Ostersonntag 2014 in McCalls 4769

McCalls 1Da ist es nichts geworden mit dem Frühlingsstrickjäckchen und ich ziehe zum Ostereierverstecken meinen bewährten Ninacardigan an.

Das Rückenteil ist fertig aber das Vorderteil gerade erst angefangen und an die Ärmel ist noch lange nicht zu denken.Es tut miNicht fertige Jacker leid. Meike, du hast die Gruppe so gut angeführt. Danke dafür.

Das zur Jacke geplante Osterkleid ist aber fertig geworden, McCalls 4769. Hier trage ich es zum ersten Mal. Es geht früh in den Garten um die Ostereier zu verstecken. An den Füßen kombiniere ich dazu Holzschuhe, das Gras ist nass vom Tau und Holzschuhe sind im Münsterland beliebte Gartenschuhe,  gar nicht altmodisch oder vintage sondern üblich und vernünftig. McCalls 2

 

 

 

 

 

Die Schnittmusterbeschreibung des McCall 4769 findet ihr hier.

Und nun die ersten Bilder vor dem  Flurspiegel des Ferienhauses am frühen Morgen vor dem Eierverstecken  und Und einige Eierverstecke am Kinderhaus und dem Insektenhotel. Zum Frühstück mit meiner Mutter habe ich dann eine kleine gekaufte blaue Kaschmirjacke und dicke Strümpfe getragen. Das Foto ist danach unter meiner Mispel im Garten entstanden.

 

 

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Schnittmusterbesprechung – McCalls 4769, Bluse und Kleid

Der Schnitt McCalls 4769 hat hat in der Näherinnenwelt großen Anklang gefunden. Unzählige Exemplare sind entstanden. Vielfältige Varianten sind zu bewundern. Inzwischen ist der Schnitt vergriffen und durch einen etwas modernisierten, McCalls 6891, ersetzt worden.  Es handelt sich um ein klassisches Hemdblusenkleid mit Revers, vorne ganz durchgeknöpft und mit einem halben Tellerrock. In die Seitennähten werden Taschen eingearbeitet. Es gibt Schnittteile für halbe und lange Ärmel. Die langen Ärmel haben Anleitungen für klassische Schlitze und Manschetten.

Leinenbluse MC 2 McCalls 2Ich habe aus dem Schnitt ein Sommerhemd und ein Kleid gearbeitet. Beide haben kurze Ärmel mit Aufschlägen. Beim Hemd habe ich nur die Oberteile verwandt. Das Rückteil wurde verlängert und den Saum abgerundet. Auch das Vorderteil wurde um einige Zentimeter verlängert.
Größen:  Den Schnitt gibt es in zwei Mehrgrößenvarianten. Größe 4 – 16 und 16 – 22. Ich bin von meinem persönlichen Grundschnitt ausgegangen und habe die Designdetails den Schnittmusterteilen entnommen.
Anleitung: Mein Schnitt war in englischer Sprache. Die Anleitung des Schnittes ist exakt und ausführlich. Zur Illustration gibt es Zeichnungen. Ich habe da nichts zu bemängeln.
Verwendeter Stoff für das Kleid: Vor über einem Jahr habe ich in der Normandie einen alten Perlonstoff gefunden dessen Muster mir gut gefallen hat. Er lag nur 1.20 M breit und ich hatte etwa 3 Meter. Das hat nur mit einigen Veränderungen in der Rockweite gereicht. An manchen Stellen habe ich Kompromisse im Musterverlauf machen müssen.
Verwendeter Stoff für das Hemd: Das Hemd ist aus mittelschwerem bedrucktem Leinen aus dem örtlichen Stoffhandel genäht.
Verarbeitungshinweise: Beim Kleid habe verschiedenen Veränderungen eingebaut. Die runde obere Spitze des Kragen habe ich beim Kleid wieder spitz gemacht. Der Kragen hat vielen Probleme bereitet. Hier gibt es tolle Verarbeitungshinweise dazu.
Die Knopfleiste wird im Originalschnitt extra gearbeitet und sogar im schrägen Fadenlauf geschnitten. Ich habe sie beim Kleid gleich an die Vorderteile angebaut weil ich an dieser Stelle keinen Bruch im Muster wollte. Den Rockteil habe ich weniger weit zugeschnitten. Der Stoff hätte nicht gereicht. Dazu habe ich in die Schnittteile jeweils 3 nach unten breiter werdende Falten gelegt. Alle Nähte sind als französische Nähte gearbeitet und die Taillennaht hat eine Schrägband bekommen.
Zur Verarbeitung der Belege habe ich ein Verfahren verwendet, das hier wunderbar erklärt wird. Die äußeren Kanten sind jetzt sehr sauber. Eine tolle Technik. Danke Lucy für die Entdeckung. Hier zeige ich die Schritte noch mal.
(Später) Fotos vom Kleid kommen noch. Leinenhemd adp Seite Leinenhemd adp vorne
Fazit:  Der Schnitt sind sehr klassisch, fast altmodisch. Meine Liebe dazu hält sich in Grenzen. Beide Teile sind gute Alltagsstücke.

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Gruendonnerstag – gruene Soße

Gruwnw Soße 2

Und wie immer am Gründonnerstag koche ich Grüne Soße mit Eiern und Pellkartoffeln. Fast alle aus der Hofgemeinschaft essen mit.  Diese unkomplizierten Gemeinschaftsessen mit mehreren Generationen sind wunderbar. Das Rezept findet ihr hier. Es ist ein Mitbringsel aus meiner Zeit in Hessen / Marburg.

Gruene Soße 14 1

 

MMM – Mc Calls 4769 als Leinenhemd

LeinenhemdLeinenbluse MCen brauche ich im Sommer als Jackenersatz und als Oberteile zu Röcken und Hosen. Hier ist McCalls 4769, das vielgenähte Hemdblusenkleid, wieder zur Hemdbluse geworden. Hinten sehr viel länger, etwa wie das Archer Shirt nur ohne Kräusel, der Ausschnitt ganz McCALLS 4769 und die Basis des Hemdes ist mein Grundschnitt. So ist es eine Melange aus Schnitten geworden. Wenn ich mit McCalls 4769 fertig bin werde ich auch eine Schnittmusterbesprechung schreiben. Das dauert aber noch etwas.

Das Material dieses Hemdes ist reines Leinen mit einem wilden Druck  aus Blumen und Blättern. Das Blau und Grün passt ganz wunderbar in meine Garderobe.

Heute trage ich das Hemd zur Jeans, mit Nina-Cardigan und dazu noch ein ein wärmendes Tuch. Der Sommer im Frühling macht gerade Pause und es hat hier einen Temperatursturz gegeben.

Die anderen Damen des MMM, hier zeigen sie ihre Werke.

 

Leinenhemd adp vorne  Leinenhemd adp Seite

Was beim Nähbloggerinnentreffen noch nicht geklärt werden konnte

und leider immer noch keine befriedigende Antwort hat.

Berichte über unser Treffen gibt es schon hier und hier und hier. Ich ergänze und versuche Antworten darauf was noch als Fragen übrig blieb.

Aussteuertruhe

1. Aussteuer

Wir waren in der alten Wäschefabrik. Das schwierige Leben der Näherinnen ist mit Händen zu greifen. Natürlich habe wir auch über Frauenarbeit und die historische Entwicklung der Gesetzlichen Regelungen gesprochen. Die Wäschefabrik hat ihren Hauptumsatz immer mit Aussteuer für junge Mädchen gemacht. Bielefelder Aussteuer ist fast sprichwörtlich. Einen Umsatzeinbruch hatte die Fabrik, so wurde uns berichtet, als die gesetzliche Grundlage für die Mitgift / die Aussteuer für die Töchter entfiel. Das Aufblühen des Versandhandels spielte auch eine Rolle.

Die Aussteuer soll der jungen Hausfrau die Führung des eigenen Haushaltes ermöglichen und dient als Absicherung für den Fall des Todes des Ehemannes. Den Mädchen die Aussteuer, den Jungen die Ausbildung. So weit,  so bekannt. Die Geschichte und die aktuelle Situation über Aussteuer ist übrigens sehr interessant und auch bedrückend. Keinesfalls ist sie etwas „Vorgestriges“ wenn man die Situation in manchen Ländern anschaut.

Aber eine gesetzliche Grundlage für Aussteuer in Deutschland? Das gab es? Wo ist das geregelt gewesen? Als westfälische Tochter vom Land habe ich selber eine opulente Aussteuer bekommen, aber das das einst eine gesetzliche Grundlage hatte, war mich völlig neu und so habe übernommen darüber zu recherchieren. Aber auch mit Hilfe eines Freundes, Jurist aus Hamburg, bin ich nicht fündig geworden. Immerhin habe ich den Hinweis auf ein altes Buch gefunden:

„Der Anspruch der Tochter auf Aussteuer, BGB §§ 1620-1623“. Ich denke ich werde mir das alte schmale Bändchen von Paul Alfred Richter von 1909 mal besorgen. Es ist eine alte juristische Dissertation. Das heutige BGB kennt zu diesem Thema den Begriff Ausstattung und meint damit die über den normalen Unterhalt hinausgehende Ausstattung der Kinder bei der Eheschließung oder zum Beginn der selbstständigen Lebensführung. Selbstverständlich ist dieser Passus jetzt geschlechtsneutral:

BGB §1624,
Buch 4 – Familienrecht, Abschnitt 2 – Verwandtschaft, Titel 4 – Rechtsverhältnis zwischen den Eltern und dem Kind im Allgemeinen,
§1624, Ausstattung aus dem Elternvermögen
(1) Was einem Kind mit Rücksicht auf seine Verheiratung oder auf die Erlangung einer selbständigen Lebensstellung zur Begründung oder zur Erhaltung der Wirtschaft oder der Lebensstellung von dem Vater oder der Mutter zugewendet wird (Ausstattung), gilt, auch wenn eine Verpflichtung nicht besteht, nur insoweit als Schenkung, als die Ausstattung das den Umständen, insbesondere den Vermögensverhältnissen des Vaters oder der Mutter, entsprechende Maß übersteigt.
(2) Die Verpflichtung des Ausstattenden zur Gewährleistung wegen eines Mangels im Recht oder wegen eines Fehlers der Sache bestimmt sich, auch soweit die Ausstattung nicht als Schenkung gilt, nach den für die Gewährleistungspflicht des Schenkers geltenden Vorschriften.

2. Hausfrauenehe

Ein weiteres Thema war die gesetzliche Regelung zur Arbeitsaufnahme der verheirateten Frauen. Berichtet wurde, dass hin und wieder die Ehemänner in der Fabrik anriefen und für ihre Frauen kündigten. Und das konnten sie bis Mitte 1977 tun. Erst da wurde die sogenannte Hausfrauenehe im Familienrecht abgeschafft. Unter dieser gesetzlichen Regelung habe ich 1975 noch geheiratet!! Das war mir nicht so klar. Ob ich wirklich bewusst unter diesen Bedingungen die Ehe eingegangen wäre? Ich weiß es nicht.

Wer sich über dieses Thema kurz informieren will, dem empfehle ich den alten Zeitartikel (http://www.zeit.de/1976/43/hausfrauen-ehe-abgeschafft). Zu diesem Thema gibt es unendlich viel Literatur. Diese gesetzliche Veränderung hat eine wesentliche Zäsur für Verheiratete bedeutet.

Hat jemand von euch weitere Informationen über die gesetzlichen Regelungen der Aussteuer?
Wie geht ihr beim Auszug eurer Kinder mit der „Ausstattung“ um? Bekommen sie von euch Hammer, Nägel, Faden und Garn für die erste Zeit?