Sentimentalität und Romantik sind zwei Dinge die in diesem Haus selten vorkommen. Heute war beides da. Im letzten Frühjahr habe ich die Nähmaschine meiner Schwiegergroßmutter gesäubert und wieder gängig gemacht. Sie näht nur vorwärts mit normalem Stich. Nur die Stichlänge kann variiert werden. Das ist alles.
Dora, meine sehr geschätzte Schwiegergroßmutter, lebt schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr und genauso lange stand die Maschine im Keller. Ich konnte sie nicht weggeben. Sie ist von Dora und sie ist von der Art wie meine erste eigene Maschine, die ich in einem kleinen Ort bei Marburg mit meiner ersten Mietwohnung zusammen bekommen hatte. Eine Schwingschiffchenmaschine ist es, gebaut im Jahr 1898, in Elizabethport, New Jersey, USA. Hier und bei den Hobbyschneiderinnen kann man über meine Maschine und ihre Wiedererweckung mehr lesen.
Ich hatte mir vorgenommen das, wenn die Maschine wieder näht, ich darauf ein Kleidungsstück fertige; ein möglichst altes Kleidungsstück. Zunächst hatte ich an einen Rock aus dem Buch „Der goldene Schnitt“ gedacht. Das ist mir aber nicht alt genug gewesen. Die Mode aus den Herstellungsjahren der Maschine ist allerdings heute für mich nicht mehr tragbar. Aber die „Armistice blouse“ aus dem Jahr 1918 von Folkware, einem kleinen amerikanischen Schnittmusterverlag mit traditionellen und folkloristischen Schnitten, dafür habe ich mich dann entschieden und den Schnitt bestellt, auf Folie abgepaust und wenige Anpassungen vorgenommen. Auch die Spitze an der Brust, eigentlich aus Spitzenband bestehend, war schon halb zusammengenäht.
Parallel dazu schenkte meine Schwester mir zwei alte Kopfkissenbezüge aus Schweizer Batist die ganz hervorragend zu dem Schnitt zu passen schienen. Ich liebe diesen Batist mit den eingewebten Punkten! So weit so gut. Schnitt, Stoff und die alte reparierte Maschine haben einen Sommer und einen halben Winter auf meine Zeit und meine Lust gewartet. Jetzt war es soweit. Der Belastungstest des alten Stoffes hat dann gezeigt, das die Jahre ihn doch mürbe gemacht haben. Ich habe also Freitag einen neuen, ganz ähnlichen Stoff gekauft und gewaschen und heute ist es losgegangen.
Die selbstgestellte Herausforderung war es, die Bluse nur mit dieser Maschine und mit der Hand zu nähen; keine Overlock, kein Zickzack, keine modernen Hilfsmittel! Es geht erstaunlich gut! Ich komme in den alten Rhythmus von treten und nähen wieder herein. Die Maschine riecht noch sehr nach Maschinenöl und es ist ein merkwürdiges Gefühl auf dieser alten, nach Öl und Metallwerkstatt riechenden Maschine zarten Batist zu verarbeiten aber es geht. Nähte werden versäubert mit französischen Nähten; es gibt ja sonst nichts. Die Spitze wird mit der Hand angenäht. Diese Woche wird sie fertig die Bluse. Noch fehlen die Ärmel und die Knöpfe habe ich auch erst gestern bei Ebay ersteigert.
Ob ich sie wohl jemals trage? Dazu gehört dann ein Rock – dafür will ich nicht auch noch ein alter Schnitt. Lucy hat neulich diesen Rockschnitt ausgegraben und genäht. Der könnte es doch zu der Bluse sein. Was meint ihr?
Sentimentalität und Romantik sind zwei Dinge die in diesem Haus selten vorkommen. Heute war beides da. Im letzten Frühjahr habe ich die Nähmaschine meiner Schwiegergroßmutter gesäubert und wieder gängig gemacht. Sie näht nur vorwärts mit normalem Stich. Nur die Stichlänge kann variiert werden. Das ist alles.
Dora, meine sehr geschätzte Schwiegergroßmutter, lebt schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr und genauso lange stand die Maschine im Keller. Ich konnte sie nicht weggeben. Sie ist von Dora und sie ist von der Art wie meine erste eigene Maschine, die ich in einem kleinen Ort bei Marburg mit meiner ersten Mietwohnung zusammen bekommen hatte. Eine Schwingschiffchenmaschine ist es, gebaut im Jahr 1898, in Elizabethport, New Jersey, USA. Hier und bei den Hobbyschneiderinnen kann man über meine Maschine und ihre Wiedererweckung mehr lesen.
Ich hatte mir vorgenommen das, wenn die Maschine wieder näht, ich darauf ein Kleidungsstück fertige; ein möglichst altes Kleidungsstück. Zunächst hatte ich an einen Rock aus dem Buch „Der goldene Schnitt“ gedacht. Das ist mir aber nicht alt genug gewesen. Die Mode aus den Herstellungsjahren der Maschine ist allerdings heute für mich nicht mehr tragbar. Aber die „Armistice blouse“ aus dem Jahr 1918 von Folkware, einem kleinen amerikanischen Schnittmusterverlag mit traditionellen und folkloristischen Schnitten, dafür habe ich mich dann entschieden und den Schnitt bestellt, auf Folie abgepaust und wenige Anpassungen vorgenommen. Auch die Spitze an der Brust, eigentlich aus Spitzenband bestehend, war schon halb zusammengenäht.
Parallel dazu schenkte meine Schwester mir zwei alte Kopfkissenbezüge aus Schweizer Batist die ganz hervorragend zu dem Schnitt zu passen schienen. Ich liebe diesen Batist mit den eingewebten Punkten! So weit so gut. Schnitt, Stoff und die alte reparierte Maschine haben einen Sommer und einen halben Winter auf meine Zeit und meine Lust gewartet. Jetzt war es soweit. Der Belastungstest des alten Stoffes hat dann gezeigt, das die Jahre ihn doch mürbe gemacht haben. Ich habe also Freitag einen neuen, ganz ähnlichen Stoff gekauft und gewaschen und heute ist es losgegangen.
Die selbstgestellte Herausforderung war es, die Bluse nur mit dieser Maschine und mit der Hand zu nähen; keine Overlock, kein Zickzack, keine modernen Hilfsmittel! Es geht erstaunlich gut! Ich komme in den alten Rhythmus von treten und nähen wieder herein. Die Maschine riecht noch sehr nach Maschinenöl und es ist ein merkwürdiges Gefühl auf dieser alten, nach Öl und Metallwerkstatt riechenden Maschine zarten Batist zu verarbeiten aber es geht. Nähte werden versäubert mit französischen Nähten; es gibt ja sonst nichts. Die Spitze wird mit der Hand angenäht. Diese Woche wird sie fertig die Bluse. Noch fehlen die Ärmel und die Knöpfe habe ich auch erst gestern bei Ebay ersteigert.
Ob ich sie wohl jemals trage? Dazu gehört dann ein Rock – dafür will ich nicht auch noch ein alter Schnitt. Lucy hat neulich diesen Rockschnitt ausgegraben und genäht. Der könnte es doch zu der Bluse sein. Was meint ihr?