Jahren einen roten „Blaumann“, einen Overall für die dreckigen Arbeiten bei Umbau und Renovierung. Bei der Arbeit ist er praktisch, auf der Toilette, in den Pausen, wenn es warm ist usw. mag ich ihn nicht.

Ein solches Kleidungsstück selber zu nähen hat mich deshalb nie gereizt obwohl ich einige Schnittmuster ganz interessant finde. Ein zweiteiliger Anzug ist eine gute Idee, gleicht er doch die Nachteile aus und hat darüber hinaus noch weitere Vorzüge.

So ein Teil habe ich im letzten Monat genäht und auf bewährte Schnittmuster zurückgegriffen. Das Hosenteil heißt Calderpants und das Oberteil ist das Top von Vogue 1247.

letzte Woche war ich 4 Tage auf der Buchmesse in Leipzig. Eine gute Gelegenheit den Anzug und seine Einzelteile ausführlich zu testen. Ich habe noch eine schwarze Hose (Sasha Trousers), ein schwarzes Top (eigener Schnitt) und zwei Harperjacken in rot und schwarz mitgenommen und dann alles so kombiniert wie es mir gerade in den Sinn kam. Das hat hervorragend funktioniert und mein Koffer war ziemlich leer.

Auf der Buchmesse habe ich keine Fotos gemacht aber eben noch mal die Kombinationen angezogen und fotografiert.

Ursprünglich habe ich den Stoff gekauft weil ich passendes für mein neues Jacket nähen wollte. Auch das hat geklappt:

Mit diesem Jumpsuit bin ich gut gerüstet für verschiedenen Gelegenheiten des Sommers.

Schnittmusterbeschreibung – Blazer Erica Prime Pattern

Nach dem Erfolg mit dem Jeanskleid und der Marlenehose habe ich mich für einen weiteren Maßschnitte der Designerin Anja Höhn entschieden.

Der Blazer Erika hat einige kleine, besondere Designelemente. Einen stehenden Kragen, eine ungewöhnlich lange Knopfleiste an den Ärmeln und die Knopflöcher sind jeweils in Blenden eingearbeitet.


Der Blazer ist bis auf die Ärmel ungefüttert, die Nahtzugaben werden mit Schrägband eingefaßt.

Der Maßschnitt des Blazers wird von der Designerin als Papierschnitt oder als PDF-Datei geliefert. Die Nähanleitungen haben einen besonderen Stil. Es gibt eine knappe, zentrale Anleitung und ausgelagerte Beschreibungen bestimmter Nähschritte, z.B. Verstärken des Stoffes. Sie sind als gesonderte Datei vorhanden und finden dann bei mehreren Schnittmustern Verwendung. Gleichzeitig können sie als eine kleine Hilfsbibliothek auch für andere Schnittmuster dienen.
Gewöhnungsbedürftig ist für mich die Bezeichnung der Schnittmusterteile mittels Abkürzungen. Inzwischen habe ich mich aber daran gewöhnt.

Größen:
Mein Blazer Erica ist ein Maßschnitt. Die Designerin hat inzwischen meine Körpermaße. Sie wurden mit einer Nesselprobe überprüft, angepasst und auf dieser Basis dann die Schnittmuster erstellt.

Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Ja, da habe ich keine Überraschungen erlebt.
Mein fertiger Blazer ist länger ausgefallen als die Musterbilder vermuten lassen. Das ist bestimmt der Gradierung auf meine große Größe zu verdanken. Bei diesem Modell ist das für mich gut, als Jacke für ein Ensemble mit Kleid werde ich den Jackenkörper vermutlich kürzen.

War die Anleitung leicht zu verstehen?
Die Anleitung ist gut.

Was mochte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
Die Jacke ist gut konstruiert. Ich hatte keinerlei Probleme. Auch die Jacke hat ohne Anpassung gut gesessen. Beim nächsten Mal würde ich die Ärmel 2 cm kürzen.

Verwendeter Stoff?
Wie schon bei der Marleenehose kommt dieser Stoff kommt aus dem Resteladen und war außerordentlich günstig. Deshalb habe ich auch hier keine Probe genäht. Der rote Cordstoff besteht aus einer großen Menge Kunststoff, er knittert kaum, glänzt und ist ganz unproblematisch zu waschen. Er kommt aus der Waschmaschine raus wie er reingegangen ist. Und er ist sehr regide, gibt kein bisschen nach. Das ist bei der Größenwahl zu berücksichtigen.

Ich habe an diese aufwendigen gearbeiteten Jacke wertige Knöpfe aus Horn genäht.

Änderungen am Schnittmuster oder am Design?
keine

Welche Unterstützung oder Tutorials habe ich genützt?
Anleitung

Würdest du das Schnittmuster noch einmal nähen?
vermutlich ja. Diese Jacke ist ja als tragbares Probemodell gedacht.

Fazit:
Ein schöner Blazer. Er ist aufwändig zu nähen und das hat mir viel Freude gemacht.

Alltagskleidung Winter 2021/22

Immer am Anfang des Monats zeigen wir, die vielen Näherinnen, was so in der letzten Zeit entstanden ist oder was im Kleiderschrank wieder entdeckt wurde. Und noch mehr Frauen nehmen das Gezeigt als persönliche Anregung für eigene Werke. Im Hintergrund arbeiten einige Frauen um diesen monatlichen Laufsteg zu organisieren und komfortabel zu halten. Die Teammitglieder wechseln immer mal, der Memademittwoch bleibt aber in bekannter Weise bestehen. Danke für euren langen Atem. Ich pofitieren dieses Mal, im Februar 22, besonders von Ina. Da habe ich gelernt, wie ich den Geburtstagshoodie für meinen Enkelsohn dezent personalisieren kann. Danke für die Erläuterungen.

Weite Hosen, T-Shirts und Wolljacken, das ist seit langem mein Standard im Winter. in den letzten Wochen habe ich dafür ein paar neue Hosen und T-Shirts genäht. Die graugestreifte und die rote Hose gefallen mir sehr. Sie passen, sind bequem, sorgfältig verarbeitet (z.B. Vorderhosenfutter) und so sehr alltagstauglich, also: mehr davon. Im Stoffschrank gab es noch zwei passende Stoffe. (Der mittlere Stoff ist der graugestreifte den ich zuerst probiert habe.)

Für T-Shirts habe ich einen sehr bewährten Standardschnitt, der mich etwas gelangweilt hat. Deshalb habe ich mal was Neues getestet: Anna von Prime Pattern. Und luxuriöser Feinripp aus einer italienischen Quelle, so wie Anja es vorschlägt. Der Stoff fühlt sich wirklich sehr wunderbar an auf der Haut. Und wenn die Shirts jetzt noch ein paar Jahre halten, dann hat sich auch der Kauf gelohnt.

Es war mein erster Versuch mit Feinripp! Das erste Shirt war zwei Nummern zu groß und 9 cm zu lang für mich. auch den Brustabnäher habe ich angepasst. Aber die interessante Art Ausschnitt und Säume zu arbeiten hat mir sehr gefallen.

Viele, viele ältere Kleidungsstücke passen gut zu den neuen Hosen und T-Shirts. hier ein paar Beispiele:

WKSA 2021 / 4.Treffen / Finale

21.12. Kleid-Hose-Bluse? Wir starten und überlegen, was wir nähen wollen
05.12. Welcher Stoff für welchen Schnitt?
12.12. Zwischenstand – Wie läufts?
19.12. Finale!

Gemeinsam Weihnachtskleidung für 2021 nähen, organisiert vom Team des MeMadeMittwoch. Finale! Jedes Jahr gibt es eine großartige Sammlung verschiedenster Kleidungsstücke, eine wunderbare Tradition, seit 10 Jahren. Und mein Weihnachtskleid von 2011 ziehe ich manchmal sogar noch an! Fast jedes Jahr sind für mich Kleidungsstücke entstanden, die ich oft anziehe. Heute z.B. trage ich das Oberteil vom Ensemble 2017

Und die Pläne für 2021? Da habe ich mich etwas übernommen. Gleich zwei Sachen wollte ich machen.
Das Diorkleid aus Herbst Winter 1954 (gesehen in der Ausstellung „Hohe Schneiderkunst“ Draiflessen Mettingen) wird erst im Januar fertig. Ein bisschen verirrt habe ich mich in den unterschiedlichen Ärmelanlagen für Keilkimonos – Drachenkeil oder Unterarmkimono oder Seitenteilkimono……………..
Und ich hatte mich versteift in den Wunsch, einen unsichtbaren Abnäher rechts im Kleid zu haben. Nun, das ist meinen laienhaften Fähigkeiten geschuldet. Der Prozess macht mir aber weiterhin Spaß. Ich verschiebe ihn nur auf die ruhigere Zeit.

Aber der rote schlumpfige Hosenanzug nach einer Inspiration von Balenciaga – Pre Fall 2021 ist fertig, schon mal getragen und ganz perfekt für ein zweites Corona dominiertes Weihnachten. Und vermutlich ein Dauerbrenner meiner Gaderobe.
Mit dem Anzug beteilige ich mich übrigens am #designindecember. Einer netten kleinen Initiative von nicedressthanksImadeit

Der Viskose -Wollstoff hat etwas Elastan und wird dadurch sehr bequem und ist zudem noch pflegeleicht. Waschen – Aufhängen -Trocknen – Anziehen. Was will ich mehr? Folgerichtig habe ich auch elastischen Futtertaft verwendet.


Der Schnitt der weiten Hose kommt von Primepattern und ist hier von mir besprochen worden.
Für die Jacke habe ich J 502, Wrap jacket (früher Kimono jacket) von Assembly Line verwendet und für meine Zwecke angepasst. Mir war ein „cleanerer“ Look wichtig und so habe ich die Absteppungen und die Taschen weggelassen. Dafür ist die Jacke aber ganz gefüttert worden.

Inspiriert durch das Modellbild der Firma und einem Beitrag von Sabine (letztes Bild) vor einiger Zeit, habe ich Accessoires herausgesucht. Beide Teile, Brille und Schuhe, sind übrigens Berliner Designs und schone mehrere Jahre in meinem Besitz.

Und hier jetzt die ganze Schönheit:

Beide Teil, Jacke und Hose haben sich schon jetzt zu gerne getragenen Stücken entwickelt. Sowohl einzeln als auch zusammen. Sie sind so neutral und kombinationsfreundlich. Und zusammen (und mit den besonderen Schuhen) auch speziell.

Herzlichen Dank dem Organisationsteam des MeMadeMittwoch dafür, dass ihr auch im Jahr 2021 nicht die Lust am Organisieren verloren habt. Und auch für die Gestaltung des WKSA 2021.
Weihnachtszeit ist Wunschzeit – ich wünsche mir, dass es auch im nächsten Jahr weitergeht.

Und ein schönes Fest für alle, die hier mitlesen und Gesundheit und Zuversicht.

das Kleid Patty

Mein neues Kleid Patty ist nicht wirklich hochsommertauglich aber neu und es ist das erste Kleidungsstück, dass ich wieder in Gesellschaft nähen konnte. Im Juni habe ich in Köln in einem kleinen Modeatelier bei Anja Höhn PrimePattern dieses Kleid genäht. Es wird mit Sex und Drogs und Rock’N Roll beworben. @Rita_Pepita hat mehrfach schöne Modelle aus dem Atelier genäht und vorgestellt. Ich habe mich in das Patty-Modell verguckt und mit einer Nähfreundin einen Kurs gebucht.

Hier habe ich Kleid und Kurs vorgestellt. Heute zeige ich es beim MeMadeMittwoch im Juli 2021.

Ich bin nicht unzufrieden mit dem Ergebnis. Am Sitz des Kleides im Rücken will ich noch etwas tun und kleine Schulterpolster werden auch noch eingenäht.

Besonders aber war es, nach so langer Zeit wieder in einer Gruppe mit Gleichgesinnten zu nähen, sich auszutauschen, zu schwatzen, sich gegenseitig zu helfen, etwas zu tratschen……… Was man eben so tut in einer Nähgruppe. Diesen Monat gibt es für mich wieder so eine Gelegenheit. Ich freu mich darauf.

Und was ist jetzt mit Sex und Drugs und Rock’N Roll in Patty? Beim ersten Probetragen des halbfertigen Kleides hat es sich schon gut angefühlt. Das fertige Kleid fühlt sich auch jetzt „von innen“ großartig an und auch mein Mann hat aufmerksamer auf das Kleid reagiert als er es sonst so tut. Also, ein besonderer Flair geht schon von diesem Schnitt aus. Wenn das Wetter es erlaubt, probiere ich es mal auf einem der Familientreffen der nächsten Zeit.