Nähwerkzeuge – Vierkantholz und Besenstiel

Wenn man Kleidung näht steht man mindestens genauso lange am Bügelbrett wie man an der Nähmaschine sitzt und für das Ausbügeln von Nähten gibt es wunderbare Hilfsmittel. Das Bügelei habe ich schon vorgestellt. Genauso oft wie das Ei benutze ich die Vierkanthölzer; etwas weniger oft den Besenstiel. Im örtlichen Baumarkt habe ich die Hölzer geschenkt bekommen und der Besenstiel ist alt.

Nähhilfen

Wenn ich eine Naht ausbügel, so lege ich meistens die schmale Seite des Holzes unter das Objekt, damit sich die Nahtzugaben nicht durchdrücken.

Seitennaht eines Rocks aus Wolle
Schmales Kantholz

Auch beim Bügeln von Ärmelnähten sind die Kanthölzer eine große Hilfe.
Es entstehen an den Seiten der Ärmel keine Bügelfalten und beim Dämpfen drückt sich die Nähtzugabe nicht durch.

Dämpfen einer Ärmelnaht über dem Kantholz
Nahtzugabe ist nicht durchgedrückt

Beim Bügeln bzw. Dämpfen von Nähten in schweren Wollstoffen beschwere ich die Naht manchmal mit dem Holz so lange bis alles trocken ist um eine besonders flache Naht zu erhalten.

Der Besenstiel ist für besonders delikate Nähte. Dadurch, dass die Auflagefläche des Stiel nur sehr klein ist, drückt sich auch bei ganz schmalen Nähtzugaben nichts durch.

Schmale Nahtzugabe
schöne Naht

Selbst gemacht und sonntags gezeigt – Barett neep heid

Noch ein Barett habe ich gestrickt.
Die schottische Designerin Kate Davies nennt diese Art der Kopfbedeckung Tam und hat dieser den Namen neep-heid gegeben. Ihr Blog needled  enthält eine ganze Fülle von Anregungen und selbstentworfenen Strickmustern. Viele gefallen mir sehr gut. Mich beeindruckt darüber hinaus besonders, wie Frau Davies mit ihren körperlichen Einschränkungen nach einem Schlaganfall umgeht.
Das englische Strickmuster kann hier textisles oder hier ravelry erworben werden. Ravelry zeigt auch eine große Anzahl von nachgestrickten Mützen und gibt damit gute Anregungen für die eigene Farbwahl.

Schnittmusterbeschreibung kurzer Mantel Ottobre Salma 17-5-2009

Der Schnitt dieses Mantels ist aus dem finnischen Modeverlag  Ottobre 5-2009 und heißt Salma. Gefallen hat mir der glockige Rockteil und der Stoffvorschlag Walk oder gekochte Wolle. Ich wollte einen petrolfarbenen kurzen Mantel für kühlere Tag. Der Stoff dazu lag schon einige Zeit in meinem Schrank. Über das Vorhaben habe ich hier schon mal berichtet.
Beschreibung:
Glockiger dreiviertellanger Mantel mit Raglanärmeln
Größen:
Ich habe die Größe 46 genäht.
Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Das fertige Kleidungsstück entspricht dem auf dem Bild.
War die Anleitung leicht zu verstehen?
Die Anleitung ist sehr kurz aber völlig ausreichend.
Was möchte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
Das Schnittmuster hat genau meinen Vorstellungen entsprochen.
Verwendeter Stoff:
Petrolfarbener mitteldicker Walkstoff
Änderungen an dem Schnittmuster oder am Design:
An Schnitt und Design habe ich nur eine Veränderungen vorgenommen. In das linke Vorderteil habe ich eine Leistentasche eingesetzt. Der Mantel ist in Größe 46 genäht und passt perfekt. 

Welche Unterstützungen und Tutorials habe ich genutzt:

Für die Pattentasche habe ich die Anleitung aus dem Burdanähbuch genützt.

Würdest ich das Schnittmuster nochmals nähen?
Ein kurzer Mantel reicht mir zur Zeit.
Fazit:
Ich mag den Mantel. Die Herstellung war sehr unkompliziert und ging schnell. Der Schnitt ist für meine Figur sehr geeignet.

Schnittmusterbeschreibung – Winterkleid Vogue 8686

Vogue Vintage 8686

Beschreibung:
Das Schnittmuster ist  Vogue Pattern, ein Vintageschnitt. Es ist der Nachdruck eines Schnittes aus dem Jahr 1933.  Das Kleid hat lange Ärmeln, einen Raglanschnitt und eine besondere Rückenlösung mit Knöpfen.
Größen:
Den Schnitt gibt es in zwei Mehrgrößenvarianten. AA von Größe 6 – 12 und EE von 14 – 20. Ich habe die Größe 22 genäht, das heißt 20 auf 22 vergrößert und nach der ersten Anprobe das Unterteil auf Größe 18 verkleinert.

Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Das fertige Kleidungsstück entspricht dem auf dem Bild.

War die Anleitung leicht zu verstehen?
Die englische Anleitung war sehr gut. Wesentliche Schritte sind mit Zeichnungen verdeutlicht.
Was möchte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
Mir hat der Stil des Kleides gefallen, besonders gut dabei sind der fesche Schlitz mit den Knöpfen im Nacken und auch der Stehkragen.
Verwendeter Stoff:
Wollstoff, gewebt mit Körperbindung aus orangegelben, stahlblauen, weinroten, jagdgrünen, grauen, schwarzen und beigen Fasern.  
Änderungen an dem Schnittmuster oder am Design:
Statt der Haken und Ösen die an der rechten Seite vorgesehen waren, habe ich einen Rissverschluss eingenäht. Der Ausschnitt ist sehr viel tiefer ausgeschnitten. Mein Kleid ist auch kürzer. Da ich ursprünglich eine größere Kleidergröße gewählt hatte, brauchte ich keine FBA zu konstruieren, musste aber das Kleid sehr viel enger nähen. Durch den Raglanschnitt hatte ich aber wunderbarerweise keine Anpassungsprobleme im Schulterbereich. Es wurden aber ganz dünne fertige Raglanpolster eingesetzt. Den Rock habe ich gefüttert und die Nähtzugaben mit Oberteile mit Schrägband gesäubert.

Welche Unterstützungen und Tutorials habe ich genützt:

Vom Oberteil habe ich ein Nesselmodell angefertigt. Die Knopflöcher im Rücken sind Paspelknopflöcher. Ich habe Methoden aus dem Internet verglichen hier und hier und hier und mich für die letztere entschieden.
Würdest ich das Schnittmuster nochmals nähen?
Nein, ich werde einen anderen Schnitt ausprobieren. Es gibt so viele schöne Schnittmuster.
Fazit:
Nach den Veränderungen am Ausschnitt und dem neuen Gürtel mag ich das Kleid. Ich bin froh dass ich es genäht habe. Der Prozess war sehr interessant.

Nähwerkzeuge – Das Bügelei

Das Bügelei oder auch Tailors Ham / Schinken des Schneiders ist ein perfektes altes Hilfsmittel um runde Nähte auszubügeln. Der englischen Name Tailors Ham gefällt mir besonders gut. Es gibt im Internet unzählige Anleitungen, im wesentlichen unterscheiden die sich durch die empfohlene Füllung. Manchmal haben diese Bügelhilfen auch die Form einer großen Bohne.
Ich habe mein Bügelei so gemacht:
Geplant ist eine Größe von 25 cm mal 35 cm.
Auf Packpapier habe ich diese Maße auf einem Kreuz abgetragen und mit Hilfe von zwei Tellern und dem Kurvenlineal ein eiförmiges Oval gezeichnet. Dabei ist das Ei doch schmaler geworden.
Mit diesem Schnittmuster wurden vier Schichten Stoff ausgeschnitten. Als Aussenhülle dient auf der einen Seite ein blauer Wollstoff und auf der anderen Nessel.  Die innerer Schicht besteht  zwei Lagen weicher Baumwolle (hier ein altes Bieberbettlaken) .
Diese vier Lagen wurden  zusammengenäht. Ich habe ein kräftiges Band in der Naht mit gefasst weil ich das Ei am Bügelbrett aufhängen will und an einer Stelle die Naht 5 cm offen gelassen um das Ei füllen zu können.
Die Nahtzugabe ist knappkantig beschnitten worden.
Nach dem Wenden des Eis durch das Loch konnte zwischen die beiden Bieberbetttuchschichten die Füllung gestopft werden. Ich habe lauter kleine Stoffreste genommen. Je kleiner desto besser. Zu große Stücke drücken sich nach außen durch. Besonders bewährt haben sich die Reste von der Overlockmaschine. Bei meinem Ei ist das Loch zur Zeit noch nicht zugenäht sondern mit einer Sicherheitsnadel gesichert. So kann ich das Ei schon benutzen, obwohl es noch nicht fertig ist.  Denn das Innere kann immer noch fester gestopft werden und alle aktuellen Reste aus der Overlockmaschine verschwinden im Moment im Bügelei.  Es ist unglaublich, wie viel Zeugs in dem Ding verschwinden kann.
So ein Ei kann auch mit Hächsel von Stroh, Sand oder Sägemehl gefüllt werden.
Hier das ist (fast) fertige Ei im Einsatz.