Nähpläne in Blau und Orange mit Beige

Die Taufe in Berlin und die Hochzeit in Hamburg, beides ist vorbei und ich war mit meinen selbstgenähten Kleidungstücken ganz zufrieden.
Beim Nähen des blauen Kleides ist die Idee entstanden aus den Farben Blau, Orange und Beige eine kleine Sommergarderobe zu entwickeln. Als Basis gibt es schon :
Fast fertig ist dieses dunkelblaue luftig leichte Top.  Basis ist der beliebte Schnitt Vogue 1247 und ein vorhandener Stoff aus Viskose (?).Ich sollte jetzt doch mal eine Brennprobe machen.

Als nächstes kommt dieser sportliche Rock mit einem Reißverschluss und Schlitz im Vorderteil. Die Inspiration gab mir mein altes Brigittebuch Mode-Klassiker selber nähen, Mosaik Verlag München, 1992. Dem Buch habe ich auch meinem Basisschnitt entnommen nach dem ich solche engen Röcke wie hier und hier nähe. Der Stoff ist, wie der des blauen Kleides auch, aus Leinen und Wolle. Das sind zwei wunderbare Sommerstoffe die ich im vorletzten Jahr im Kaufhaus auf dem Restetisch für sehr wenig Geld erstanden habe. Rock und Top sollten schnell fertig werden denn ab Donnerstag kommt der Sommer und dafür sind sie ja gedacht.

Im Stoffschrank gibt es noch mehr farblich passende Stoffe. Das nächste Top soll aus der orangenen Viskose mit den blau-grün-beigen Mustern genäht werden. Der Schnitt könne einer der Blusenschnitte von Colette , Jasmine oder Violet sein. Und dann ist da noch ein größerer Rest von dem blauen Crepe (vom Weihnachtskleid) und noch weiteres…. Nun ich werde Schritt für Schritt vorgehen und ich bin gespannt wieviele Stücke die Sommergarderobe am Ende haben wird.

Blaue Stoffe sind schwierig zu fotografieren. Dieses Foto entspricht den Farben am meisten. Deutlich wird auch wieviele unterschiedliche Varianten Dunkelblau im Stoffschrank liegen. Kann man die miteinander kombinieren?

Nähsommertraum

Der Sommertraum 2012 fürs Nähen ist ganz klar.

Sommerkleider für jede Gelegenheit,  unproblematisch, bequem, traumschön, in ausreichender Menge und gut zu tragen.
Ich bin auf einem guten Weg mir diesem Traum zu erfüllen.
Im Frühling habe ich zwei Kleider genäht, hierhier,  und eins vom letzten Jahr ist auch noch gut; und dann noch das blaue Kleid, dass ich hier vorstelle und das smaragdfarbene Probekleid. Mehr brauche ich diesen Sommer sicher nicht.
Das letzte Nähprojekt war das Kleid für feierliche Gelegenheiten, das Hochzeitsgastkleid. Basis für das Kleid ist Ottobre 5 / 2011, Old-school Kleid. Die dazugehörige Jacke ist mit Hilfe des Einzelschnitts Burda 8949 entstanden. Hier habe ich das blaue Kleid mit der mennegefarbenen Jacke angezogen fotografiert.  Die Farbkombination ist schwierige darzustellen. Das Orange verfälscht die anderen Farben. Rechts ein Detailfoto bei dem die Farben fast stimmen, nur das Blau ist dunkler.
Ich hatte nur 1,5 Meter vom blauen Stoff und große Mühe alle Schnittteile unterzubringen. An zwei Stellen habe ich auf speziellen Variationen zurückgegriffen. Um das Kleid so lang zu bekommen wie ich es gut finde, mußte der Saum verstürzt werden. Ich habe dazu eine zarte blaue Wäschespitze genommen. Das dafür vorgesehene Satinschrägband war zu derb. Die Rockteile passten nur sehr knapp auf den Stoff und an den Rändern fehlten einige Zentimeter.
Stoffmustersammlung
Die hatte ich vorher als Stoffmuster abgeschnitten. Jetzt läuft der Rückenschlitz des Rockes auf ungewöhnliche Weise aus.
Als richtige Überraschung hat sich das Smaragdkleid entpuppt. Rückenteil und Abnäher wurden noch mal angepasst . Dann habe ich es zu den wichtigen familiären Terminen dieses Monats, der Taufe der Enkelin und dem Essen mit dem Ehemann  zum 37. Hochzeitstag, gerne getragen. Wer hätte das von einem Probekleid gedacht.
Und ich habe jetzt einen Basiskleiderschnitt für vielfältige Variationen.

Heute ist das letzte Mal Me Made Mittwoch vor der Sommerpause bei Catherine. In der Regel lese ich nur mit und lasse mich inspirieren. Es ist aber eine gute Gelegenheit mitzumachen, auch um Catherine zu danken für die zuverlässige Organisation  und allen Teilnehmerinnen und den ganz wenigen Teilnehmern  für ihre Beteiligung. Ich profitieren sehr von dieser Organisation.
Einen schönen Sommer.

Die Hochzeitsgastbekleidung ist fertig

Sonntag sind das Kleid und die Jacke für die Hochzeit am nächsten Wochenende fertig geworden. Der hier beschriebene Plan ist fast vollständig realisiert worden. Ich bin ganz froh darüber. 

Nur die witzigen bunten Schuhe aus Krakau passen nicht sehr gut zum Ensemble. Sie sind zu hoch geschnitten für das Sommeroutfit.  Ich werde vermutlich auf meine schwarzen Keilsandalen ausweichen. Was meint ihr?

Das blaue Kleid ist unproblematisch und sehr bequem. Meine Erfahrungen damit werde ich demnächst in dieser Schnittmusterbeschreibung ergänzen. Ihm fehlt nur eine Tasche. Die lässt sich aber leicht in der Seitennaht ergänzen.

Mit der Jacke sieht das anders aus. Als ich den Stoff kaufte hatte ich eine kleine Gardrobe aus verschiedenen blauen, beigen und orangenen Stoffen für den Sommer im Sinn. Ich denke immer noch daran ergänzende Kleidungsstücke zu nähen!!!  Je länger ich mit der Jacke beschäftigt war umso dominanter erschien mir die Farbe. Nicht einfach nur Orange sondern mennigefarbenes Orange.  Wer es nicht weiss, Mennige ist ein rosthemmender Anstrich für Eisen und wurde in meiner Kindheit überall benützt. Jetzt habe ich also eine mennigefarbene Jacke. Die Schnittmusterbeschreibung findet sich hier. Ich ziehe die Jacke zur Feier am nächsten Wochenende an aber dann?

Probeweise habe ich zwei der letzten von mir genähten Kleidungsstücke kombiniert:
Der bunte Blumenrock mit Jacke,
das geht überraschend gut (wenn man die roten Paspel am Saum übersieht)!


Das smaragdfarbene Kleid und die mennigefarbene Jacke,

diese Farbkombination habe ich gerade im Schaufenster gesehen aber ob es an mir geht? Ich muss es ausprobieren.


Schnittmusterbeschreibung – Burda 8949 mennigefarbene Jacke

Beschreibung:
Die neue Jacke hab ich nach

Burdastyle Einzelschnitt 8949 Kurzjacke im TrachtenstilA genäht. Es ist schlichte Kastenjacke ohne Futter und mit Wienernähten.  Sie führen hier in die Armlöcher. Weggelassen habe ich die Verschlüsse. Wenn erforderlich werde ich allenfalls unsichtbare Magnetknöpfe annähen. Ergänzt habe ich zwei breite Leistentaschen und Aufschläge an den Ärmeln. Da die Jacke ohne Futter konzipiert ist wurden die offenen Stoffkanten mit gleichfarbigem Schrägband gesichert.
Größen:
Der Mehrgrößenschnitt geht von 34 – 46. Ich habe den Schnitt auf 46 genommen  und wie immer zusätzlich  mehr Platz in der Taille geschaffen.

Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Das fertige Kleidungsstück entspricht ganz überwiegend dem Bild.
War die Anleitung leicht zu verstehen?
Die Anleitung war ausführlich und gut zu verstehen. Nur mit Markierungen für die Ärmel hat die Schnittdesignerin gegeizt. Die wenigen vorhandenen Zeichen haben dann auch nicht gut zum Text gepasst. Ich musste länger grübeln. Die Ärmel habe ich sowieso ganz anders eingesetzt. Informationen dazu beim Unterpunkt Tutorial.
Was möchte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
Ich bin froh, dass ich die Abneigung gegen den Schnitt wegen seiner Beschreibung Kurzjacke im Trachtenstil überwunden habe. Der Schnitt ist gut. Ich werde ihn als Basisschnitt für diese Art von Jacken aufbewahren und bei Gelegenheit wieder nähen. Die Ärmel habe ich anders eingesetzt und auf  Schulterpolster verzichtet. Die Anleitung in diesem Teil war nicht gut.
Verwendeter Stoff:
Winterbaumwolle heißt der Stoff im Laden. Es ist ein dicker Baumwollstoff mit einem kleinen Anteil Elastan

Änderungen an dem Schnittmuster oder am Design:
Ich habe die Knöpfe weggelassen und Ärmelaufschläge und Leistentaschen ergänzt. Die Schultern sind auf jeder Seite um 1,5 cm verschmälert. Beim nächsten Mal werde ich die Jacke eine Nummer kleiner nähen und dafür eine FBA (Full Bust Alterations) machen um meiner Oberweite mehr Platz zu geben. Dann verschwinden auch noch die letzten Zugfalten.

Welche Unterstützungen und Tutorials habe ich genützt:

Erneut habe ich fürs Ärmeleinnähen die wunderbare Anleitung der englischen Näherin Ann Rowley verwendet.  Diese Technik verwende ich inzwischen immer wieder bei Jacken und Mänteln. Das Video von Frau Führer kenne ich schon lange. Ihre Beschreibung  fürs Nähen von Leistentaschen.
Würdest ich das Schnittmuster nochmals nähen?
Ja, der Schnitt ist jetzt mein Basisschnitt für einfache Jacken.
Fazit:
Ob sich diese Jacke im Alltag bewährt ist mir noch nicht klar. Die Farbe ist so auffällig und ungewöhnlich für mich.

Diskussion über Kleidungstypen und Techniken – Wickelkleider

Im Blog Nahtzugabe wird über Vor- und Nachteile unterschiedlicher Elemente bei Wickelkleidern nachgedacht. Zusammengetragen werden die unterschiedlichen Erfahrungen mit den Schnitten. Sehr interessant! Die paradigmatische Aussage das Wickelkleider jeder Frau mit jeder Figur stehen würden wird da doch deutlich differenzierter betrachtet.
Auf der Suche nach schönen Kleiderschnitten habe ich inzwischen vier Wickelkleider genäht; sie stehen ja jeder Frau!!!

Über zwei von ihnen habe ich auch hier berichtet. Das dritte, Onion 2037, hängt auf meiner Kleiderpuppe und ich weiss nicht wohin es damit gehen wird. Das Knotenkleid ist gleich ohne Foto und Bericht in die Tonne gegangen. 

Hier meine Erfahrungen mit den Schnitten, so wie ich sie auch als Beitrag bei Nahtzugabe geschrieben habe:

Liebe Nahtzugabe,
eine spannende Diskussion hast du da angefangen. Es gibt ist eine gute Gelegenheit systematischer über Wickelkleider zu schreiben. Ich habe Erfahrung mit vier Wickelkleidern mit ganz unterschiedlichen Schnitten. Alle sind aus Jersey, mit Webstoff habe ich keine Erfahrungen. Zunächst meine Figurmerkmale denn sie sind für die Probleme und Changen bei diesen Kleidern von großer Bedeutung. Onion 2037 z.B. sieht bei flachen, schlanken, großen Frauen wunderbar aus. Ich nähe aber für eine kleine Statur, größere Brüste (85 E), fast keine Taille, insgesamt stabile Figur.

Knotenkleiderschnitte – Um die Brüste herum sehen die Kleider bei mir furchtbar aus. Sie betonen die große Brust ohne ihr zu schmeicheln. Die Raffungen unter der Brust kaschieren meinen Bauch nicht sondern betonen ihn.

Onion 2037 – du hast meine Problem mit den Schnitt gut beschrieben. Der Ausschnitt klafft auf wenn der Rücken die richtige Größe hat. Der Bindegürtel muss immerzu korrigiert werden weil er bei meiner wenig definierten Taille hin und her rutscht. Schnitte bei denen Rock und Oberteil getrennt zugeschnitten werden sind offensichtlich besser.

Vogue 1027 Schnittmusterbeschreibung Sommerkleid – ein guter Schnitt für meinen Figurtyp. Es ist allerdings ein Pseudowickelkleid. Der Rockteil ist nicht gewickelt. Dadurch, dass der weite schmeichelnde aber schwere Rock (ich denke es ist ein halber Teller) auf der Taille sitzt, verrutscht nichts. Das Oberteil ist weit genug, macht einen tiefen aber korrekten Ausschnitt und am Kreuzpunkt mit wenigen Stichen fixiert, gibt er ein sicheres Gefühl. Mein Kleid ist etwas zu groß aber trotzdem im Alltag gut zu gebrauchen.

Knipmode spezial Oktober 10, Hilko, die Herbst-Trendstoffe, Schnitt 103 Schnittmusterbeschreibung Der bisher beste Schnitt für mich. Das Kleid ist kompliziert gebaut. Das Oberteil hat viel mehr Stoff wie die anderen Wickelkleider. Es ist zwar gerade geschnitten aber duch die Falten oben am Hals und unten an der Taille liegt der Stoff als wenn er im Bogen zugeschnitten wäre und es ist fast so, als wenn dein Vorschlag (oben in Nahtzugabes Text) schon umgesetzt worden ist. So wird Klaffen in fast allen Situationen verhindert. Die Taille hat zwei Paar Bindebänder die unabhängig voneinander funktionieren. Das erhöht das Sicherheitsgefühl ganz erheblich. Das Kleid sitzt an der Taille und rutscht nicht. Der Armausschnitt ist sehr hoch, der Ärmel ist eng. Bücher aus oberen Regalen zu holen ist kein Problem. Der Schnitt ist es wert eine Beschreibung zu Verfassen. Das werde ich nachholen.

Das Problem der engen Ärmel und der mehr oder weniger guten Beweglichkeit im Oberkörper ist ein Problem und es ist unabhängig vom Wickelkleiderschnitt. Ich habe grade mit Gussets unter den Armen experimentiert aber ganz befriedigend ist das noch nicht. Es ist ein Thema für eine neue Post.

Ich bin gespannt auf den Fortgang der Diskussion.
Freundlicher Gruß Mema

Es lohnt sich der ganzen Diskussion hier zu folgen.