Archiv der Kategorie: Unabhänig werden von Schnittmustern

Tellerröcke

Memademittwoch im August 2023, Hochsommer und doch ganz usseliges Wetter. Meinen halben Tellerrock wollte ich erst im Herbst tragen. Heute scheint aber das passende Wetter dafür zu sein.

Schon vor längerer Zeit habe ich mich verguckt in einen langen Rock von Talbot und Runhof . Der Rock wird nicht in meiner Größe produziert und der Preis ist auch nicht das, was ich für einen Alltagsrock ausgeben möchte. Fasziniert hat mich das Teil wegen des besonderen Streifenverlaufes. Es brauchte eine Weile bis ich verstanden habe: es ist ein simpler halber Tellerrock. Das wollte ich ausprobieren. Allerdings habe ich länger gebraucht, um einen einigermaßen brauchbaren Stoff zu finden. Mit diesem hier, eine Wildseide, bin ich fast zufrieden.

Eine weitere Hürde (noch nicht perfekt genommen) ist das korrekte Säumen. Ich wollte den Rock auf verschiedene Arten tragen.

Leider geht das wohl nicht. Nur in dieser Position hängt der Rocke gerade. Meine Nähfreundinnen habe zu zweit abgesteckt und sich große Mühe gegeben. Schwierig war es.

Heute kombiniere ich dazu meine schwarze Tweedjacke. Die Kombination passt zum Wetter und gefällt mir ganz gut.

Im Sommer nähe ich mit den Mädchen aus der Nachbarschaft und mit meiner Enkelin immer mal wieder Tellerröcke aus Baumwollstoff. So auch in diesem Jahr. Das macht mir und ihnen großen Spass. Die Mädchen sind wirklich schon gut an den Nähmaschinen. Dieses Jahr konnte meine Enkelin nicht dabei sein, Sie wünscht sich aber einen schwarzen Tellerrock.

Ich häh ihn ihr. Gerade ist er fertig geworden. So habe ich es gemacht:

Drei Maße werden benötigt. Taillenumfang, hier 60 cm, Hüftumfang, hier 78 cm und Rocklänge. Für die Rocklänge nütze ich den ganzen Stoff aus, ev. wird er gekürzt wenn die Enkelin den Rock probiert hat.

Der Rock sitzt mit Bündchenjersey in der Taille. Jersey dehnt sich, die Enkelin hat bei unserm letzten Treffen ein Stück Jersey probiert und so habe ich die Weite des Jerseys bestimmt.

Hier waren es 56 cm. Sie hat sich für ein breites Bündchen entschieden, dass sie umklappen kann.

Für den Rock (zumindest bei Jugendlichen und Kindern) wird ein quadratisches Stück Stoff benötigt. Eine runde, große Tischdecke geht übrigens auch ganz prima. Den Stoff falte ich 3 mal diagonal:

An der Spitze trage ich die Taillenweite (Innenradius) ab Dazu wird gerechnet:
Taillenumfang geteilt durch (2 Pi (3,14)) bzw. 6,28, hier 12,4 cm.

Für die Rocklänge blieben dann noch 80 cm.

Beide Maße trage ich mit Kreide an verschiedenen Stellen auf dem Stoff ab und verbinde die Makierungen. Dann kann der Stoff zugeschnitten werden.

Das Bündchen wird zusammengenäht und gefaltet.


Ich achtel das Strickbündchen und den Innenradius des Rockes. Bund und Rockstoff werden ineinandergesteckt und zusammengenäht. Dabei wird der Jerseystoff sanft gezogen, so dass sich keine Falten bilden.

Nun fehlt nur noch der Saum des Rockes.

Ich versäubere den rohen Stoff mit der Overlock, klappe den Saum einmal um und steppe ihn ab.

Fertig!

Dies ist die einfachste Art einen Tellerrock zu nähen. Daduch ist sie sehr geeignet für Anfängerinnen.

Herrenoberhemden – ganz nach Wunsch

Mein Mann liebt Oberhemden, auch im Alltag. Und er hat einen ganzen Schrank voll davon. Allerdings haben fast alle ein Problem: der Halsumfang / die Kragenweite. Sein kräftiger Hals und der Vollbart passen nur bei besonders großen Hemden. Nur da gibt es die passenden Kragenweiten. Diese Hemden passen aber an anderen Stellen nicht besonders gut, da sind sie zu weit und oft auch zu lang.

„Macht nichts“ sagt er,“ ich lass die Hemden oben sowieso offen“. Ich sehe aber immer, dass das Hemd oben nicht passt. die ganze Kragensituation sitzt einfach nicht gut. Mit zunehmender Nähkenntnis fallen mir Passformfehler schnell auf und da ich das Wissen mit ihm teile, hat er allmählich auch einen Blick dafür entwickelt.

Hemden ganz nach Karls Wunsch nähen zu können ist also mein Ziel der letzten Zeit gewesen. Es ist gelungen. Er hat jetzt 6 Hemden mit passender Kragenweite im Schrank.

An vielen übrigen Stellen haben die Hemden noch kleine Schönheitsfehler, die nur ich sehe. Er ist mit allen Hemden zufrieden und zieht sie gerne an.

Natürlich habe ich mir verschiedenen Ressourcen zunutzt gemacht:

Schnittmuster
Zunächst habe ich verschiedene Schnittmuster ausprobiert und war nicht wirklich zufrieden.
Am Ende habe ich den Schnitt für Karls Hemd von einem alten, relativ gut sitzenden Hemd abgenommen. Vier einfache Schnittteile: Vorderteil, Rückenteil, Ärmel, Rückenpasse. Nur die Kragensituation habe ich konstruiert.

Mit diesem Papierstreifen habe ich den Kragenumfang geprüft. Frage an den Eheman: „Ist es so angenehm für dich“

Und nach einem Probeteil wurde noch die hintere Passe/Schulterneigung verändert. Anregungen dazu und zum Kragen habe ich von meinem Lieblingsautor für Hemden (und Hosen) David Page Coffin bekommen. Er hat einen Blueprint (vormals Craftsy) Kurs „Shirtmaking Details beyond the basics“ veröffentlich und auch Bücher über Hemden geschrieben.

Das empfehle ich sehr: Hemd und Design aus dem Stiebnerverlag.
Wie genau ich das Hemd anpassen kann, wie der Kragen gut sitzt, wie die hintere Hemdenpasse am Körper anzupassen ist, all das habe ich von Coffin gelernt.

Nicht probiert aber sehr spannend ist dieser Link auf der Müller & Sohn Seite: Hemden für Dirigenten mit Bauchfiguren.
Hier wird beschrieben wie Hemden zu konstruieren sind die Platz haben für einen Bauch und zusätzlich viel Bewegungsfreiheit in den Armen und im Rücken. Wenn das Schnittmusterabnehmen nicht geklappt hätte wäre das meine nächste Wahl gewesen.

Nähen eines Hemdes
Auch von Sebastian Hoofs, dem Kölner Maßschneider gibt es ein gutes E-Book „Wie man ein Hemd schneidert“.


Sehr hilfreich für die Produktion! Das beiliegende Schnittmuster hat bei meinem Mann aber nicht gut gesessen. Kleidung für „Bauchfiguren“ scheint nicht so sein Ding zu sein.
Für die Nähschritte von Hemden und Blusen gibt es viele weitere, gute Anleitungen im Netz so dass ich das nicht wiederholen möchte.
Links dazu: Forum cutter and tailor engl., Formgebend,

Hemdkragen nähen
Schon vor längerer Zeit besuchte ich einen kleinen Spezialkurs bei Sebastian Hoofs.

Eine Weile hat er diese kleinen Spezialkurse angeboten. Ich finde sie jetzt nicht mehr auf seiner Seite. Schade. Ich habe viel bei ihm gelernt. Er hat aber seine Technik in der Fachzeitschrift Rundschau für die Herrenmode veröffentlicht und der Verlag Müller & Sohn stellte diesen Artikel für alle einsehbar auf ihre Internetseite.

Manschettenschlitz
Für die Schlitze an den Ärmeln gibt es auch unzählige Anleitungen. Ich arbeite auch hier nach Müller & Sohn, diesmal von Susanne Hirt verfasst. Diese Anleitung gefällt mir am besten.

Tips und aktuelle Herausforderungen
Nachdem es jetzt ein passendes Schnittmuster gibt und ich mit Coffin auch in der Lage bin die Kragenformen zu variieren, ist immer noch spannend welche Einlagen in Kragen, Manschetten und gegebenenfalls die Knopfleiste kommen sollen. Je nach Stoff kann das unterschiedlich sein. Und nicht immer bin ich mit meiner Wahl zufrieden gewesen.
Verarbeitung der Nähte
Ich kann zwischen französischen Nähten, Kappnähten, und falschen Kappnähten wählen. Ich hab auch schon die Nahtzugaben einfach mit der Overlock versäubert. Karl ist das alles egal. Mich treibt aber der Ehrgeiz es besonders schön zu machen. Kappnähte an den Schulter/Ärmelnähten gelingen mir jedenfalls nicht gut.

Trotz dieser tollen Anleitung von Carolyn Smith von Handmadewithcarolyn. Ich werde für die Ärmel nur noch falsche Kappnähte wählen.
Knöpfe
Wie oft habe ich bei Karls gekauften Hemden verlorene Knöpfe ersetzt (mein kleiner Liebesdienst an ihn) und wie froh war ich, dass die meisten Hersteller an irgendeiner Stelle Reserveknöpfe angebracht haben. Genau das mache ich auch bei meinen Hemden.
Zu Knöpfen noch eine Bemerkung: Ich nütze die Knöpfe von alten Hemden mit durchgescheuerten Krägen. Manchmal haben diese Knöpfe eingeprägte Firmennamen. Dann drehe ich sie einfach um. Das geht oft sehr gut.

Stoffe
Richtig gute Stoffe zu finden die Karl gefallen, das ist schwierig. Immer wenn ich einen schönen Stoff finde, kaufe ich knapp 2 Meter. Einen ganz besonderen Fang habe ich in Hamburg bei Mahler gemacht. Die beiden karierten Hemden sind aus Baumwolle mit 4% Kaschmir! So weich, so kuschelig, so gemütlich. Ein Stück des grünkarierten liegt noch hier. Daraus werde ich was für mich nähen.

Einige dünne Leinenstoffe liegen noch im Schrank. Die werde ich erst im Frühling vernähen. Oberhemden nähen, das kann ich jetzt.

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank 5.2 Finale / Tweedkleid / McQueen FW 17/18

Heute ist Finale des fünften Durchgangs von Yvonne/yvonetsurreal und Monika/Wollixundstoffix  Aktion „Vom Laufsteg in den Kleiderschrank“.  Dieser fünfte Durchgang hat mir  ein wunderbares neues Winterkleid gebracht.  Danke Monika und Yvonne. Es war mir ein Vergnügen. Und ich hoffe den anderen Teilnehmerinnen ging es auch so.

 

 

 

Dieses Kleidungsstück ist meine Inspiration, ein Kleid aus Fancy-Tweed, aus der Herbst- Winterkollektion 17/18 des Modehauses Alexander McQueen.   Mehr darüber in Teil 5.1  und Teil 5.2.

Es gab überwiegend Kleidung mit der wilde Tweedvariante mit vielen losen Fäden auf dem Laufsteg im Januar in London, verkauft wurde dann mehr Kleidung mit der gemäßigteren Tweedvariante. Wishing Tree Tweed wurde der Stoff genannt und da klingen die Wunschbäume in Cornwall (und sonstwo in GB) an die mit Fäden und Stoffstreifen behangen, Wünsche übertragen und Glück bringen sollen. Nun denn, wenns mir Glück bringt.

Der Schnitt ist schlicht und einfach:
körperbetontes Oberteil, Brustabnähern von der Seitennaht aus, Nähte in der hinteren Mitte und der vorderen Mitte und Reißverschluss im Rücken,
halber Ärmel, normale Form,
gemäßigter 4 Bahnenrock,  sitzt in der natürlichen Taille,
alle Teile sind quer zum Fadenlauf zugeschnitten,
die Säume sind überall ausgefranst, vollständig gefüttert mit Seide.

Ich habe die Gelegenheit wahrgenommen und endlich meinen Grundschnitt erneuert. Dieses Mal habe ich als Grundlage das System von Suzy Furrer, Apparel Arts  aus Oakland genommen. Mir standen ihr Buch Building Pattern und die Kurse bei Craftsy zur Verfügung. Das hat gut geklappt.

Das Probekleid aus Nessel hat mit wenigen Modifikationen gepasst.

Der gewählte Stoff ist lose gewebt. Alle Teile werden quer zu Fadenlauf verarbeitet. Also habe ich mich beim Nähen vorsichtig vorgetastet und immer erst die Teile zugeschnitten wenn ich sie brauchte. Alle Schnittkanten habe ich knapp neben dem Verlauf der Naht zunächst mit der Nähmaschine mit einer Stütznaht versehen. Das fertige Oberteil habe ich zwei Nächte aushängen lassen bevor der Rock montiert  wurde.

Tatsächlich hatte sich das rückwärtige Oberteil um einige Zentimeter gelängt.  Erst danach habe ich die rückwärtige Mittelnaht mit einem Streifen Einlage bebügelt und den oberen Teil des Reissverschlusses angenäht. Auch der Rock wurde mehrere Tage ausgehängt und erst dann endgültig mit dem Oberteil verbunden und der Reissverschluss fertig genäht. Leider passten die Streifen nicht mehr exakt. Die Taillennaht sitzt aber ziemlich genau da wo sie sitzen soll und der Reissverschluss zeigt keine Beulen. Die Weite im Rücken ist ein perfekter Kompromiss zwischen Beweglichkeit und Faltenfreiheit.

Das ganze Kleid ist mit Seidenstoff gefüttert. Auch hier ist das Oberteil quer zum Fadenlauf verarbeitet.

 

 

Beim Rock hat der Futterstoff nicht mehr für diese Verarbeitung gereicht. Die Kanten habe ich nicht versäubert sondern nur mit der Stütznaht gesichert.

 

 

 

 

 

 

 

Die Ärmel sind nicht gefüttert und die Nähte in die den Ärmel gebügelt. So stützen die rohen Fäden die Kugel an der Schulter, fast wie ein kleiner Ärmelfisch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ganz am Schluss habe ich die Ärmelsäume, den Halsauschnitt und den Saum gerade geschnitten, in 2 cm abgenäht und dann ausgefranst. Ich bin sehr zufrieden mit dem Kleid, ein warmes schickes  Winterkleid das zudem bequem, alltagstauglich und waschmaschinenfest ist. Und es ist noch etwas Stoff übriggeblieben. Ich habe daraus einen Rock, ebenfalls aus der McQueen Kollektion nachgenäht.

 

 

 

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Unabhängiger werden von Schnittmustern – Teil 3 – Aufspreizen

WF Kleid AdF

 

Es ist dunkel heute und so ist auch das Foto (ich werde es ersetzen). Ich trage das Kleid, dass ich aus meinem T-Shirtgrundschnitt konstruiert habe. Immi und ich beschäftigen uns damit, wie wir auf der Basis von Grundschnitten eigene Modelle entwickeln bzw nachkonstruieren können und wir zeigen monatlich einen Aspekt davon. Übrigens hat „sewing addicted“ letzte Woche genau beschrieben wie sie mit ihrem Grundschnitt ein gekauftes Schnittmuster anpasst. Das ist auch eine großartige Funktion von Grundschnitten. Ihr Post ist sehr lesenswert.

Hier sieht man meinen Entwicklungprozess Stück für Stück.

Konstruiert wurde ein gemäßigter Wasserfallausschnitt und eine Taillenraffung. Gemäßigt denn der gewählte Stoff ist ein sehr dicker Romnitjersey. Mein Ursprungsplan war es, die Karos am Oberteil durch die Spreizung auf die Spitze zu stellen. Das hätte sicher einen tollen Effekt ergeben. Ich habe keinen dünneren guten karierten Jersey gefunden und so laufen die Linien nur etwas schräg.

Kleider dieser Art gab es in den letzten Jahren immer wieder. V.Westwood hat mit diesem Elementen gearbeitet: z.B. Dress Anglomania 2015, bekannt ist auch Burda 118A-102012-DL.
Aufspreizungen der Schnittmusterteile gibt es aber an ganz vielen Modellen. Wenn das Prinzip verstanden ist, hat die Schneiderin unendliche Möglichkeiten ihren Grundschnitt schnell zu variieren.

Die Raffungen unter der Brust und an der Schulter beim Kleid Butterick 5951 könnte man so entwickeln.

T-Shirts mit Wasserfallausschnitten nähe ich mir immer mal wieder. Je nach dem wie weit ich das Schnittteil aufspreize geht der Wasserfall bis zum Busen oder endet darüber. Hier kann man das sehen.

Wasserfallausschnitt Tiefe 1

Das Kleid hat die kleinste Aufspreizung, das grüne Shirt die größte. In bestimmten Situationen ziehe ich da sogar ein Hemd drunter.

Shirt Wasserfalltiefe 1 Shirt Wasserfalltiefe 2

 

 

 

 

 

 

 

 

Für die Konstruktion von Wasserfall und Taillen-spreizung habe ich, wie üblich,  eine extra Post geschrieben, hier zu finden.
In einigen Tagen geht es mit Immis Beitrag weiter. Auch sie hat sich mit diesem Thema beschäftigt.

 

Eigene Schnitte – Jerseykleid – aufspreizen

WF Kleid Puppe hintenWF Kleid vorne Puppe

 

 

Das Kleid an der Scheiderpuppe von vorne und von hinten und von innen

WF Kleid innen vorne WF Kleid innen hinten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Konstruiert wurde ein gemäßigter Wasserfallausschnitt und eine Taillenraffung. Gemäßigt weil der gewählte Stoff ein sehr dicker Romanitjersey ist.

Kleider dieser Art gab es in den letzten Jahren immer wieder. V.Westwood hat mit diesem Elementen gearbeitet: z.B. Dress Anglomania 2015, bekannt ist auch Burda 118A-102012-DL.
Aufspreizungen der Schnittmusterteile gibt es aber an ganz vielen Modellen. Wenn das Prinzip verstanden ist, hat die Schneiderin unendliche Möglichkeiten ihren Grundschnitt schnell zu variieren.
Ausgangspunkt der Schnittentwicklung dieses Kleides war mein erprobter T-Shirtgrundschnitt mit langem Arm. Die Schnittmustermanipulation findet fast ausschließlich am Vorderteil statt. Weil das Originalschnittteil zu groß ist um gute Fotos zu machen demonstriere ich die Veränderungen an einem kleinen Pappmodel. Das Pappmodell ist nicht maßstabsgetreu:

WF Kleid Schnitt 1

 

 

 

Das halbe Vorteilteil, pur.

 

 

 

 

 

 

 

 

WF Kleid Schnitt 2

 

  1. Verbreitern des Ausschnitts.
  2. Vertiefen des Ausschnitts vom Halspunkt nach unten um 10 cm (roter Pfeil).
  3. Neuen Halsausschnitt ausschneiden.
  4. Einzeichnen von drei „Spreizlinien“,
    der Verlauf ist frei entschieden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WF Kleid Schnitt 3

 

 

  1. Aufspreizen des Schnittteils.Je stärker das Schnittteil (besonders auch im Armloch) aufgespreizt wird um so tiefer geht der Wasserfall.
    hier habe ich nur eine moderate Aufspreizung gewählt weil der Stoff sehr dick ist. Bei dünnem Jersey sieht ein breiter tiefer Wasserfall sehr schön aus.
  2. Unter das Schnittteil zur Verstärkung Papier kleben.

 

 

 

 

 

 

 

WF Kleid Schnitt 3a

 

  1. Die vordere Mitte (hier verläuft auch der Stoffbruch) einzeichnen und bis oben verlängern.
  2. Oben den angeschnittenen Beleg (grün) dazu malen. Hier ist das nicht korrekt passiert. Auf dem nächsten Bild sieht man es richtig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WF Kleid Schnitt 4

 

 

  1. Über die vordere Mitte stehende Teile abschneiden.
  2. Den Beleg richtig aufzeichnen.Die Schulterlinie des Belegs und die Schulterlinie des Schnittteils müssen identisch sein denn zwischen beiden Teilen wird später die hintere Schulterlinie genäht.Der Wasserfallausschnitt ist fertig. Jetzt muss nur noch der hintere Ausschnitt angepasst werden und ich könnte gemeinsam mit dem Ärmelteil ein T-Shirt mit Wasserfall nähen.

 

 

 

 

 

WF Kleid Schnitt 5

 

  1. Zu diesem Zeitpunkt habe ich das Vorderteil mit dem Wasserfallausschnitt auf neues Papier kopiert.
  2. Einzeichnen der Taillenlinie.
  3. Verlängern des Schnittteils bis zur gewünschten Kleiderlänge.Dieser Schnitt könnte jetzt gemeinsam mit dem angepassten Rückenteil und den Ärmel zu einem Jerseykleid genäht werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WF Kleid Schnitt 6

 

  1. Verdoppeln des Schnittteils.Wir brauchen das ganze Vorderteil denn die Manipulation finden nur auf einer Seite statt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WF KLeid Schnitt 7

 

  1. Einzeichnen der Aufspreizlinien.Ich habe den Ausgangspunkt etwas oberhalb der Taille gesetzt den das sieht bei meinem runden Bauch besser aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WF Kleid Schnitt 8

 

  1. Auschneiden der Linien.
  2. Aufspreizen.Je mehr Aufgespreizt wird umso mehr Falten entstehen. Auch hier habe ich mich für eine moderate Ausspreizung entschieden weil der Stoff so dick ist.
  3. Papier zur Stabilisierung unterkleben.

 

 

 

 

 

 

 

WF Kleid Schnitt 9

 

  1. Den Fadenlauf einzeichnen.Gut sieht auch ein Fadenlauf quer zum unteren Saum aus.
  2. Die Aufspreizungen an der Taille müssen mit Passzeichen versehen werden.Das durch das Verschieben entstandene „Zuviel“ wird beim Nähen mit Falten oder wie bei mir, mit einkräusen wieder reduziert, damit die linke Vorderteilseite und die linke Rückenteilseite  aufeinander passen.
  3. Noch den Ausschnitt des Rückenteils anpassen und das Kleid kann genäht werden.

 

 

 

 

 

So sieht mein Schnitteil im Original aus. Die Brustabnäher habe ich auch eingekräuselt.

WF Kleid Schnitt Taillenraffung innen WF Kleid Schnitt Brustraffung innen

 

 

 

 

 

Beim Originalschnittmuster liegt die Taillenaufspreizung noch genau an der dünnsten Stelle. Beim Nähen und Anpassen des Kleides habe ich sie später etwas höher gelegt. Da ich keine ausgeprägte Taille habe und der Stoff aus Strick ist war das kein Problem.
WF Kleid vorderes Schnittteil

Auf die Schultern habe ich wieder BH Halterbänder genäht. das Kleid bleibt ungefüttert. Ich trage es mit Unterkleid.

 

WF Kleid innen Schulter