Das Diorkleid aus Herbst Winter 1954 (gesehen in der Ausstellung „Hohe Schneiderkunst“ Draiflessen Mettingen) gibt es bei mir erst im Entwurf. Mir ist auch noch nicht klar, wie ich den Brustabnäher rechts gestalten werde.
Ich werde ein Mischung aus meinem Grundschnitt und dem Wiggle Dress von Gertie Hirsch aus ihrem ersten Buch verwenden. Die erste Nesselprobe ist zugeschnitten und wartet auf Anpassung.
Auch beim Stoff bin ich noch nicht entschieden. Mein Lager gibt drei Möglichkeiten her, nur der dunkelgrüne Streifenstoff hat etwas Stretch, das ist ja nicht unwichtig bei engen Kleidern. Ich bin aber wenig motiviert noch durch die regionalen Stoffläden zu streifen.
Nun, beim Finale in einer Woche ist es entschieden. Es entstehen auch dieses Jahr interessante Kleidungsstücke. Schaut es euch an.
Beim wunderbaren, traditionellen WeihnachtsKleidSewAlong gibt es einen zweiten Termin! Ich bin noch nicht dazu gekommen, die vielen, großartigen Beiträge zu würdigen. Das muss ich unbedingt nachholen.
Dieses Jahr möchte ich zwei Dinge nähen. Der rote schlumpfige Hosenanzug von Balenciaga – Pre Fall 2021 ist fast fertig. Aufbügeln, Säume besser machen, aber sonst hängt der Anzug jetzt auf der Schneiderpuppe und erfreut mein Herz.
Sogar die zum Modell passende Sonnenbrille habe ich schon rausgesucht.
Die Hose gab es schon. Der Schnitt ist Marleene von PrimePattern, hier besprochen. Dort habe ich mich schon begeistert darüber geäußert und schnell noch eine rote Hose nachgenäht. Die Jacke ist im wesentlichen J 502, Wrap jacket (früher Kimono jacket) von Assembly Line. Da kommt nach Weihnachten eine Besprechung. Beide Schnittmuster sind großartig, ich hatte keinerlei Probleme.
Der Schnitt lag hier schon lange, endlich habe ich ihn mal benützt. Auch der Stoff kommt aus dem Lager. Es ist ein schöner, roter, elastischer Wollstoff, ich habe keine Idee mehr wo und wann ich ihn gekauft habe.
Noch mehr Arbeit und Vergnügen wird mein zweites Vorhaben machen. Ich möchte ein Kleid aus der Ausstellung „Hohe Schneiderkunst“ Draiflessen Mettingen nachnähen. Ein Modell von Christian Dior – Herbst Winter 1954. Ein schlichtes, enges Kleid aus Tweed in Fischgrät mit angeschnittenen Ärmel. Dazu gab es eine kurze enge Jacke. Ob ich die Jacke auch nähe, das ist mir noch unklar. Für beides gibt es weder eine Stoffpräferenz noch ein Schnittmuster. Das Schnittmuster werde ich selber machen müssen.
Ich hab schon mal die Grundschnitte und die Moulagen aus Nessel herausgesucht und mein neustes Nähbuch bereitgelegt. Wenn die Winterhemden mein Mannes fertig sind, geht es los. Ich freu mich schon drauf.
21.12. Kleid-Hose-Bluse? Wir starten und überlegen, was wir nähen wollen 05.12. Welcher Stoff für welchen Schnitt? 12.12. Zwischenstand – Wie läufts? 19.12. Finale!
Es gibt auch in diesem Jahr gemeinsames Nähen, einen WKSA (Weihnachtskleid Sewalong) 2021. Wie schön, dass ihr, das Team des Me Made Mittwoch, euch dazu durchringen konntet. Eure Müdigkeit kann ich nachvollziehen. Dieses Jahr möchte ich auf alle Fälle wieder mitmachen und ich habe schon seit einigen Wochen zwei konkrete, ganz unterschiedliche Ideen im Kopf.
Die erste Inspiration ist dieser rote schlumpfige Hosenanzug von Balenciaga – Pre Fall 2021. Vielleicht näh ich meinen etwas weniger weit, etwas tragbarer und vor allen Dingen aus anderem Stoff! 100% Polyester, doppelt gebürstetes Fleece! Und auf die schwarze Manteldecke auf dem verlinkten Foto verzichte ich wohl auch. Obwohl, meine neue, gekaufte, schwarze Michelinmännchenwinterjacke könne dafür herhalten.
Produktfoto aus dem Firmenshop
Mein Stoff aus dem Lager ist auch weihnachtlich Rot aber Wolle mit Elastan in schräg laufendem Körpergrad. Die weite Marlenehose ist schon da und die Frisur und die passende Sonnenbrille gibt es auch schon. Ein schnelles Projekt.
Deutlich aufwendiger und auch interessanter ist das nächste Vorhaben. Im Sommer war ich mit Nähfreundinnen im Ferienhaus und im regionalen Museum Draiflessen in Mettingen haben wir die Ausstellung „Hohe Schneiderkunst“ angeschaut. Spontan interessiert hat mich ein Modell von Christian Dior – Herbst Winter 1954. Ein schlichtes, enges Kleid aus Tweed in Fischgrät mit angeschnittenen Ärmel. Dazu gab es eine kurze enge Jacke. Um zu verstehen, wie das Kleid konstruiert ist, habe ich Fotos und Skizzen gemacht und bin neulich noch mal hingefahren um die letzten Fragen zu klären. Dieses Kleid passt so gar nicht in meinen aktuellen, von Corona dominierten Alltag, aber es ist eine großartige Herausforderung. Ich werde sie wahrscheinlich annehmen. Ich habe auch Fotos von dem Kleid, aber im Moment technische Schwierigkeiten sie einzubetten. Einstweilen muss mit dem Foto in der verlinkten Ausstellung oben vorlieb genommen werden.
Neulich habe ich einen kleinen Nähkurs in Köln gemacht und dabei ein Maßkleid genäht. Einige Zeit später bekam ich dann beim Nähwochenende in Mettingen zwei weitere Maßschnitte der Designerin Anja Höhn geschenkt.
Hier der Bericht über meine Erfahrungen mit der Hose:
Marleene ist eine weite, gerade, taillenhohe Marlenehose. Der Saum der Beine ist 33 cm breit.
Der Maßschnitt der Hose wird von der Designerin als Papierschnitt und als PDF-Datei geliefert. Dazu gibt es eine aussagekräftige Nähanleitung mit Links zu einigen kleinen Anleitungsfilmen.
Ungewöhnlich ist, dass die Hose mit einem verdeckten Reißverschluss im Rücken geschlossen wird. Der Bund ist zweigeteilt und hat nur im unteren Teil Gürtelschlaufen.
Das korrespondiert mit der Gestaltung der Eingriffe der Hosentaschen.
Die Hose kann im vorderen Bein gefüttert werden.
Größen: Meine Marleen ist ein Maßschnitt. Die Designerin hat meine Körpermaße geschickt bekommen und ich habe dann ein Schnittmuster für einen Grundschnitt zurückbekommen. Den habe ich als Nesselprobe genäht. und angepasst. Auf dieser Basis wurden dann die Schnittmuster erstellt.
Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus? Ja, da habe ich keine Überraschungen erlebt.
War die Anleitung leicht zu verstehen? Die Anleitung ist sehr gut. Insbesondere die Filme haben mir sehr geholfen.
Was mochte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster? Die Hose ist gut konstruiert. Ich hatte keinerlei Probleme. Sie hat ohne Anpassung gut gesessen. Ich könnte allenfalls die hintere Schnittnaht noch etwas tiefer schneiden.
Der Reißverschluss hinten hat mich sehr überrascht. Bei der Beschreibung des Schnittes hatte ich das überlesen, habe ihn dann aber so genäht wie vorgeschlagen. Und jetzt finde ich das absolut bequem. Allerdings traue ich diesen verdeckten Plastikreißverschlüssen nicht über den Weg. Von innen habe ich deshalb Haken und Öse eingebaut. Das ist auch einfacher beim Anziehen.
Verwendeter Stoff? Der Stoff kommt aus dem Resteladen und war außerordentlich günstig. Deshalb habe ich auch keine Probe genäht. Es scheint eine Mischung aus Polyester und Wolle zu sein. Er knittert kaum, glänzt etwas viel und ist ganz unproblematisch zu waschen. Nur der Saum der Hose scheint duch. Das liegt wohl am Stoff. Da muss ich noch mal was ändern.
Änderungen am Schnittmuster oder am Design? Nur Haken und Öse am Verschluss im Rücken.
Welche Unterstützung oder Tutorials habe ich genützt? Anleitung
Würdest du das Schnittmuster noch einmal nähen? Klar, noch mehrmals. Stoff liegt schon bereit.
Fazit: Ich bin sehr froh über diesen Schnitt und kann mir viele Varianten vorstellen
Ein neues Dessousset zum neuen Kleid – das geht nur, weil ich im Ruhestand viel mehr Zeit habe. Nötig ist es nicht, aber es macht Spaß. Anfang des Jahres habe ich ein olivgrünes Jeanskleid genäht und neulich einen passenden Spitzenstoff gefunden. Jetzt ist ein Dessousset (1 BH und vier Unterhosen) entstanden. So ein Luxus. Meine Art BH’s zu nähen hat sich in den letzten Jahren verändert und ich nehme die Gelegenheit wahr, im Blog ein Update zu dokumentieren. Hier der aktuelle Stand:
Schon seit 2014 nähe ich meine BH’S und Unterhosen selber. Nur ganz wenige Teil habe ich seit dem noch gekauft. Neulich allerdings erstand ich einen ganz teuren BH, feinste französische Ware, um die Machart genau zu studieren. Verschiedenen Element des neuen Dessous sind dann auch in meine Lieblingsnäherei eingeflossen. Mein aktuelles Schnittmuster besteht inzwischen aus verschiedenen Teilen. Das BH Band habe ich in Wien bei Frau Boll angepasst und es ist jetzt mein Standard. Die Körbchen sind eine Art Harriet/Cloth Habit und die Art der Produktion habe ich im Wesentlichen von PinUpGirls/Beverley Johnson übernommen. Verschiedene Feinheiten schenke ich mir dabei: z.B. Nähte mit Band verdecken oder verschiedene Nähgarne nützen. Nur die Fäden, die da herausgucken, die schneide ich noch ab. Allerdings sind neuerdings noch ein paar Tricks vom französischen Musterbh dazu gekommen. Seit dem polstere ich die Schulterbänder
und auch den Rücken ist mit Spitze gearbeitet.
Inzwischen ist mein Lieblingsschnittmuster auf Pappe kopiert, mit wichtigen Hinweisen versehen und schnell aus dem Stoff auszuschneiden.
Während ich zu Beginn fast nur mit ausdehnbarer Spitze gearbeitet habe, bevorzuge ich aktuell dehnbare. Ich fixiere sie mit vorübergehendem Textilkleber auf dem Futterstoff und vernähe alles gemeinsam. Für die Körbchen und die Brücke nehme ich festen Futterstoff, unelastischen Tüll oder sogenannte Einzugsware. Der Rücken wird mit Powernet oder festerer Mikrofaser gearbeitet. Der vordere Teil der Träger besteht neuerdings aus einem dünnen, mit Spitze bezogenen Streifen Schaumstoff und unten aus dehnbarem Trägergummi.
Bei den Unterhosen bin ich ganz konservativ geblieben. DL21/MakeBra ist immer noch der Favorit. Perfekt an meine Kurven angepasst sitzt er und nichts zeichnet sich ab.