Schnittmusterbeschreibung buntes Wickelkleid Knip Spezial Herbst 2010 / 103

Beschreibung:

Bei diesem Wickelkleid werden Ober- und Unterteil getrennt gearbeitet und mit einem angenähten Taillenband verbunden. Zur Fixierung der beiden Teile gibt es im Taillenbereich jeweils rechts und links ein Paar Bänder zum Knoten. Der Rock ist leicht ausgestellt und der angeschnittene Kragen steht im Nackenbereich  etwas hoch. Dieser Schnitt ist nur für dehnbare Stoffe geeignet.

Hier habe ich über das Kleid berichtet.

Größen:
Den Schnitt gibt es als Mehrgrößenschnitt von 34 bis 46. Ich habe die Größe 46 genäht.

Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Ja, das fertige Kleid sieht aus wie auf den Bildern und den Zeichnungen.

War die Anleitung leicht zu verstehen?
Ich hatte große Probleme die Anleitung zu verstehen. Es gibt viele verschiedene Bänder mit unterschiedlichen Funktionen und erst als ich mich ganz stumpf an die Anleitung gehalten habe ohne die nächsten Schritte gleich mitzudenken hat es geklappt. Ein Bild mit der inneren Konstuktion hätte mir da sehr geholfen.

Was möchte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
Der Schnitt ist kompliziert. Sowohl die Konstuktion der Taille und auch die des Kragens sind differenziert. Nachdem ich drei weitere und vom Schnitt her einfachere Kleider genäht habe weiss ich die komplexe Konstruktion zu schätzen. Es trägt sich gut. Das Kleid ist kompliziert gebaut. Das Oberteil hat viel mehr Stoff wie die anderen Wickelkleider. Es ist zwar gerade geschnitten aber duch die Falten oben am Hals und unten an der Taille liegt der Stoff als wenn er im Bogen zugeschnitten wäre. So wird Klaffen in fast allen Situationen verhindert.

Die Taille hat zwei Paar Bindebänder die unabhängig voneinander funktionieren. Das erhöht das Sicherheitsgefühl ganz erheblich. Das Kleid sitzt an der Taille und rutscht nicht. Der Armausschnitt ist sehr hoch, der Ärmel ist eng. Bücher aus oberen Regalen zu holen ist kein Problem.

Das Design des verwendeten Stoffes gefällt mir nicht besonders.  Er ist zu bunt und schreiend. Schnitt, Tragegefühl und Aussehen fallen also deutlich auseinander und verhindern, dass ich das Kleid immerzu trage.

Verwendeter Stoff:
Ich habe weichen leichten Jersey mit einem wilden Muster verwendet.

Änderungen an dem Schnittmuster oder am Design:
Ich habe kein Veränderungen vorgenommen.

Welche Unterstützungen und Tutorials habe ich genützt:

Das Kleid wurde ohne Overlock und mit meiner einfachen Singer Capri genäht. Es hat funktioniert.  Mit meinem heutigen Nähmaschinenpark wäre es aber deutlich einfacher.

Würdest ich das Schnittmuster nochmals nähen?
Ich denke ich nähe es noch einmal mit besserem Stoff.

Fazit:
Es ist ein perfekter Wickelkleiderschnitt für meine Körperformen. Sehr empfehlenswert.

Stricken für Enkel – Bärenanzug

die Enkelin 2012

Als ich Großmutter wurde sind natürlich auch die Erinnerungen an die eigenen Kinder hochgekommen. Und bei der Wahl der Handarbeiten für die Enkel lasse ich mich jetzt auch von meinen  Erfahrungen als Mutter leiten. Mein Mann und ich haben unsere Kinder oft und lang in einem Tragetuch getragen. So machen viele Eltern es auch heute noch. Die Firma die unser Tragetuch hergestellt hatte gibt es immer noch und sogar das Design gibt es noch. Klar das die Kinder zur Geburt so ein Tragetuch von uns bekommen haben. 

Mema mit Tochter 1980

Meine Tochter ist ein Herbstkind gewesen und für das Tragetuch habe ich ihr damals einen „Ganzkörperanzug“ gestrickt, mit Kapuze und Füßchen. Ich hatte das Modell selber entworfen und es hat den ganzen Winter gute Dienste geleistet. 

der Enkel 2010

So einen Anzug sollte auch der Enkel bekommen. Schon lange hatte ich keine komplizierteren Kleidungsstücke mehr gestrickt und ich war mir nicht mehr sicher ob ich es noch kann aber wunderbarerweise habe ich ein Muster gefunden, sogar Handschuhe werden da anstrickbar, eine echte Weiterentwicklung. Nur die Bärenohren fand ich albern. Eine Umfrage in der Familie hat aber ergeben: Ohren sollen sein. Also habe ich diesem Anzug mit Ohren gestickt. Der allerletzte Rest des Strickteils ist bei der Einfahrt in den Berliner Bahnhof (Kinder und Enkel wohnen in Berlin) fertig geworden und ich konnte den Anzug zur Geburt überreichen. Wunderbar. Nun, der erste Enkel ist jetzt 2,5 Jahre und längst aus dem Kleidungsstück herausgewachsen aber die Schwester trägt es jetzt und das gibt mir die Gelegenheit den Anzug hier vorzustellen. Er hat sich sehr bewährt, hält warm und kein kühler Wind kann das kleine Kind erschrecken. Ich empfehlt den Anzug aus Baumwolle für den Sommer und aus Tierwolle für den Winter für alle Traglinge.

Das Strickmuster habe ich dem Buch „Stricken für das Baby“, Frechverlag 2008 entnommen. Die Originalausgabe heißt „Baby Knits“ von Lois Daykin. Beide Bücher sind nur noch antiquarisch zu erhalten. Glücklicherweise findet sich das Muster aber im Forum Ravelry.

Das grüne Probekleid

Dieses ist das Probekleid für das blaue Hochzeitsgastkleid. Nach der Nesselprobe hatte ich mich entschieden dieses Kleid als tragbares Probekleid aus einem alten Lagerstoff zu nähen. 

Ob ich mit diesem Kleid warm werde ist noch unklar. Beim Nähen dieses smaragdfarbenen Kleides habe ich zunehmend Respekt vor dem körperbetonten Schnitt bekommen. Er sieht so einfach aus aber das Kleid muss schon sehr gut sitzen um mir zu gefallen. 

Ich habe viel getüftelt. Die Passform ist einigermaßen gut aber, Hobbyschneiderinnen kennen das Phänomen sicher, ich weiß um  die Pfuschereien und sehe deutlich, wo es noch nicht perfekt sitzt. So gibt es hinten an den Oberarmen immer noch Falten die beim nächsten Versuch verschwinden sollen. Dieses Kleid musste aber jetzt fertig werden! Ich hatte den Eindruck, dass mit jeder weiteren Anpassung die Passform immer schlechter wird. 

Insbesondere hatte ich das Problem, das die Vorderansicht schon ganz passabel war, als ich aber die Fotos von der Rückenansicht anschaute, war ich ganz entsetzt. Überall Beulen und zu viel Stoff. Ich brauche einen zweiten Spiegel um auch die Rückseite ohne Verdrehungen beurteilen zu können.

Diese Kleid werde ich jetzt zu verschiedenen Anlässen anziehen. Mal sehen wie es sich macht, oder besser wie ich mich in ihm fühle.

Die zweite Fassung wird aus dem blauen Hochzeitsgaststoff genäht werden. Leider habe ich von dem Stoff nur  1,4 Meter. Es wird also sehr knapp. Mal sehen ob es klappt.
Und hier wie immer die Schnittmusterbesprechung.

Schnittmusterbeschreibung – Kleid Ottobre 5/2011 old-school Teacher

Beschreibung:
Das Kleid hat die Form eines schlichten körpernahen Etuikleid mit schrägen Brustabnähern von der Taillennaht und einen U-Bootausschnitt. Ober- und Unterteil werden getrennt gearbeitet und in der Taille zusammengesetzt. Diese Taillennaht liegt etwas höher als die natürliche  Taille. Verschlossen wird das Kleid im Rücken mit einem langer Reißverschluss. Es hat halblange Ärmel. Im Heft 5/2012 gibt es noch zwei weitere Schnittvarianten.
Größen:
Der Schnitt existiert von  Größe 34 bis 48

Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?

Das Kleid sieht so aus wie ich es mir nach den Fotos vorgestellt habe.
War die Anleitung leicht zu verstehen?
Die Anleitungen in den Ottobreheften sind ausreichend ausführlich für einigermaßen erfahrene Hobbyschneiderinnen. Für manche Nähschritte ist ein Basisnähbuch hilfreich.

Was möchte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?

Der Schnitt ist ein richtiger Grundschnitt für Kleider. Da das Kleid sehr körperbetont sitzt, erfordert es größere Sorgfalt um es exakt anzupassen. Dann hat man aber auch einen Grundschnitt, der mit wenigen Mitteln variiert werden kann. Das mag ich an dem Schnitt besonders gerne.
Verwendeter Stoff:

Beim ersten smaragdfarbenen Kleid habe ich einen Seidenstoff aus meinem Lager vernäht. Er hat eine crepeartige Struktur, ist aber kaum elastisch.  Das zweite blaue Kleid besteht aus einem Leinen/Wollegemisch.

Änderungen an dem Schnittmuster oder am Design:
Die Ärmel wurden von mir um ca. 4 cm verlängert und das Kleid geht mir bis zu den Waden. Ich habe weitere Anpassungen an Taille und Ärmeln vorgenommen.

Welche Unterstützungen und Tutorials habe ich genützt:

Auch hier habe ich mich im Netz darüber informiert welche Erfahrungen die anderen Näherinnen mit diesem Schnitt gemacht haben.  Zur Anpassung des Kleides habe ich insbesondere das Buch Fit for Real People: Sew Great Clothes Using Any Pattern von Pati Palmer und Marta Alto  gelesen.

ohne Gürtel

Würdest ich das Schnittmuster nochmals nähen?
Ich habe das Kleid bislang zwei Mal genäht.
Fazit:
Mal sehen wie es mir mit dem Schnitt geht.

Vor dem Höherlegen der Taille

Schnittmusterbeschreibung – Schnelles rotes Kleid Vogue 1091

Beschreibung:
Tom und Linda Platt haben das Schnittmuster für Vogue Pattern entworfen. Es ist ein „Hängerchen“, ein Schlupfkleid ganz ohne Verschlüsse. Die Taille ist nicht betont, ein Gürtel kann aber durchaus dazu getragen werden.
Größen:
Den Schnitt gibt es in zwei Mehrgrößenvarianten. Größe 8 – 16 und 18 – 24. Ich habe die Größe 16 genäht. Das Kleid fällt groß aus. Sinnvoll ist es die Maße auf dem Schnittmuster zu überprüfen.

Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?

Das Kleid sieht so aus wie ich es mir nach den Fotos vorgestellt habe.
War die Anleitung leicht zu verstehen?
Die englische Anleitung ist sehr gut zu verstehen. Wesentliche Schritte sind wie immer bei Vogue Pattern mit Zeichnungen verdeutlicht. Ich habe das Schnittmuster bei einem der vielen Sonderverkäufe schon im letzten Jahr von Vogue Pattern Amerika online erworben. Es gibt diesen Schnitt auch mit einer deutschen Übersetzung in verschiedenen Stoffabteilungen. Die deutsche Übersetzung ist leider häufig unverständlich.

Was möchte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?

Der Schnitt ist simpel. Dehnbarer Stoff wie z.B. Jersey ist allerdings erforderlich. Der Schnitt eignet sich als leichtes Sommerkleid, als Hauskleid und ich kann ihn mir auch für ein Winterkleid vorstellen. Das Kleid hat ein sehr schönes Ärmeldetail. Der Ärmel besteht aus zwei Teilen und die obere Kappe wird wie ein kleines Schulterpolster gedoppelt und mit Einlage verstärkt. Dadurch hat er einen schönen Fall und trägt sich auch gut. Verschiedene Frauen haben von hervorlugenden BH-Trägern berichtet und Trägerhalter eingenäht. Bei mir war das nicht nötig.
Verwendeter Stoff:
Verwendet habe ich leuchtenden roten Romanitjersey. Leider blutet der Stoff sehr aus und kann nur alleine gewaschen werden. Ansonsten ist dies ein großartiger Stoff der sich angenehm trägt, absolut pflegeleicht ist und einen schönen Fall hat.
Änderungen an dem Schnittmuster oder am Design:
Die Ärmel wurden von mir um ca. 6 cm verlängert.

Welche Unterstützungen und Tutorials habe ich genützt:

Wie oft habe ich mich im Netz darüber informiert welche Erfahrungen die anderen Näherinnen mit diesem Schnitt gemacht haben. Deren Beschreibungen und auch ihre Fotos haben mich in meiner Überzeugung bestätigt, dass das Kleid auch für mich gut sein könnte. Eine Näherin hat angemerkt, dass die Wahl des Stoffen entscheiden sein kann. Mit dem falschen Stoff sieht das Kleid an einer „Plus Size“ Frau schnell nach Hauskleid aus. Dem kann ich nur zustimmen aber was ist schlimm an einem Hauskleid. Mit Schmuck und schönen Schuhen geht es auch zum Einkaufen und Kaffeetrinken mit der Freundin.

Würdest ich das Schnittmuster nochmals nähen?
… ein warmes Winterhauskleid fürs Wochenendhaus aus feiner Wolle, ein buntes Gartenkleid, …..
Fazit:
Der Schnitt bringt einen schnellen Erfolg.