Gück im neuen Jahr / rotes Dessous Set

2014 habe ich es schon mal gemacht: Ich nähte mir ein Dessous Set für die Jahreswende. Das soll Glück bringen und überhaupt ganz toll sein. An das Versprechen glaube ich so fest wie an die Voraussagen beim Bleigießen aber hin und wieder brauche ich neue rote Unterwäsche. Sie wird tatsächlich unsichtbar unter weißen Blusen.

Also habe ich in der Woche „zwischen den Jahren“ einen BH und 4 Slips genäht. Die Schnitte sind auf meinen Körper zugeschnitten und passen mir perfekt. Wenn ich neue Unterwäsche brauche nähe ich danach. Zeit brauche ich allenfalls für die Auswahl der Materialien.

Der Rahmen ist das Ergebnis aus meinem Nähkurs bei Barbara Boll 2016. Er hat die perfekte Höhe unter den Armen und ist sehr bequem. Für die Verarbeitung habe ich mich von einem gekauften BH von Aubade inspirieren lassen. Das Rückenteil ist doppelt verarbeitet: Innen leichtes Powernet und außen dehnbare Spitze.

Die Körbchen sind vom Harriet/Cloth Habit und mit festem, leichten, hautfarbenen und durchsichtigen Futter verstärkt.

Die Träger sind teilweise mit Schaumstoff, wie er für BH’s gnützt wird, gefüttert und werden dadurch auch sehr bequem.

Die Slips sind wie immer DL21/MakeBra. Sie sind angepasst und zeichnen sich nicht ab. Ich nähe diese Unterhosen schon seit 2014. Den Schnitt gibt es immer noch, er wurde allerdings umbenannt: Hip Hugger and Retro Panties PDF Pattern heißt er jetzt. Das vordere Spitzenpanel ist mit festem durchsichtigen Dessousstoff gefüttert wie die BH Körpchen.

Verglichen mit dem letzten Unterwäsche nähen gibt es nur eine Veränderung. Ich nütze für die Faltgummis der Slips am Bauch und den Beinausschnitten jetzt meinen neuen Bandeinfasser. Das reine Vergnügen! Nur die Übergange muss ich noch perfektionieren!

Habt ein schönes neues Jahr 2024. Ich hoffe meins wird besser. Das letzte halbe Jahr war sehr schwierig. Aber mit so viel neuer roter Unterwäsche kann es nur besser werden.

Tellerröcke

Memademittwoch im August 2023, Hochsommer und doch ganz usseliges Wetter. Meinen halben Tellerrock wollte ich erst im Herbst tragen. Heute scheint aber das passende Wetter dafür zu sein.

Schon vor längerer Zeit habe ich mich verguckt in einen langen Rock von Talbot und Runhof . Der Rock wird nicht in meiner Größe produziert und der Preis ist auch nicht das, was ich für einen Alltagsrock ausgeben möchte. Fasziniert hat mich das Teil wegen des besonderen Streifenverlaufes. Es brauchte eine Weile bis ich verstanden habe: es ist ein simpler halber Tellerrock. Das wollte ich ausprobieren. Allerdings habe ich länger gebraucht, um einen einigermaßen brauchbaren Stoff zu finden. Mit diesem hier, eine Wildseide, bin ich fast zufrieden.

Eine weitere Hürde (noch nicht perfekt genommen) ist das korrekte Säumen. Ich wollte den Rock auf verschiedene Arten tragen.

Leider geht das wohl nicht. Nur in dieser Position hängt der Rocke gerade. Meine Nähfreundinnen habe zu zweit abgesteckt und sich große Mühe gegeben. Schwierig war es.

Heute kombiniere ich dazu meine schwarze Tweedjacke. Die Kombination passt zum Wetter und gefällt mir ganz gut.

Im Sommer nähe ich mit den Mädchen aus der Nachbarschaft und mit meiner Enkelin immer mal wieder Tellerröcke aus Baumwollstoff. So auch in diesem Jahr. Das macht mir und ihnen großen Spass. Die Mädchen sind wirklich schon gut an den Nähmaschinen. Dieses Jahr konnte meine Enkelin nicht dabei sein, Sie wünscht sich aber einen schwarzen Tellerrock.

Ich häh ihn ihr. Gerade ist er fertig geworden. So habe ich es gemacht:

Drei Maße werden benötigt. Taillenumfang, hier 60 cm, Hüftumfang, hier 78 cm und Rocklänge. Für die Rocklänge nütze ich den ganzen Stoff aus, ev. wird er gekürzt wenn die Enkelin den Rock probiert hat.

Der Rock sitzt mit Bündchenjersey in der Taille. Jersey dehnt sich, die Enkelin hat bei unserm letzten Treffen ein Stück Jersey probiert und so habe ich die Weite des Jerseys bestimmt.

Hier waren es 56 cm. Sie hat sich für ein breites Bündchen entschieden, dass sie umklappen kann.

Für den Rock (zumindest bei Jugendlichen und Kindern) wird ein quadratisches Stück Stoff benötigt. Eine runde, große Tischdecke geht übrigens auch ganz prima. Den Stoff falte ich 3 mal diagonal:

An der Spitze trage ich die Taillenweite (Innenradius) ab Dazu wird gerechnet:
Taillenumfang geteilt durch (2 Pi (3,14)) bzw. 6,28, hier 12,4 cm.

Für die Rocklänge blieben dann noch 80 cm.

Beide Maße trage ich mit Kreide an verschiedenen Stellen auf dem Stoff ab und verbinde die Makierungen. Dann kann der Stoff zugeschnitten werden.

Das Bündchen wird zusammengenäht und gefaltet.


Ich achtel das Strickbündchen und den Innenradius des Rockes. Bund und Rockstoff werden ineinandergesteckt und zusammengenäht. Dabei wird der Jerseystoff sanft gezogen, so dass sich keine Falten bilden.

Nun fehlt nur noch der Saum des Rockes.

Ich versäubere den rohen Stoff mit der Overlock, klappe den Saum einmal um und steppe ihn ab.

Fertig!

Dies ist die einfachste Art einen Tellerrock zu nähen. Daduch ist sie sehr geeignet für Anfängerinnen.

SmartPattern / Wide Leg Jeans – Schnittmusterbeschreibung

5 Meter schwarzgrauer Denim, einen großen Teil habe ich für diese Hose verwendet.

Das deutsche Scnittmusterlabel hat verschiedene Hosen im Angebot. Die Wide Leg Jeans kann nach persönlichen Vorlieben, Wünschen und eigenen Maßen konfiguriert werden. Das ist eine großartige Idee.

Drei verschiedene Hosenweiten gibt es. Ich habe mich für „normal“ entschieden und das ist schon sehr weit für diesen steifen Stoff. Schnitttiefe normal, rund aus Passe, eckig aufgesetzte Passe, schmale Bundbreite, Schlitzart Reißverschluss waren weitere Entscheidungen. Ich war fast überfordert mit so viel Auswahl. Ich habe genäht wie bestellt nur den Formbund habe ich an den Seiten und im Rücken unterteilt um die Hose leichter verändern zu können.

Der Schnitt wird als PDF Datei zum selbstausdrucken oder auch zum Plotten geliefert.

Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Ja, da habe ich keine Überraschungen erlebt.
Das linke Hosenbein ist etwas verdreht, Ich denke hier habe ich beim Zuschneiden nicht aufgepasst und den Fadenlauf verschoben.

War die Anleitung leicht zu verstehen?
Die Anleitung ist sehr ausführlich und mit Videos unterstützt.

Änderungen am Schnittmuster oder am Design?
keine Veränderung nötig

Würdest du das Schnittmuster noch einmal nähen?
Ja, ich denke es wird noch mehr davon geben.


Fazit: Großartiger Schnitt, sehr empfehlenswert.

Kleid aus Burda 2012/7/135 – Schnittmusterbeschreibung

5 Meter fester schwarzer Denim und aus einem Teil habe ich dieses Kleid genäht. Schon seit mehr als 10 Jahren kenne ich diesen Schnitt und immer wieder habe ich überlegt ihn zu nähen. Jetzt ist es passiert und das Kleid gefällt mir gut

Das Schnittmuster ist in der Juliausgabe der Burdastyle 2012, in der Plusstrecke veröffentlicht worden. 2014 ist es noch mal in einer Burda plus gezeigt worden. Der Stil ist inspiriert von der Mode der 50’Jahre.

Das enge Kleid wird mit Abnähern auf Linie gebracht. Die Abnäher liegen außen. Das gibt dem Kleid den besonderen Dreh.

Unten am Saum wird das Kleid durch vier Abnäher nach innen eingestellt. Um vernünftig gehen zu können ist hinten ein Gehschlitz vorgesehen. Es gibt kurze Puffärmel und eine V-Ausschnitt der mit einem Beleg verstürzt ist.

Genäht habe ich das Kleid aus schwarzgrauem Denim der beim Waschen vermutlich immer heller wird. Die helleren Streifen jetzt sind durch das Schleudern beim Vorwaschen des Stoffes entstanden und gefallen mir so sehr gut.
!00 % Baumwolle läßt sich gut färben, wenn mir der Stoff mal zu sehr ausgewaschen erscheinen sollte.Der Stoff hat keinen Stretchanteil, ich habe deshalb dem Kleid etwas Mehrweite gegeben. Geholfen bei der Anpassung hat mir meine Mittwochsinternetnähgruppe bei unserem jährlichen Treffen im Ferienhaus. Ohne sie hätte ich mehr Mühe gehabt.

Das Schnittmuster geht, wie bei der Burdaplusstrecke üblich, von Größe 44 bis 52. Ich habe mich nach Ausmessen des Schnittes für einen Zwischenbereich (48 bis 50) entschieden. Burda hat eine ausführliche Tabelle für ihre Mustermaße der Schnitte. Das ist ganz hilfreich für die Entscheidung einer Größe.

Das Schnittmuster gibt es zum kopieren in den beiden Zeitschriften aus 2012 und 2014 oder als Download auf der Burdaseite. Hier leider nicht als Plotterdatei. Das ist ein großer Nachteil bei Burda!

Die Anleitung war knapp und fehlerfrei und für mich völlig ausreichend. Richtig gefehlt haben mir bei dem Kleid Taschen. Die habe ich mit Futterstoff nachträglich eingearbeitet.

Ich habe das Kleid jetzt einige Male getragen und ich fühle mich darin ganz wohl. Es ist nicht gemütlich aber elegant und weiblich. Der lange rückwärtige Reissverschluss ist beim Anziehen unbedingt erforderlich und ohne den Gehschlitz könnte ich nicht ins Auto steigen! Auch einen Mittagsschlaf auf dem Sofa hat das Kleid (oder ich) gut überstanden. Zu meiner Verwunderung kann ich auch die Arme relativ gut bewegen. Das Schnittmuster ist gut gemacht. Ich mag mein Kleid.

5 Meter Denim, was ist daraus geworden?

Meine gute Quelle für Nähgarn jeder Sorte und Farbe, für Reißverschlüsse und für Stoffschnäppchen ist versiegt. Der Besitzer des Resteladens schließt aus altersgründen. Zum Abschied habe ich dort 5 Meter festen Denim in grau gekauft.

Der Stoff blutet beim Waschen aus und das Schleudern erzeugt helle Streifen. Bei jedem Waschen wird der Stoff heller und auch gleichmäßiger. Rechts unten ist der Unterschied schon zu merken, die Hose ist mehrfach gewaschen, die Jacke nur einmal. Da ich alles mit schwarzem Garn genäht habe und der Stoff zu 100% aus Baumwolle besteht, ist es ganz unproblematisch alles irgendwann mit schwarz zu färben.

Sehr wandlungsfähig!

Ich habe aus den 5 Metern ein Kleid, eine Hose und eine Jacke genäht.

In der Burda Juli 2012, Nr. 135, in der Plussstrecke, ist das Kleid als Anlehnung an die 50’er Jahre veröffentlicht worden, ein schönes Sommerkleid mit ungewöhnlichen Abnähern. Schon 2012 hat mir der Schnitt sehr gut gefallen. Jetzt habe ich ihn genäht und bin sehr zufrieden. Der etwas rohe Stoff passt ganz gut zu dem Schnitt und auch zu meiner neuen, wilderen, fransigen Frisur. Hier die etwas ausführlichere Schnittmusterbeschreibung.

Die Jeansjacke ist Schnittmuster Russafa von Pauline Alice. Ich wollte eine Jeansjacke nähen. Es gibt unzählige Schnittmuster dafür und nach längerer Suche habe ich mich für dieses ganz neue Muster entschieden weil sie weit und ehr lässig geschnitten ist.

Die Hose hat sehr weite Beine, es ist eben eine Wide Leg jeans von SmartPattern. Hier hat mir, neben den weiten Beinen, die Passe am Bauch besonders gut gefallen.

Diese Variante wollte ich schon lange mal nähen. Mit dem linken Hosenbein ist irgendwas nicht richtig. Vermutlich habe ich es nicht ganz exakt im Fadenlauf zugeschnitten. Aber es bleibt so. Kein Stoff mehr übrig. Hier die Schnittmusterbeschreibung.

Jedes einzelne der Schnittmuster ist ein eigene Besprechung wert. Die werde ich Stück für Stück schreiben und hier verlinken.