Schnittmusterbeschreibung – Blazer Erica Prime Pattern

Nach dem Erfolg mit dem Jeanskleid und der Marlenehose habe ich mich für einen weiteren Maßschnitte der Designerin Anja Höhn entschieden.

Der Blazer Erika hat einige kleine, besondere Designelemente. Einen stehenden Kragen, eine ungewöhnlich lange Knopfleiste an den Ärmeln und die Knopflöcher sind jeweils in Blenden eingearbeitet.


Der Blazer ist bis auf die Ärmel ungefüttert, die Nahtzugaben werden mit Schrägband eingefaßt.

Der Maßschnitt des Blazers wird von der Designerin als Papierschnitt oder als PDF-Datei geliefert. Die Nähanleitungen haben einen besonderen Stil. Es gibt eine knappe, zentrale Anleitung und ausgelagerte Beschreibungen bestimmter Nähschritte, z.B. Verstärken des Stoffes. Sie sind als gesonderte Datei vorhanden und finden dann bei mehreren Schnittmustern Verwendung. Gleichzeitig können sie als eine kleine Hilfsbibliothek auch für andere Schnittmuster dienen.
Gewöhnungsbedürftig ist für mich die Bezeichnung der Schnittmusterteile mittels Abkürzungen. Inzwischen habe ich mich aber daran gewöhnt.

Größen:
Mein Blazer Erica ist ein Maßschnitt. Die Designerin hat inzwischen meine Körpermaße. Sie wurden mit einer Nesselprobe überprüft, angepasst und auf dieser Basis dann die Schnittmuster erstellt.

Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Ja, da habe ich keine Überraschungen erlebt.
Mein fertiger Blazer ist länger ausgefallen als die Musterbilder vermuten lassen. Das ist bestimmt der Gradierung auf meine große Größe zu verdanken. Bei diesem Modell ist das für mich gut, als Jacke für ein Ensemble mit Kleid werde ich den Jackenkörper vermutlich kürzen.

War die Anleitung leicht zu verstehen?
Die Anleitung ist gut.

Was mochte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
Die Jacke ist gut konstruiert. Ich hatte keinerlei Probleme. Auch die Jacke hat ohne Anpassung gut gesessen. Beim nächsten Mal würde ich die Ärmel 2 cm kürzen.

Verwendeter Stoff?
Wie schon bei der Marleenehose kommt dieser Stoff kommt aus dem Resteladen und war außerordentlich günstig. Deshalb habe ich auch hier keine Probe genäht. Der rote Cordstoff besteht aus einer großen Menge Kunststoff, er knittert kaum, glänzt und ist ganz unproblematisch zu waschen. Er kommt aus der Waschmaschine raus wie er reingegangen ist. Und er ist sehr regide, gibt kein bisschen nach. Das ist bei der Größenwahl zu berücksichtigen.

Ich habe an diese aufwendigen gearbeiteten Jacke wertige Knöpfe aus Horn genäht.

Änderungen am Schnittmuster oder am Design?
keine

Welche Unterstützung oder Tutorials habe ich genützt?
Anleitung

Würdest du das Schnittmuster noch einmal nähen?
vermutlich ja. Diese Jacke ist ja als tragbares Probemodell gedacht.

Fazit:
Ein schöner Blazer. Er ist aufwändig zu nähen und das hat mir viel Freude gemacht.

Alt, älter und etwas neuer – die kleine französische Jacke und mehr

Der Frühling ist deutlich zu spüren. Ich denke über leichte Kleidung nach, trage aber noch älteres. Heute ist MeMadeMittwoch im März. Eine gute Gelegenheit Tragbilder meiner schwarzen Jacke zu zeigen.

Alt ist das T-Shirt – als Reisekleidung 2014 genäht, älter ist die Culotte – vermutlich 2021 entstanden und etwas neuer ist die schwarze Jacke. Sie wird auch Chanel-Jacke genannt. Genäht habe ich sie 2021 und hier und hier auch ausführlich beschrieben. Basis ist Vogue8804 mit kleinen Modifikationen.

Wie ihre Vorgängerin von 2012, hier vorgestellt, trage ich sie absolut gerne. Sie passt zu fast allen Kleidungsstücken und vielen Gelegenheiten und mit einem Wolltuch trage ich sie schon im März wenn ich im Auto unterwegs bin. Das Futter ist dünne Seide und der Oberstoff Wolltweed von Linton. Beide Lagen sind miteinander verquiltet und dadurch erübrigen sich die üblichen verstärkenden Lagen. Sie fühlt sich von innen an wie eine dickere Strickjacke.

Hier ein paar Detailbilder:

Die Culotte ist aus Wollcrepe genäht und hat oben einen Gummizug, auch sehr bequem und schlicht. Das Shirt ist nach meinem üblichen Schnitt genäht und seine Nutzungsdauer endet bald. Es pillt immer mehr und wird unschön.

Eine weitere Jacke nach dem angepassten Schnitt ist in Arbeit, ein Gemeinschaftsprojekt mit einigen Bielefelder Näherinnen:

Der Hahnentritt aus Wolle gefällt mir sehr, die Sensation ist aber das Futter. Hier ist ein Teil des Berliner Stadtplans eingewebt.

Finale verpasst

13.11. Ideen für Schnitt und Stoff /kein Beitrag von mir
27.11. Entscheidung ist gefallen / hier
11.12. Zwischenstand / hier
18.12. Finale

Ich hab nicht nur das Finale des WKSA 22 verpasst sondern gleich Weihnachten. Eine Woche habe ich im Bett oder auf dem Sofa gelegen und war krank und schwach. Jetzt geht es wieder. Mein erster Beitrag für den jährlichen Weihnachtsreigen war schon fertig, für den zweiten Teil hat mir dann die Zeit gefehlt. Seit einigen Jahren versuche ich mich mit dem Weihnachstoutfit auch am Sewalong von #designindecember zu beteiligen. Das ist eine nette kleinen Initiative von nicedressthanksImadeit . Da ist das Finale erste Ende Dezember. Das sollte also klappen.

Zum Kleid gibt es nicht sehr viel zu erzählen. Inspiration hat mich ein Teil von Frogbox, einem deutschen Label für mittelpreisige junge Mode. Das Oberteil ist auf der Basis meines angepassten Hemdblusenschnitts I Am Hermes genäht. Unten und an den Ärmeln habe ich eine Spitze angenäht und die mit dünnem Badeanzugfutter gedoppelt. Ohne Futter wäre die Spitze zu durchsichtig gewesen. Nur das Badeanzugfutter habe ich gekauft. Alles andere kommt aus dem Bestand.

Der Rock hat einem breiten fertigen Gummibund und ist ohne Schnittmuster im queren Fadenlauf zugeschnitten. Links ist eine Nahttasche eingesetzt. Auch hier habe ich unten die gefütterte Spitze angesetzt. Beides trage ich getrennt nur als Rock oder Hemd. Beim Hemd habe ich übrigens auf Manschetten verzichtet. Ich glaube das hole ich noch nach.

Ich näh jetzt erst mal die Weihnachtsgeschenke fertig und dann das graue Diorkleid (endlich!!!!!!!!!).

Kommt gut ins neue Jahr.

Weihnachtskleid ! Ich will alle!!

WKSA 2022

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11.12. Zwischenstand 
18.12. Finale

Ich konnte mich immer noch nicht entscheiden. Also habe ich mich für alle beide entschieden. Und das zweiteilige Kleid ist fertig. Für Rock und Hemd habe ich auf bewährte Schnittmuster zurückgegriffen. Technisch neu war für mich nur der Spitzeneinsatz. Donnerstag habe ich das Hemd (geht wunderbar zusammen mit Jeans) beim Rentnerinnenfrühstück angezogen und mit der Spitze ein wenig Aufsehen erregt bei den Freundinnen. Normalerweise lassen meine Kleidungsexperimente die Frauen kalt.

Jetzt also kommt das Diorkleid dran. Hier muss ich die Variante noch aus dem Grundschnitt entwickeln. Mit der Umarbeitung eines fertigen Schnittmusters bin ich ja letztes Jahr gescheitert. Die Jacke kommt noch dran wenn Zeit ist. Hier gibt es ein fertiges Schnittmuster. Im Fokus steht das Kleid.

Jetzt bin ich gespannt wie weit die anderen Weihnachtskleidnäherinnen gekommen sind.

Weihnachtskleid? Wirklich? Welches?

WKSA 2022!
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Meine Entscheidung ist nicht gefallen.

Ich komme sogar zu spät zum ersten Termin. Das hätte ich da sagen wollen und tue es jetzt zum 2. Termin:

Das letzte, unfertige Projekt im Nähzimmer könnte/sollte das Weihnachtskleid 2021 und jetzt 2022 werden. Beim Sommernähtreffen im Jahr 2021 waren wir im Museum Draifleesen und haben diese kleine Ausstellung „Hohe Schneiderkunst“ gesehen. Gezeigt wurde auch ein Diorkleid von 1954. „Och, das näh ich mir mal selber“, habe ich gesagt. Und schon mal nach Schnittmuster und Stoff Ausschau gehalten. Letztes Jahr hat dann aber der rote Anzug den Vortritt bekommen. Das war auch richtig entschieden. Ich trage ihn viel und gerne. Für dieses Jahr steht das Kleid wieder auf dem Program.

Stoff und Knöpfe sind auch schon da

Aber dann ist mir letzte Woche ein verrücktes neues Projekt in den Sinn gekommen.

Quelle

Das sind Rock und Hemd. Der Leostoff ist tatsächlich aufgenäht, der Übergang ist fransig und um die Schwierigkeiten zu vervollständigen, der Karostoff ist quer zum Fadenlauf verarbeitet. Und irgendwie sieht es interessant aus, nicht war?

Auch für dieses Projekt gäbe es schon einen Stoff und den Leoprintstoff würde ich durch Spitze ersetzen.

Aber, brauche ich wirklich noch ein Kleid? Hier hängen mindestens 6 wintertaugliche Kleider und oft, sehr oft, ziehe ich Hosen und Pullover an!

Aber der WKSA ist doch eine Tradition!!! Ich bin unentschieden.