Die chanelige Jacke, weiter gehts und fertig ist sie

Mitte März 2020 habe ich von meinem Vorhaben berichtet, gemeinsam mit Tily / Frl. Ideal chanelige Jacken zu nähen. Wir haben beide auch angefangen. Meine ist im Laufe des Jahres nur ganz allmählich gewachsen.

Ich mag das Tragegefühl dieser gequilteten, kastigen Jacken sehr. Meine erste Jacke dieser Art trage ich seit 10 Jahren immer wieder. Was mir allerdings gar nicht gefällt ist die übliche Garnierung. Knöpfe, Borten, sichtbare Ketten, verschiedene Farben……….. Ich versuche meine Jacken zu reduzieren. Auch die vielen Taschen werde ich nicht annähen und die wenigen auf brauchbare Größe erweitern.

Hilfreiche Links:
Immer wenn ich Fragen hatte oder mich versichern wollte habe ich bei Ann Rowley nachgeschaut. Sie hat eine hilfreiche Fotofolge auf Flickr veröffentlicht.

Nesselprobe:
Für aufwändige Kleidungsstücke fertige ich immer eine Nesselprobe. Mein Körper passt nicht in die aktuellen Standardmaße, kleinere Anpassungen sind immer sinnvoll und das schnelle Zusammennähen der Hauptschnittmusterteile verbraucht wesentlich weniger Zeit wie langwierige Anpassungen am endgültigen Teil.

Auch hier waren einige wenige Modifikationen nötig. Ich habe sie gleich auf das Schnittmuster übertragen.

Die Materialien: Der Oberstoff ist 100% Wolle, Linton Tweed mit Seidenfutter, Baumwollripsbänder, Hornknöpfe Seidenorganza als Zwischenlage und leichte aufbügelbare Einlage unbekannter Herkunft.

Probeläppchen:
Bei dieser Jacke habe ich auch noch ein Probeläppchen genäht. Ich habe ausprobiert welche Einlagen sinnvoll sind und wie der Stoff sich damit anfühlt und ich habe probiert welche Knopflöcher ich wie arbeiten will. Klar war auch, dass ich keine Borte will. Die Fransenkante hat mir gut gefallen und auf dem Probelappen habe ich die Fertigung probiert.

Zuschnitt des Oberstoffs und Fertigung der Abnäher und Knopflöcher:
Die Brustabnäher werden eingebügelt, dass heißt, dass der Oberstoff mit viel Dampf eingeschrumpft wird. Eine spannende Technik! Um das exakt hinzubekommen wird ein Läppchen als Schablone von hinten aufgenäht.


Ich habe mich für Paspelknopflöcher mit Ripsband entschieden. Die Basis für die Knopflöcher muss schon sehr früh gelegt werden. Später wird noch der Futterstoff eingeschnitten und von Hand gegengenäht.

Die Jacke bekommt nur an ganz wenigen Stellen Einlagen als Verstärkung, und zwar an den Säumen und vermutlich am Halsausschnitt. Das ganz vordere Vorderteil hat eine Zwischenschicht aus Organza.

Erste Näharbeiten:
Um die Jacke zu quilten, das heißt Futter und Oberstoff zu verbinden, nähe ich zunächst einige Teile der Außenhülle und des Futters zusammen.

Dann wurden beide Lagen, Außenstoff und Futter mit der Maschine längs gequiltet. Die Fotos davon sind unscharf geworden. Stellt es euch einfach vor. Ich habe die Spannung etwas reduziert und zunächst auch hiervon einige Proben gemacht.

Der nächste Schritt war beim Oberstoff die Seitennähte, die Schulternähte und die Nähte der Ärmel mit der Maschine zu schließen. Die dazugehörigen Futternähte habe ich mit kleinen Stichten und Handnähten geschlossen.

Nun wurden die Ärmel fertiggestellt. Die Knopflöcher waren schon fertig, auch die Futter an diesen Stellen schon angeheftet. Zuerst habe ich die Fransenborte unten an die Ärmel und rund um den Schlitz mit der Maschine angenäht und danach auch hier das Futter mit der Hand angenäht. Die Fransen wurden zurückgeschnitten.

Wie bei den Ärmeln so ging es auch mit dem Jackenkörper weiter: Fransenborte annähen, umbügeln, Futter anstaffieren.

Am Auschnitt habe ich einen kleinen Stehkragen statt der Fransenborte eingebaut.Weil das Futter leider zu kurz war, habe ich hier noch ein schmales Ripsband eingesetzt.

Die Jacken habe ich vergrößert damit z.B. mein Handy reinpasst. Auf die kleinen Täschchen habe ich verzichtet. Unklar ist mir noch ob ich hier auch eine Fransenborte annähe. Einstweilen trage ich die Jacke ohne.

Die Knöpfe haben einen kleine Steg bekommen. Mein Abstandshalten ist wie immer ein Streichholz gewesen.

Jetzt, als letztes, fehlt noch die Kette am Saum. Dazu muss ich in den Baumarkt fahren. Die Kette werde ich nachrüsten. Tragen werde ich die Jacke aber schon vorher.

Es hat etwas gedauert, aber jetzt ist sie fertig.


Schnittmusterbeschreibung – Trench #Martha Fibre Mood

Beschreibung
Fibre Mood Nr. 8, deutsche Ausgabe, Titelmodell,
Das Schnittmuster beschreibt einen auf Grundelemente reduzierten, zweireihigen, langen Trenchcoat mit Raglan. Es gibt einen Koller, Schulterklappen, „Ärmelgürtel“, Paspeltaschen und großer Schlitz hinten im Mantel. Taillengürtel und „Ärmelgürtel“ sind einfach gearbeitet und zum binden. Es gibt keine Hinweise auf ein Futter.

Verwendeter Stoff
Ich habe dünnen weichen Nylonstoff verarbeitet. Leider ist er nach der Vorwäsche nicht mehr wasserabweisend. Der fertige Mantel wurde deshalb mit Imprägnierspay behandelt. Der Stoff ließ sich nicht gut verarbeiten. An den Nähten zeigen sich leichte Kräusel. Ich hätte hier noch geduldiger mit anderen Nadelarten, Nähgarn und Fadenspannungseinstellungen arbeiten können und dann vermutlich bessere Ergebnisse erzielt.

Anleitung
Die Monatszeitschrift Fibre Mood veröffentlicht Schnitt und grafische Anleitung in ihrer Zeitschrift, eine ausführliche Anleitung, auch in Deutsch, gibt es auf der Internetseite nach Anmeldung. Hier finden sich auch Stilempfelungen. Die habe ich aber missachtet. Die grafische Anleitung reicht erfahrenen Näherinnen sicher aus. Ich habe aber beide genützt.

Größe
Der Schnitt Martha geht von S bis XXXl, Größe 34 bis 60. Häufig sind das Doppelgrößen. Der Mantelschnitt ist nicht passformsensibel, ich habe L genäht und bin sehr zufrieden mit meiner Wahl. Auch gekürzt ist er nicht. Ich wollte eine große, lange Hülle als Regenschutz.

Verarbeitungshinweise
Die futterlose Verarbeitung des Mantels sieht für die Säuberung der Nähte die Verwendung der Overlock vor.

Bei vielen Nähten bietet sich aber eine Rechts/links Naht an. Ich mag besonders gerne die gemischte Verwendung (Tutorial hier weiter unten im Beitrag): Links auf links mit der Overlock zusammennähen dann wenden und die Naht knappkantig steppen. Bei der Raglannaht habe ich das nicht gemacht. Um Kappnähte zu simulieren habe ich hier erneut von rechts die Nahtzugabe fixiert.


Den Knöpfen habe ich einen kleinen Gegenknopf spendiert. Ich traue dem dünnen Stoff . Die Ärmelbänder habe ich mit einer Schlaufe am Ärmel fixiert.
Sonst ist alles so wie in der veröffenlichten Beschreibung.

Fazit
Ich bin sehr zufrieden mit Schnitt und Produkt.

Regen ist angekuendigt – Fibre Mood #Martha

Regen ist angekündigt für die nächste Zeit. Es wird aber noch nicht bitterkalt. Eine leichte Hülle für kurze Regenschauer und Sprühregen ist da hilfreich. Und natürlich leichte Gummistiefel.

Mein neuer Regenmantel hält keine stundenlangen Landregen aus aber er ist ein guter Kurzzeitschutz.

Das Schnittmuster #Martha von Fibre Mood Nr. 08 ( hier die Schnittmusterbeschreibung) habe ich ohne Veränderungen genäht. Nur weil ich unkonzentriert war musste ich trennen. Einzig die Ärmelschlaufen sind von mir noch fixiert worden sonst ist alles wie im Heft beschrieben.

Der Stoff ist leichter, weicher knitteriger Nylon. Er wurde als wasserabweisend verkauft. Nach der Vorwäsche war diese Eigenschaft leider dahin und ich habe den fertigen Mantel dann mit Imprägnierungsspray behandelt. Jetzt perlt das Wasser wieder. Mal sehen wie sich das Spray bewährt.

Der zweireihige Mantel ist ungefüttert, hat einen schönen, weiten Raglan und, wie bei Trenchcoats üblich, einen Koller und zwei große Paspeltaschen. Statt Gürtel werden Stoffbänder an den Ärmel und um die Taille gebunden. Auf viele weitere Trenchcoatelemente wurde verzichtet. Der Mantel läßt sich also verhältnissmäßig schnell nähen.

Noch habe ich den Mantel nicht im Alltag erprobt. Er macht aber einen guten Eindruck. Auch über das Schnittmuster kann ich nichts negatives sagen. Alles im üblichen Rahmen. Der Schnitt gefällt mir gut. Wenn sich der Stoff mit der Imprägnierung nicht bewährt, werde ich es mit anderem Stoff erneut versuchen. So eine leichte Regenhülle fehlt mir im Alltag nämlich sehr.

Heute ist MMMittwoch im September 20. Ob es wohl schon herbstliches gibt? Ich bin gespannt.

Hemden aus Viskose, Hose aus Leinen

Die ersten richtig heißen Tage in diesem Jahr stehen an. Wenn die Sonne so sehr vom Himmel brennt mag ich dünne Blusen, längere Ärmel und Leinenhosen. Die orange- ziegelfarbene Leinenhose habe ich nach dem Schnitt von Style ARC Teddy Designer Pant in diesem Jahr ohne Falte vorne genäht.

Dazu kombiniere ich oft
DP studion Le 608 Léa Tie-neck blouse green fish als Nähset, ein tolles und sehr teures Set mit Schnittmuster, Stoff und allen Zutaten die benötigt werden. Ich habe nur die Knöpfe ausgetauscht.

Manchmal auch Le 608 Lea aus cremefarbener crepeartiger Viskose. Diese Bluse habe ich als Probe nach den gleichen Schnitt genäht.

Heute trage ich im Nähzimmer aber ein altes Nähschätzchen dazu, Dove von M. Nielsen. Diesen Schnitt habe ich bisher dreimal genäht und alle drei passen zum Sommer und zur Hose.


Und noch mal ein Foto aller Materialien:

Wie schön, dass es den MeMadeMittwoch immer noch gibt. Netzwerke sind wirklich wichtig. Danke für die Organisation liebes MMMittwochsteam.

Joghurteis mit Honig

9 Kilo Honig habe ich aus meinem Wirtschaftsvolk 2020 geerntet. Ich werde meine guten Rezepte mit Honig hier sammeln. Produkte mit Wachs werden auch noch kommen.

Heute geht es um Eis.

600 g fettreicher Joghurt (10 %) mit
200 g Blütenhonig und
3 EL Zitronensaft vermischen.
Alles in der Eismaschine verarbeiten und
FERTIG

Die Masse kann noch mit allen möglichen Zutaten aromatisiert werden:
gehackter frischer Rosmarin,
Zitronen- oder Orangenschale,
gehackte Walnüsse, in Honig karamelisiert,

Fotos gibt es nicht – das Eis ist schon aufgegessen.