Archiv der Kategorie: Schnittmusterbeschreibung

Schnittmusterbeschreibung – Marley woven shirt

Bei der australischen Firma StyleArc habe ich schon verschiedene Schnittmuster gekauft und wieder und wieder genäht. Das Marley woven shirt gehört auch dazu. Gerade habe ich ein rotes Hemd für den Urlaub genäht. Es ist als Ersatz gedacht.

 

Das erste Rote ist vollständig aufgebraucht.

Das Marleyhemd ist hüftlang, hat dreiviertellange Ärmel und kleine Schlitze an allen Säumen, ein lässiges Teil, das als Bluse aber auch als Sommerjacke getragen werden kann.

Anleitung:

Diesen Schnitt habe ich als Papierversion gekauft und wird nur die eigene Größe bestellt, es gibt  Mehrgrößenschnitte inzwischen auch, dann aber nur als PDf. Die Papieranleitung kommt auf schönem dicken Papier mit professionellen Nähzeichen. Es ist mir immer wieder eine Freude damit zu arbeiten. Ein kleiner Stoffschnipsel, auf das Deckblatt aufgeklebt, zeigt welche Art Stoff die Designerin vorschlägt.

Die englische Anleitung ist echt knapp gehalten und manchmal muss gerätselt werden wie das denn jetzt wohl geht. Knifflige Nähschritte werden mit kleinen Zeichnungen illustriert, dass hilft meistens.

Verwendeter Stoff:
Das rote neue Hemd ist aus dickerer Baumwolle mit Elastan, das ältere Hemd ist aus Viskose mit Elastan und das orange ist aus einem alten Bettlaken. Die Faser gibt mir schon immer Rätsel auf.

Größen:
Die FIrma hat ein eigenes Größenschema. Vor dem Bestellen ist natürlich der Vergleich mit den eigenen Maßen notwendig. Die Maße der Modelle in inc und cm findet man auf der jeweiligen Seite des Schnittmusters unten.

Verarbeitungshinweise:
Das erste Hemd habe ich so genäht wie der Schnitt es vorgegeben hat. Bei den beiden anderen  habe ich eine kleine FBA gemacht und die Schultern verschmälert. Den Kragen der letzten Bluse habe ich zunächst wie ein Herrenhemd verarbeitet und fachgerechte EInlagen eingebaut. Zu dem lässigen Stil hat das nicht gepasst. Ich habe dann den Kragen erneut zugeschnitten und keine Einlage mehr verwendet. Das gefällt mir jetzt viel besser. Über die Lage der Knopflöcher und Knöpfe entscheide ich immer ganz am Schluss und bei einer Anprobe. Der entscheidende Knopf sitzt auf Brusthöhe. Danach richten sich dann die andern aus. Und zwei Reserveknöpfe näh ich an die Seitennaht.

Fazit:
Irgendwas ist mit dem Schnitt. Ich kann es nicht beschreiben. Die Teile sitzten nicht perfekt an meinem Körper. Trotzdem sind sie perfekte Begleitung auf meinen Reisen, als Blusen, als dünne Jacken über Kleidern, als leichter Sonnenschutz. Ich sollte mir die Mühe machen den Schnitt noch mal besser anzupassen. Vermutlich lohnt sich das.

 

Schnittmusterbeschreibung – Dove Blouse, Megan Nielsen

Dove / Taube heißt der Blusenschnitt von Megan Nielsen. Schon im letzten Jahr habe ich ein Hemd mit diesem Schnitt genäht und dann noch eins im Herbst und jetzt wieder für den Sommer. Mir gefällt der Schnitt. Es ist ein schlichtes gerades Hemd mit gerundeten Säumen, hinten deutlich länger und einem tiefen V-Auschnitt. Die Säume haben  breite Belege. Und es gibt verschiedene Varianten weiter Glockenärmel.

Anleitung:

 

Es gibt den Schnitt nur in Englisch, als PDF und als Papierversion. Die Anleitung ist  ausführlich und vollständig. Es gab keine Probleme. Auf der Internetseite der Firma gibt es viele verschiedene Verarbeitungs- und Veränderungsvorschläge.  All das macht das Nähen einfach.

Verwendeter Stoff:

Das türkisfarbene Hemd ist aus Baumwoll-Leinencrepe und von mir gefärbt. Die dunkle Blumenbluse besteht aus dünnem schönen Polyester der weder Geruch annimmt noch mich schwitzen läßt und das neue Hemd ist aus Viskosecrepe.

 

Größen:
XS (86cm Brustweite) bis XL  (107cm Brustweite) ist der Größenbereich. Bei der ersten Bluse habe ich den Schnitt ausgemessen und XL für passend gefunden. Diese Größe nähe ich jetzt.

Verarbeitungshinweise:

Auf die sensationellen Glockenärmel verzichte ich.  Ärmel bis zum Ellenbogen gefallen mir bei diesem Schnitt am besten. Beim ersten Hemd hat der V-Ausschnitt sich verzogen. Jetzt arbeite ich immer sehr sorgfältig und setzte direkt nach dem Zuschneiden eine Stütznaht. Mit Erfolg. Das Problem ist nicht mehr aufgetreten. Alle Nähte sind mit „Französischer Naht“ gearbeitet wobei ich die erste Naht (links auf links) mit der Overlock arbeite hier eine kleine Anleitung dazu. Bei dünnen Stoffen gefällt mir das sehr. Ansonsten habe ich nichts verändert, nicht einmal den Brustpunkt verlegt. Das Hemd hat mir einfach so gepasst. Ich könnte die Schultern etwas schmaler machen aber das ist „Klagen auf hohem Niveau“.

Fazit:

Guter Schnitt, fehlerfreies Schnittmuster, große Empfehlung. So ein Hemd nach diesem Schnitt ist ein schnelles Projekt. Vermutlich werde ich auf diesen Schnitt noch weitere Male zurückgreifen.

Agate Dress – Named Pattern – Schnittmusterbeschreibung

Beim MeMadeMittwoch im März 17 zeige ich heute mein aktuelles Lieblingskleid:

Mit Schnittmustern von Namedclothing aus Finnland gelingen mir in der letzten Zeit immer Treffer. Das Kleid Agate ist so ein Erfolg. Zunächst hat mir nur diese Kleid aus der letzten Kollektion FW17 – Earth Science gefallen. Inzwischen trage ich aber auch das  (hierStella Raglanshirt  und das  (hier)   Beryl Bomber Dress   mit großem Vergnügen.

Agate ist ein „enges“ Kleid, ein Bleistiftschnitt,  der die Körperform nachzeichnet. Im Schnitt enthalten ist jedoch ausreichend Bequemlichkeitszugabe. Durch die Längsnähte und gg. die Verwendung verschiedener Stoffe macht es eine gute Figur. Empfohlen wird fester, nicht dehnbarer Stoff. Daran habe ich mich nicht gehalten.

Genäht habe ich es aus schwarzem, mittelschwerem Romanit (vermutlich hat er viel Viskose) aus dem Stofflager und einem beschichteten, glänzenden Stretchstoff unbekannter Zusammensetzung. Dieser glänzende Stoff kommt von Monika Wollixundstoffix und weil die erste Spende vom Tauschtisch beim Treffen in Köln 2016 noch nicht reichte, hat sie 2017 zu der anNÄHerung in Bielefeld 2017 noch was dabei gehabt. Und ich konnte endlich dieses Kleid nähen. Danke Monika, der Stoff ist perfekt für dieses Kleid. Das Kleid ist ungefüttert und  fast vollständig mit der Overlook genäht. Zuerst habe ich es allerdings mit großen Stichen mit der Maschine geheftet um den Sitz zu überprüfen. Der Seitenreißverschluss ist entbehrlich denn der Stoff ist dehnbar.

Das Schnittmusster gibt es als PDF und auf Papier. Ich habe die PDF beim Plotterservis ausdrucken lassen und dann ausgeschnitten, für mich die im Moment beste Methode. Das Named eigene Schnittgrößensystem geht von Eur 32 bis 46. Ich passe da gerade noch gut rein.

Die Anleitung war ausführlich, fehlerfrei und für mich völlig ausreichend.

Perfekt zum Kleid ist auch die Brosche. Ein Urlaubsmitbringsel aus Mazedonien. Die Perle wird, als regionale Besonderheit, aus Fischschuppen von Fischen die nur im Ohridsee leben hergestellt und auch die filigrane Silberarbeit ist eine lokale Spezialität.

 

Der besondere Schnitt des Ärmels gefällt mir sehr und  die beiden unterschiedlichen Stoffe unterstreichen ihn noch mal. Den Ärmelsaum trage ich natürlich normalerweise umgeschlagen und nicht aufgeklappt wie hier.

Das Kleid ist so bequem wie ein Trainingsanzug und das Nähen ging wirklich schnell. Ich habe nichts angepasst. Es saß auf Anhieb. Nur etwas gekürzt wurde es. Und auf den Gürtel und den Reißverschluss an der Seite habe ich verzichtet. Der breite Saum wurde von mir mit der Hand genäht weil ich dort keine sichtbaren Nähte wollte.

Der hohe Rockschlitz ab Mitte des linken Oberschenkels kann, je nach Situation, verkleinert oder verlängert werden. Neulich, bei einem Geburtstagsfrühstück mit alten Damen und Herren, habe ich den Reißverschluss tatsächlich mal halb heruntergezogen. Meistens ist er aber geöffnet.

Ich bin gespannt was die anderen Frauen uns heute hier zeigen.

Schnittmusterbeschreibung – Asymmetric Gather Dress, the Maker’s Atelier

Asymmetric Gather Dress heißt dieses ungewöhnlich geraffte Kleid der englischen Schnittmusterfirma The Maker’s Atelier.
Die Musterkleidung sind dort aus schlichten wunderbaren Stoffen gearbeitet. Ohne Schnick Schnack, ohne Rückgriffe auf alte Moden / Vintagestyle und mit sehr reduzierter Schnittführung haben mich die Schnitte dieser Firma schon länger angesprochen. Im Sommer, bei einem Kurztrip nach Schottland, habe ich dann das Buch gekauft, immer noch angezogen von der eleganten Aufmachung. Schöne Fotos, tolle Stoffe aber doch etwas sehr schlichte Schnitte. Ich bin hin- und hergerissen und konnte mich bislang nicht richtig entscheiden ob und was ich nähen soll.

Dann kam das “ Asymmetric Gather Dress“ auf den Markt und ich habe es bestellt;  jetzt bin ich mehr her- als hingerissen.

Die Schnitte gibt es nur auf Papier und nicht als PDF zum Ausdrucken. Die Verpackung ist sehr schön und das Papier ausreichend dick. Und der Schnitt ist vergleichsweise teuer.

Aus diesem Schnitt entstand ein weites Kleid, das mit drei breiten Gummizügen in Form gebracht wird: im Rücken, am linken Ausschnitt und in der rechten Taille. Das ist eine interessante Alternative zu Abnähern. Die halblangen Ärmel haben ebenfalls Gummizüge.
Das Vorderteil kann nicht im Bruch zugeschnitten werden denn die unterschiedliche Plazierung der Gummizüge erfordert dezent verschiedene Schnittführungen rechts und links. Es ist ungefüttert.

Anleitung:
Die englische Anleitung ist vollständig und ausführlich. Allerdings sind die verwendeten Nähtechniken so simpel wie der Schnitt.  Viele Nähschritte sind mit Grafiken illustriert. Das finde ich sehr gut. Allerdings ist nicht auf jedem Schnittmusterteil der Fadenlauf eingezeichnet.  Er muss dann aus dem Schnittmusterauflageplan geschlossen werden.

Verwendeter Stoff:
Ich habe für das Kleid einen sehr schönen Viskosecrepe verwendet. Er fällt schön und die Raffungen an den Gummis kommen gut raus.

Größen:
Auch diese  Firma hat ein eigenes Größenschema. Vor dem Zuschneiden sollten die Maße der Großentabelle berücksichtigt werden. Sie ist ausführlich und aussagekräftig. Ich habe nach meinen Maßen gearbeitet, finde jetzt aber das Kleid etwas zu groß. Ein Blick auf die Musterkleider zeigt mir aber, die Designerin hat das so geplant.

Verarbeitunghinweise:
In beide Seitenähte habe ich jeweils Taschen engesetzt.

Mit der richtigen Länge der Gummis und damit der Breite der Raffungen habe ich mir Mühe gegeben. Dazu habe ich die Gummibänder zunächst nur festgestecke und dann am Körper reguliert. Zunächst gab es im Vorderteil merkwürdige Falten von oberem Gummi zu unterem Gummi. Das ließ sich aber leicht lösen.

Fazit:

Das Kleid ist orginell entworfen und sehr bequem. Es fällt luftig am Körper runter und engt nicht ein. Das Konzept gefällt mir gut. Die Verarbeitungshinweise sind sehr schlicht und es ist immer die einfachste Methode gewählt. Insofern ist es für Anfänger gut geeignet.

 

Schnittmusterbeschreibung – Hermes, I AM Patterns, Dress and Shirt

Hermes heißt der Schnitt der französischen Firma I AM Patterns den ich in zwei Versionen ausprobiert habe. Als klassisches Hemd kommt der Schnitt auch verlängert zum Kleid. Es gibt Brustabnäher aber keinen Taillenabnäher. Durch die Quetschfalte am Rücken fällt der Schnitt weit und geht von der Hüfte gerade nach unten. Die Säume können abgerundet genäht werden. Für meine Figur mit wenig Taille ist der Schnitt ideal.
Anleitung:

Es gibt den Schnitt in englischer und in französischer Sprache, als PDF und als Papierversion. Ich habe nach der englischen Anleitung gearbeitet und die ist ausführlich und vollständig. Es gab keine Probleme.

Verwendeter Stoff:
Für das Kleid habe ich eine Denimstoff mit Stretch verwendet, das Hemd ist aus Viskosejersey mit etwas Elastan. Und das bunte Kleid ist aus qualitativ hochwertigerem Polyester.

Größen:
Auch diese  Firma hat ein eigenes Größenschema. Vor dem Zuschneiden sollten die Maße der Großentabelle berücksichtigt werden. Ich habe die zweitgrößte Größe genäht.

Verarbeitunghinweise:
Nur den Brustabnäher habe ich nach unten verlegt und das Kleid um 12 cm gekürzt.

Brustpunkt verlegt

Da ich das Kleid im Rahmen eines Sew Along genäht habe wurden auch Veränderungen am Design vorgenommen:

  • Normale Knopfleiste  – verdeckte Knopfleiste
  • Quetschfalte in der Rückenmitte – zwei einseitige Falten über den Schulterblättern
  • runder Saumabschluss – gerader Saumabschluss
  • Nahttaschen rechts und links
  • Bindeband als Gürtel
  • Gürtelschlaufen
  • gelbe Ziernähte

Nahttasche an der Seite eingebaut. Hier mit Nadelkissen vom Kölner Treffen gezeigt.

Verdeckte Knopfleiste an das Schnittteil angeklebt

Verdeckte Knopfleiste

Faltenveränderung am Rückenteil

Das Hemd habe ich wie im Schnittmuster vorgesehen genäht. Nur die Brustabnäherverlegung und die verdeckte Knopfleiste habe ich übernommen. Aus der Quetschfalte ist eine Kellerfalte geworden. Und die Nähte sich Rechts-Links-Nähte, auch französische Naht genannt. Durch den Jerseystoff ist das Hemd besonders lässig und weit geworden. Ich trage es als Bluse aber auch als leichte Jacke über T-Shirts.

Fazit:

Ein klassischer Hemdenschnitt und  sehr gut konstruiert. Er passt mir ziemlich gut. Sogar die leicht überschnittenen Schultern sind wie für mich gemacht. Wie gut, dass ich diesen Schnitt gefunden habe. Ich kann mir diesen Schnitt als Basis für viele weitere Kleidungsstücke vorstellen: z.B. Nachthemden, dünne edle Seidenkleider. Alles steht und fällt mit der Stoffwahl.

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