Archiv der Kategorie: Schnittmusterbeschreibung

Schnittmusterbeschreibung Rock dp studio LE 401

le401 ist ein Rockschnitt der pariser Firma DPStudio, schon etwas älter und nicht mehr erhältlich. Mir ist er aber als wunderbar schräg in Erinnerung geblieben. Vor einiger Zeit hatte ich mich schon mal an ihm versucht und war gescheitert. Jetzt hat es geklappt. Der Rock hat was von Kellnerschürze aber auch bravem, glockigen Rock oder Rockerkleidung. Je nachdem von welcher Seite er präsentiert wird. Es ist ein Wickelrock mit breitem Übertritt.
Die Firma schlägt vor, das der Rock auch vorne offen getragen werden kann, so wie oben auf dem linken Bild.
Und der Schnitt kann verwendet werden um einen weiten oder auch einen engen Rock herzustellen. Dazu müssen die jeweiligen Teile einfach verdoppelt und dann angepasst werden.

Verwendeter Stoff:
Für den linken Rockteil, die enge Rockhälfte habe ich Kunstleder gewählt, links schwingt ein dünnerer Wollstoff mit zarten, eingewebten Streifen.

Auch der Bund nimmt diese Zweiteilung auf. Der enge, kunstlederne Teil sitzt etwas höher in der Taille

Der Wickelrock ist vollständig gefüttert. Der breite Übertritt mit Wollstoff, für den Rest habe ich Seidenfütter verwendet.

Anleitung:
Es gab den Schnitt in englischer und in französischer Sprache und nur als Papierversion. Ich habe nach der englischen Anleitung gearbeitet und die ist ausführlich und vollständig. Es gab keine Probleme mit der Anleitung aber mit der Umsetzung am Rockbund, beim Saum und beim Futter. Ich hatte etwas Mühe zu verstehen was gemeint ist. Danke an Sybille . Sie hat den Rock schon genäht und mir geholfen.

Größen:
Das firmeneigene Größenschema geht von 36 bis 48.  Die größte Größe arbeitet mit 91cm Taillenumfang, ich brauche 100 cm. Also habe ich den Schnitt um zwei Größen verbreitert. Bei Mehrgrößenschnitten geht das ja sehr gut.

Verarbeitunghinweise:

Auch bei diesem Rock habe ich trotz der Hilfe von Sybille am Ende Mühe gehabt.
Für den glockigen Teil des Rockes habe ich einen Stoff gewählt der sich da heftig auslängt, wo er quer zum Fadenlauf geschnitten ist. Der Rock musste also aushängen.
Und danach ist mir die Anpassung an meinen Körper schwer gefallen. Normalerweise nähe ich das Rockbündchen zuletzt. Ich fixiere den fast fertigen Rock mit einem Gummi in der Taille und entscheide so über den Sitz des Rockbundes. Wegen der besonderen Konstuktion ging das hier aber nicht. Den Saum des Kunstlederteils hatte ich schon gesäumt bzw geklebt. Er sollte die Orientierung sein. Mehrfach habe ich den anderen Teil abkreiden lassen. Immer wurde er schief. Dann ist meiner Nähfreundin aufgefallen, das der Kunstlederteil völlig schief und deshalb als Ansatzpunkt nicht tauglich war. Also wurde auch diesen Teil aufgemacht, abgekreidet und neu geklebt. Danach lief es dann.
Meine Taille ist nicht waagerecht!! Ich weiß das, hatte es hier aber nicht berücksichtigt. Balancelehre!! Hier gut erklärt von SewingGalaxy und auch von Beschwingtes Allerlei.

Fazit:
Ein weiteres schräges Teil von DP Studio. Je länger ich mich mit dem Rock beschäftigt habe umso mehr mochte ich ihn. Er ist ein wunderbares bisschen provokativ. Die Herstellung hat mir trotz oder wegen der Probleme spass gemacht und ich werde ihn tragen.

Schnittmusterbeschreibung Cambodia Haekelhut

Ein Häkelhut für den Sommer, eine nützliche Angelegenheit. Mein alter Panamastrohhut tuts zwar noch aber die Form ist ehr unmodern. Der Cambodia Hat von Paulastrickt hat die modische Bucketform (Eimerform) und ist nicht zu groß.

Anleitung:
Eine vielseitige, ausführliche, gut nachzuarbeitende Anleitung. Ich hatte nur Probleme wenn ich nicht genau gelesen habe. Es gibt getrennt Anleitungen für bastartiges Garn und Baumwollgarn. Ich habe nur das Bastartige ausprobiert.

Verwendetes Garn:
Mein Garn heißt Raffia und ist aus langfaserigem Holz. Eine gute Wahl.

Größen:
In der Anleitung werden drei Größen beschrieben; Kopfumfang 54 – 56 cm, 57 – 59 cm und 60 – 62 cm. Das Gehäkelte läßt sich wärend des Arbeitens noch etwas in Form ziehen und an den Kopf anpassen.

Verarbeitunghinweise:
Es gab keine wesentlichen Probleme. Ich habe exakt nach der Anleitung gearbeitet. Zum Bügeln habe ich Handtücher zusammengedreht und in den Hutkörper gestopft. So ging das Bügeln sehr leicht. Bügeln des Hutes ist wichtig. Es glättet das Gehäklte und Unregelmäßigkeiten bei Arbeiten verschwinden.

Fazit:

Ein schnelles Projekt!

Schnittmusterbeschreibung – Hemd mit Plisseefalten und Kraeuselungen, Dpstudio, LE604

 

LE604 ist ein Hemdenschnitt der pariser Firma DPStudio.

Plissierte Brust,

extrem lange enge Manschetten,

Stehkragen,

unversäuberte geraffte Winker auf den Schultern,

 

das Hemd hat viele Besonderheiten.

Anleitung:

Es gibt den Schnitt in englischer und in französischer Sprache und nur als Papierversion. Ich habe nach der englischen Anleitung gearbeitet und die ist ausführlich und vollständig. Es gab keine Probleme.

Verwendeter Stoff:
Der bunte bedruckte Stoff hat eine crepeartige Struktur und scheint Viskose zu sein.

Größen:
Das firmeneigene Größenschema geht von 36 bis 48.  Brustmaß von 83 cm bis 111cm. Ich habe Größe 48 genäht. Die Ärmel sind sehr eng geschnitten und hier habe ich den Schnitt hier um 3 cm erweitert. Auf den beiden Schnittmusterteilen kann man schwach den eingesetzten Keil erkennen.

Verarbeitunghinweise:

Im Netz hab ich die ausführliche Dokumentation von Sheryll, pattern, scissors cloth gefunden. Von ihr habe ich die Verarbeitung mit französischen Nähten übernommen. Das war hilfreich. Nach Sybilles Hinweis auf die sehr engen Ärmel habe ich diese verbreitert. Das Hemd ist radikal gekürzt. Alles andere ist wie in der Anleitung genäht. Nur auf das Collar frill, das Kropfband habe ich verzichtet.

 

Fazit:

Ein schräges Teil! Auffällig aber bequem und ich mag das Hemd sehr.

 

Schnittmusterbeschreibung / Hut / Vogue 8844

Da meine neue Regenjacke ja keine Kapuze bekommen hat, nähe ich noch einen Regenhut aus gleichem Stoff. Der Schnitt Vogue 8844 ist schon älter und wird nicht mehr verkauft. Die Designerin ist offensichtlich eine bekannte Hutmacherin “ Patricia Underwood „. Nie von ihr gehört.

Es gibt drei Varianten im Schnittmuster.

Ich habe mich für Version A entschieden. Viele gratis Schnitte für Sommerhüte kann man im Netz finden. Vogue 8844 ist aber in kleinen Details interessant geschnitten und so hat sich für mich die Inverstition (von vor einigen Jahren) gelohnt. Mir gefallen die kleinen besonderen Schnittführungen: die Krempe ist z.B. nicht überall gleich breit, der Hutdeckel ist speziell geformt und hat deshalb eine Mittelnaht.

Anleitung:
Die englische Anleitung ist ausführlich und mehr als ausreichend.

Verwendeter Stoff:
Rote gewachste Baumwolle und als Futter eine Baumwolle die extra für gewachste Baumwolle empfohlen wird sowie aufbügelbare Versteifung unbekannter Herkunft.

Größen:
Der Schnitt enthält 3 Größen. Entscheidend ist der Kopfumfang.

Verarbeitungshinweise:

Länger als das Nähen hat es gedauert bis ich mich für die innere Verstärkung entschieden hatte. Verschiedene aufbügelbare Stoffe habe ich ausprobiert. Ich wollte eine gewisse Steifheit aber der Hut sollte noch faltbar bleiben. Jetzt habe ich eine mittlere Stärke auf den Futterstoff gebügelt und erst der Praxistest wird zeigen ob das gut war. Auf den Außenstoff wollte ich nichts bügeln da er gewachst ist und sich schlecht mit Hitze bearbeiten läßt. Offensichtlich ist der innere Hut etwas verzogen. Beim Zusammennähen musste ich ihn in kleinere Falten legen. Beim nächstem Mal sollte ich da besser aufpassen.

Fazit:

Ein schnelles erfolgeiches Projekt. Immer wieder gerne.

Schnittmusterbeschreibung – Regenjacke aus gewachster Baumwolle – Burda 11/177/Nr. 103

Ein Regenjacke aus natürlichem Material war mein Wunsch. Gewachste Baumwolle als Regenbekleidung trage ich schon lange. Ich kenne auch die Nachteile. Solche Jacken sind sehr viel schwerer als moderne Kunststoffe aber sie sind auch irgendwie besonders. Vor einiger Zeit habe ich entdeckt, dass es gewachste Baumwolle auch in hellen Farben gibt. Ich habe Rot gewählt. Bei der Suche nach einem Schnittmuster bin ich auf den Anorak aus der Burda 11/2017 Nummer 103 gestoßen, gefüttert mit Kapuze und länger geschnitten.  Viele meiner Wünsche erfüllt der Schnitt.

 

Anleitung:
Die Anleitung ist „Normalburda“. Mir hilft es sie Schritt für Schritt zu befolgen. Dann klappt das schon. Ich fand die Anleitung gut. Den schwierigsten Teil, die Anleitung für die Kapuze, habe ich aber ausgelassen. Hier hätte ich vermutlich Probleme bekommen.

 

Verwendeter Stoff:
Rote gewachste Baumwolle und als Futter eine Baumwolle die extra für gewachste Baumwolle empfohlen wird.

Größen:
Der Schnitt geht bis Größe 44. Ich habe gleich beim Kopieren auf Größe 46 gradiert. Das hat gut geklappt

Verarbeitungshinweise:
Je mehr ich mich mit dem Schnitt beschäftigt habe umso mehr Zweifel hatte ich an der Kapuze. Ein genähtes Modell einer Burdaleserin  bestätigte mich schließlich darin, das diese Kapuze nicht praktisch sein kann. Ich habe mich also gegen die Kapuze und für einen Hut (Vogue 8844) entschieden.

Die Taschen in den Seitennähten sind nicht besonders praktisch. Ich habe sie um zwei Innentaschen ergänzt. Warum haben Frauenjacken eigentlich nicht sowieso Inntentaschen?

Sonst habe ich nichts verändert. Die Jacke sollte mit dickem Garn und Ziernähten gearbeitet werden. Das hat nicht gut funktioniert. DIe Ziernähte sind nicht besonders schön geworden. Meine Maschine hat wechselnd gut und schlecht gearbeitet obwohl ich Markengarn verwendet  und die Nadeln sehr oft gewechselt habe.

Bügeln ist ein Problem. Das Wachs schmilzt natürlich und versaut alles. Außerdem fehlt der Wachs dann im Stoff. Besser bin ich gefahren mit Ausstreichen der Nähte mit dem Daumennagel und einem Hölzchen.

Fehlsstiche und Heftstiche sind im Stoff noch einige Zeit zu sehen. Sie haben sich aber nicht umgehen lassen. Wo immer es ging habe ich mit Stoffklammern gearbeitet.

Fazit:
Ich bin sehr zufrieden mit der Jacke. Klasse ist sie. Mir fehlen nur bequeme Taschen in die ich bei Regen unkompliziert meine Hände stecken kann. Vermutlich werde ich die noch nachrüsten. Dennoch kann ich den Schnitt sehr empfehlen.