MMM – anNaeHerungsgeburtstagskleid

MMM Kleid

Annäherungsgeburtstagskleid!!  Was ein Wortgetüm!!
Aber es passt genau.

Im Januar und Februar gibt es in meiner Familie immer eine Feier nach der anderen und hin und wieder sind das besondere Geburtstage. So hat meine Mutter ihren 85. Geburtstag und ich meinen 60.  Geburtstag gefeiert und mein Mann hatte auch Geburtstag und der Enkelsohn und eine Freundin wurde 70 und hat ein Fest veranstaltet und……………..

Tja das sind die „Maigemachten“. Die Termine dieser Feste sind bekannt und ich konnte meine Kleiderwahl länger im Vorraus planen.

Ein lila Kleid musste sein denn ich hatte das Gedicht „Warnung“ als Motto für diesen Geburtstag ausgesucht. Und ein weiteres Kleid, etwas formeller, wollte ich auch. Schon im Herbst hatte ich einen Meter eines Jacquard-Strickstoffes als Rest im lokalen Stoffgeschäft gefunden und zeitgleich wurde ein neues Schnittmuster, McCalls 6887, veröffentlicht. Ein Bodycon Dress. Meine Inspiration.

Rote Kunstlederpaspeln waren schon da und der schwarze Romanit ist auch schnell gekommen. Länger habe ich mit mir gerungen ob ich das Schnittmuster bestellen soll, am Ende habe ich es zusammengebastelt.

Der Schnitt ist so einfach! Prinzessnähte in die Armlöcher, das geht ziemlich leicht aus einem Grundschnitt zu verwandeln. Außerdem hatte ich im letzten Winter schon ein Schnittmuster mit Prinzessnähten in die Schultern angepasst und es lag noch der BurdaPlusSchnitt    Mai 2010 Nr. 541 rauskopiert herum. Aus all diesen Elementen habe ich einen neuen Schnitt als Basis für ein Kleid geformt.

Meine ScRote Paspelkleid vornehnittmusterkopien bestehen aus Folie. Ich kann also Schnitte übereinander legen und vergleichen. Nur der Basisschnitt besteht aus dicker Pappe. Wirklich relevant waren an dieser Stelle für mich die Rückenbreite und das Vorderteil. Die Seitennähte lassen sich bei diesem Kleid gut „nachjustieren“. Ich habe also den Basisschnitt als Gundlage genommen und darüber die zusammengessteckten Folienschnitte des Burdakleides Nr. 541 gelegt. Diese beiden Schnitte sind für Webstoffe gedacht. Der endgültige Schnitt wurde also noch einmal in der Breite etwas verkleinert. Das ist ganz gut gelungen, nur das Vorderpanel ist zu breit gewesen (wie bei dem lila Kleid zu sehen ist). Ärmel und Armloch habe ich gleich vom Grundschnitt übernommen.  Bei diesem eklektischen Umgang mit meinen Schnittmustern zeigt sich, dass die intensive Beschäftigung mit ihrer Aufstellung und Entwicklung Früchte getragen hat. Trotz des unkonventionellen Umgangs habe ich einen Erfolg verbuchen können.

Als tragbare Probe diente das lila Etuikleid. Damit habe ich sowohl den Schnitt als auch die Kustlederpaspeln in Romanitstoff erprobt. Die Passform ist mittelgut gelungen.

Den zu langen Rücken hab ich verändert indem das mittlere Panel verkürzt wurde; es hat jetzt eine Naht die wie beabsichtigt aussieht. Offensichtlich habe ich da die Korrektur etwas übertrieben. Es gibt doch einige Stessfalten in der rückwärtigen Ansicht nach längerem Tralila Kleid hintengen. Zudem beult der Stoff dann auch ungünstig.

Die Prinzessnähte vorne waren nur noch mit großem Aufwand zu verändern. Ich habe es gelassen. Hier geht die Naht nämlich knapp am Brustpunkt vorbei. Die Vorderansicht findet ihr auRote Paspelkleid hintench hier und hier. Die Erfahrungen und Verbesserungen die sich aus der Fertigung des lila Kleides ergeben haben sind dann auf den Schnitt übertragen worden. Dieser Prozess ist mir ziemlich leicht gefallen.

Der Schnittkonstruktionskurs hat sich also bewährt. Ich verstehe einfach mehr von der Sache. Allerdings bemerke ich jetzt immerzu Stressfalten und andere „Passformmängel“, denke bei den fertigen Sachen, dass ich eigentlich da und dort noch hätte was verbessern müssen. Die Ansprüche steigen mit der Erfahrung. So ist es wohl.

Beim Wochenendnähtreff anNÄHerung in Bielefeld habe ich dann das zweite Kleid nach diesem Schnitt genäht. Es sitzt besser. Selten habe ich so komfortabel genäht. Immerzu gab es Hilfe. Besonders dankbar bin ich den Mitnäherinnen für das Abstecken der Ärmel hinten und das  Abstecken des Saumes.  Hier haben mir sogar gleich zwei Fachkräfte zur Seite gestanden wie man auf dem 6. Foto hier sehen kann.

Ein langes Post für ein MMM. Vermutlich wäre es besser gewesen wie üblich in Schnittmusterbesprechung und MMM Post zu teilen. Aber es bleibt jetzt so wie es ist und wird in beide Kategorien eingeordnet.

So, dieses Kleider trage ich heute am Mittwoch nicht aber letzte Woche hatte sich sie öfter an! Wie haben sich die anderen Frauen entschieden? Was stellen sie vor? Hier beim MMM ist es zu besichtigen.

60 Jahre!!

Warning

Jenny Joseph

When I am an old woman I shall wear purple
With a red hat which doesn’t go, and doesn’t suit me,
And I shall spend my pension on brandy and summer gloves
And satin sandals, and say we’ve no money for butter.
I shall sit down on the pavement when I’m tired
And gobble up samples in shops and press alarm bells
And run my stick along the public railings
And make up for the sobriety of my youth.
I shall go out in my slippers in the rain
And pick the flowers in other people’s gardens
And learn to spit.

You can wear terrible shirts and grow more fat
And eat three pounds of sausages at a go
Or only bread and pickle for a week
And hoard pens and pencils and beermats and things in boxes.

But now we must have clothes that keep us dry
And pay our rent and not swear in the street
And set a good example for the children.
We must have friends to dinner and read the papers.

But maybe I ought to practise a little now?
So people who know me are not too shocked and surprised
When suddenly I am old, and start to wear purple.

Warnung

(Übersetzung: Claudia Schumann)

Wenn ich einmal eine alte Frau bin, werde ich Purpur tragen,
Zusammen mit einem roten Hut, der nicht dazu passt und mir nicht gut steht.
Und ich werde meine Rente ausgeben für Cognac und Sommerhandschuhe
Und Sandalen aus Satin.
Und ich werde sagen:“Für Butter haben wir kein Geld.“

Ich werde mich auf den Bürgersteig setzen, wenn ich müde bin,
Und Gratisproben in den Geschäften verschlingen
und Alarmglocken läuten
Und meinen Stock gegen die Zäune der öffentlichen Anlagen klappern lassen
Und Schluss machen mit der Angepasstheit meiner Jugend.
Ich werde in meinen Hausschuhen in den Regen rausgehen
Und Blumen pflücken, die in anderer Leute Gärten wachsen,
Und lernen zu spucken.

Man kann dann die schrecklichsten Blusen tragen und richtig dick werden
Und drei Pfund Würstchen auf einmal aufessen,
Oder eine Woche lang sich von Brot und sauren Gurken ernähren,
Und Bleistifte und Kulis und Bierdeckel und anderen Kleinkram horten.

Aber jetzt müssen wir vernünftige Kleider haben, die uns trocken halten,
Und unsere Miete zahlen und keine Schimpfwörter auf der Straße benutzen
Und gute Vorbilder für die Kinder sein.
Wir müssen Freunde zum Essen einladen und die Tageszeitung lesen.

Aber sollte ich vielleicht nicht jetzt schon ein bisschen üben?
Damit die Leute, die mich kennen, nicht zu schockiert und überrascht sind
Wenn ich plötzlich alt bin und anfange, Purpur zu tragen.

Kleid mit Pralinenschachtel60 Jahre alt zu sein ist also wirklich wunderbar!! Sonntag wars soweit.

Und meine kleine Gruppe Bielefelder Nähbloggerinnen und Mitglieder der Nähgruppe haben mit mir gefeiert. Passend zum lilafarbenen Kleid gab es auch eine Pralinenschachtel.

Das Gedicht oben von Jenny Joseph hat viele Frauen bewegt und inspiriert. Hier die „redhatsociety„.
Ob ich da jetzt Mitglied werden will, das glaube ich nicht – aber einen roten Hut zu meinem lilafarbenen Kleid, den könnte ich mir besorgen.

Warning

Jenny Joseph

When I am an old woman I shall wear purple
With a red hat which doesn’t go, and doesn’t suit me,
And I shall spend my pension on brandy and summer gloves
And satin sandals, and say we’ve no money for butter.
I shall sit down on the pavement when I’m tired
And gobble up samples in shops and press alarm bells
And run my stick along the public railings
And make up for the sobriety of my youth.
I shall go out in my slippers in the rain
And pick the flowers in other people’s gardens
And learn to spit.

You can wear terrible shirts and grow more fat
And eat three pounds of sausages at a go
Or only bread and pickle for a week
And hoard pens and pencils and beermats and things in boxes.

But now we must have clothes that keep us dry
And pay our rent and not swear in the street
And set a good example for the children.
We must have friends to dinner and read the papers.

But maybe I ought to practise a little now?
So people who know me are not too shocked and surprised
When suddenly I am old, and start to wear purple.

Warnung

(Übersetzung: Claudia Schumann)

Wenn ich einmal eine alte Frau bin, werde ich Purpur tragen,
Zusammen mit einem roten Hut, der nicht dazu passt und mir nicht gut steht.
Und ich werde meine Rente ausgeben für Cognac und Sommerhandschuhe
Und Sandalen aus Satin.
Und ich werde sagen:“Für Butter haben wir kein Geld.“

Ich werde mich auf den Bürgersteig setzen, wenn ich müde bin,
Und Gratisproben in den Geschäften verschlingen
und Alarmglocken läuten
Und meinen Stock gegen die Zäune der öffentlichen Anlagen klappern lassen
Und Schluss machen mit der Angepasstheit meiner Jugend.
Ich werde in meinen Hausschuhen in den Regen rausgehen
Und Blumen pflücken, die in anderer Leute Gärten wachsen,
Und lernen zu spucken.

Man kann dann die schrecklichsten Blusen tragen und richtig dick werden
Und drei Pfund Würstchen auf einmal aufessen,
Oder eine Woche lang sich von Brot und sauren Gurken ernähren,
Und Bleistifte und Kulis und Bierdeckel und anderen Kleinkram horten.

Aber jetzt müssen wir vernünftige Kleider haben, die uns trocken halten,
Und unsere Miete zahlen und keine Schimpfwörter auf der Straße benutzen
Und gute Vorbilder für die Kinder sein.
Wir müssen Freunde zum Essen einladen und die Tageszeitung lesen.

Aber sollte ich vielleicht nicht jetzt schon ein bisschen üben?
Damit die Leute, die mich kennen, nicht zu schockiert und überrascht sind
Wenn ich plötzlich alt bin und anfange, Purpur zu tragen.

Produktionsbeschreibung – Basis T-Shirt

Wie nähe ich ein passendes schlichtes T-Shirt?

Ein T-Shirt zu nähen ist viel schwieriger als es aussieht und  vielfach im Netz beschrieben wird. Zumindest gibt es Hürden wenn die Oberweite mehr als Körbchengröße B vorsieht und die Schulterbreite dann vergleichsweise schmal ist.  Meine T-Shirts müssen diese beiden Eigenschaften berücksichtigen. Andere Hürden wie z.B. ein Hohlkreuz muss ich nicht berücksichtigen. Ich möchte passende und haltbare Shirts.

Im Winter 2014 habe ich eine kleine „EinFrauManufaktur“ eröffnet und hintereinander weg 9 Winterhemden genäht. Bei letzten habe ich wesentliche Schritte fotografiert. Hier gibt es eine Menge Fotos der Wintershirts von 2014.

Die vorherigen Versuche und die Analyse gekaufter T-Shirts hat ergeben, meine größeren Brüste benötigen einen Brustabnäher. Sonst zeigen sich tiefe Stressfalten zu den Ärmeln und zur Taille. Und wenn die Oberweite vom Umfang her passt, dann habe ich immer überschnittene Schultern in T-Shirts,  auch bei eingesetzten Ärmeln. Das ist keine Katastrophe. Ich lebe damit seit Jahrzehnten, so wie viele andere Frauen auch! Aber wenn ich es mal richtig machen will, dann geht das so:

Der Basisschnitt ist egal. Ich nütze Vogue 8793 weil ich ihn besitze. Alle anderen Schnitte mit eingesetzten Ärmeln gehen auch. Benötigt werden nur das Vorder- und Rückenteil und der Armschnitt. Über die Größe des Schnittes entscheidet der normale Brustumfang. Die Schnittteile sind auf Folie kopiert und alle Nahtzeichen eingemalt. Das Vorderteil habe ich an meinen Körper gehalten und den Brustpunkt markiert. Und, ganz wichtig, das Vorderteil hat 2 cm mehr Länge. Die brauche ich wegen der Oberweite. Das erste Shirt ist ein Probeshirt.

Zur Technik: Ich nähe mit einem normalen geraden Nähmaschinenstich (3mm), allerdings mit dem Obertransportfuss. Den habe ich erst seit kurzem. Er ist sehr teuer aber ich bin ganz glücklich damit. Jersey verhält sich damit viel besser. Ich schneide die Schnittteile alle mit 1,5 cm Nahtzugabe zu.

Vorbereitung der Schnittteile

Shirt 1

Auf hinteren Schulterteile und die Ausschnitte von Vorder- und Rückenteil habe ich eine leichter  Verstärkung aufgebügelt. Die Streifen waren genau 2,5 cm breit. Hier habe ich Streifen von der Rolle genommen. Meterware geht für die Ausschnitte besser denn sie muss nicht gestückelt werden. Dann wurde den die Ausschnittteile genau auf der zukünftigen Naht, also 1,5 cm vom Rand entfernt, mit einer Stütznaht versehen (bei diesen Demofotos habe ich das etwas später gemacht denn die Schulterschräge wurde nur beim ersten Shirt angepasst).

Festlegung der Schulterschräge:

Davon habe ich keine Fotos. Ich arbeite ja mit einem schon angepassten Schnittmuster und mit abfallenden Schultern habe ich auch keine Probleme. Bei meinem  Probeshirt habe ich das aber geprüft.  Dann steckte ich die Seitennähte und die Schulternähte mit Stecknadeln und überprüfte den Sitz. Alles Gut, es konnte weitergehen.

Nähen der Schulternähte: Shirt 2

Der Stoff wird rechts auf rechts gelegt und in 1,5 cm Abstand vom Rand genäht. Ich mache das ohne Stecknadeln denn es handelt sich um eine kurze verstärkte Strecke.

Shirt 3

Danach wird die Nahtzugabe der Rückseite (die verstärkt ist) zurückgeschnitten.

Shirt 4

Die vordere Nahtzugabe wird eingeklappt und von rechts (!!) ganz knapp an der eingeklappten Kante festgesteckt. Von rechts nähe ich jetzt die Nahtzugabe fest (und hoffe, dass von hinten alles gut geht).

Shirt 5

Jetzt habe ich schöne stabile Schulternähte und die Verstärkung ist, wenn ich genau gearbeitet habe, in der Naht verschwunden.

Halsausschnitt: Shirt 6

Der Halsausschnittbeleg ist ca. 4 cm (2,5 – 5 cm je nach dicke des Stoffs) breit und an einer Seite mit der Overlock versäubert. Die Länge des Beleges schätze ich ab. Es reicht wenn er so lang wie der Umfang des Halslochs ist. Dieser Beleg wird jetzt rechts auf rechts mit der nicht versäuberten Kante genau an die Nahtlinie gelegt und „halb nähmaschinenfüßchenbreit“ abgesteppt. Mein Obertransportfuss ist breiter als ein normaler Fuß, hat aber eine Markierung nach der ich mich bei der Breite richten kann.

Shirt 7

Ich nähe den Beleg aus dem Handgelenk an. Nichts ist vorher gesteckt oder geheftet. Beim Annähen wird der Beleg fortlaufend gedehnt. Je enger die Rundung ist an der er sitzt, um so mehr Spannung gebe ich beim Nähen auf den Stoff. Schon beim ersten Mal hat das gut geklappt. Ich fange hinten oder auf der Seitennaht mit dem Annähen an. 3 cm vor dem Ende nehme ich das Teil aus der Maschine, messe die jetzt noch notwendige Länge des Beleges ab und verbinde beide Teile. Dann beende ich den Vorgang des Annähens des Belegs.

Shirt 8Shirt 9

Dann wurde die Nahtzugabe des Vorderteiles (mit Verstärkung bebügelt) abgeschnitten.

Shirt 10

Jetzt habe ich mit viel Dampf auf einem Bügelei gebügelt. Dabei hat sich der Halsausschnitt mit dem Beleg schön in die Rundung gelegt. Hier ist meine aufgebügelte Verstärkung etwas breit.  Da wo sie zu unregelmäßig war habe ich das weiße Flies abgezogen.

Shirt 11

Der Beleg wird um die kleine verbliebene Nahtzugabe geklappt, festgesteckt und im Nahtschatten genäht. Ich habe seit einiger Zeit dazu ein besonderes Füßchen. Meine Ergebnisse beim „Nahtschattennähen“ haben sich damit sehr verbessert. Die Nähte sind fast unsichtbar geworden.

Shirt 12

Nun noch mal viel Dampf auf den Ausschnitt und er lag wunderbar und genau.

Shirt 13

Die Schultern sind fertiggenäht, der Ausschnitt passt. Jetzt kommt die zentrale Anprobe.

Anpassung des T-Shirts

Mir war ja schon klar, dass ich einen Abnäher brauchte. Der sollte vom Armloch aus gehen. Die maximale Größe so eines Abnähers (sagt mein Craftsykurs) kann 2 cm sein. Die Schenkel des Abnähers sollen auf den Brustpunkt zeigen und mehrere cm vorher aufhören.

Solche Abnäher habe ich also auf beiden Seiten provisorisch gesteckt. Der Brustabnäher legt sich bei Anprobieren eigendlich schon selbständig in die richtige Form. Obwohl ja das Armloch mit dem Abnäher 4 cm weniger Stoff hatte habe ich keine Erweiterung eingeplant. Der Jersey hat diese Veränderung so „geschluckt“. Bei Webstoff sähe das anders aus.

Shirt a

Auch die Seitennähte wurden mit Stecknadeln zusammengeheftet und die Nahtlinie der Ärmel mit Stecknadeln markiert.

Shirt 14

So sah das dann aus. Nicht vergessen, dieses rote Shirt basiert schon auf meinem angepassten Schnittmuster. Beim ersten Mal hatte ich viel breitere Schultern und der Abnäher waren auch noch nicht so tief. An dieser Stelle habe ich mir viel Mühe gegeben die Shirts anzupassen. Die Seitennähte zu variieren, die Taillenkurve nachzuzeichnen und auch die Tiefe des Brustabnähers zu formen. Meine Shirts sind aus verschiedenen Materialien. Immer an dieser Stelle des Nähprozesses probiere ich das neue Teil an und immer gibt es Veränderungen mit der unterschiedlichen Flexibilität des Materials zusammenhängen.

Das Vorderteil ist ja 2 cm länger. Beim Zusammennähen der Seitennähte dehne ich den mittleren Teil des Rückteils, die 10 cm unter dem Armloch, so, dass alles wieder passt.

Bei diesem roten Shirt war wenig zu tun. Die wenigen Falten unter der Brust nahm ich in kauf. Hier würde nur ein zweiter Abnäher helfen. Die Falten vom Ausschnitt verschwanden als die Ärmel eingenäht wurden.

Ärmel einnähen

Shirt b

Shirt c

Zunächst wurden die Ärmel an Vorder- und Rückenteil mit Stecknadeln eingeheftet und  mit einem einfachen geraden Stich angenäht. Natürlich habe ich die Passzeichen beachtet. Die Nahtzugabe wurde, wieder auf dem Bügelei, in den Ärmel gebügelt. Danach ist die Nähtzugabe mit der Overlock versäubert worden.

Seitennähte schließen

Die Seitennähte wurden ebenfalls zunächst mit dem Gradstich der Nähmaschine geschlossen und dann mit der Overlock versäubert.

 Säumen des Shirts und der Ärmel

Shirt d

Der letzte Schritt waren die Säume. Hier habe ich zunächst die Kanten mit der Overlock gesäubert und dann umgeklappt und gebügelt.  Die Säume der Shirts sind wahlweise mit der Zwillingsnadel oder mit einem einfachen Stich angenäht. Bei diesem roten Shirt habe ich eine einfache Näht gewählt. Meine Wintershirts haben breite Bündchen bekommen. Die Ärmel lassen sich so aufkrempeln.

Hilfsliteratur

Zur Unterstützung habe ich das Buch  Professionell schneidern von Maynard zurate gezogen. Die Halsausschnittverarbeitung habe ich da gefunden. Das Buch ist großartig und sehr zu empfehlen.

Der Craftsykurs „The ultimate T-Shirt“ der beiden Tiltonschwestern ist nichts für die schnelle Information. Beide Tiltons entwickeln Schnittmuster für Vogue und arbeiten für diesen Videokurs in ihren jeweiligen privaten Nähzimmern und sie tun die Dinge etwas unterschiedlich. Mir war es ein Vergnügen ihnen zuzuschauen obwohl ich ihren Kleidungsstil nicht sehr mag. Beide sind aber gute Lehrerinnen und erklären die Dinge folgerichtig und schlüssig. Und sie haben Humor.

In 9 Lektionen gibt es alle notwendigen Basisinformationen über das Nähen von einfachen T-Shirts für Frauen. Es geht um die Wahl des Stoffes, die Anpassung des Schnittmusters und um Nähtechniken.  Das Schnittmuster V 8793 wird mitgeliefert. Auf der verlinkten Craftsyseite gibt es ausführliche Informationen über den Inhalt des Kurses und auch eine kleine Vorschau.  Für mich waren insbesondere die Informationen über die Technik der Anpassung der Shirts hilfreich. Aber auch über gute Verarbeitung habe ich viel gelernt. Den Kurs empfehle ich wenn jemand viel Zeit hat und sich ausführlich mit der Materie beschäftigen möchte.

Es gibt ihn nur in englischer Sprache, in Deutsch kenne ich nichts vergleichbares.

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MMM – Winterhemdenmanufaktur

MMM Wollhose

Mittwochs zeige ich was ich trage. Meistens sind das ältere Schätzchen. Heute mit einem neuen Teil kombiniert.

In diesem warmen Winter waren mir meine Wollpullover nicht passend, sogar im Haus habe ich damit hin und wieder geschwitzt. Und die langärmeligen T-Shirts waren „auf“; höchstens noch unter Pullovern zu tragen. Schon seit zwei Jahren hatte ich eine kleine Produktion von T-Shirts mit langem Arm aus dickeren Strickstoffen geplant. 10 Stoffe lagerten dazu in meinem Stoffschrank. Gezögert hatte ich auch weil ich das Problem der Falten um die Brust rum lösen wollte; das heißt ein Schnittmuster anpassen. Letzte Woche habe ich dann eine kleine “ EinFrauManufaktur“ eröffnet. Als Basis verwendete ich  Vogue 8793, Unterstützung vom Craftsykurs „The ultimate T-Shirt“ der Tiltonschwestern und aus dem Buch „Professionell schneidern“ von Maynard.

Zunächst die“Anpassungsabteilung“ mit Musternäherei – weißes Shirt, dann der
Probelauf mit blauem Garn in den Produktionsmaschinen – drei Hemden mit unterschiedlichen beige blauen Streifen, danach zurück in die Anpassungsabteilung zur eine erneute Anpassung des Schnitts (Modifizierung des Brustabnähers), und dann, mit schwarzem Faden, die Endfertigung der grauen Shirts. Als letzter Schritt steht diese  Woche die Produktion der rotgrundigen Hemden mit genauer Dokumentation der Schnittmodifikationen und Produktionsschritte für das Achiv an. Hier veröffentlichte ich die Produktionsbeschreibung. Und nun brauche ich vier Jahre keine weiteren Hemden – es sein denn mir fehlt eine Farbe (was gut sein kann).

Heute trage ich die Ersatzhose für die eingelaufene Wollhose vom vorletzten Herbst und den blauen Nina Cardigan. Sehr gemütlich.  Die anderen MMM – Teilnehmerinnen zeigen hier ihre Kleidung.

Eine schöne Woche euch.

Shirts Shirt Detail w Shirt Detail 2 Shirt Detail 3 Shirt Detail 4 Shirt

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Fruehlingsjackchen-knit-along-2014 / 2. Teil

16. Februar  – Wahl des Strickmusters und des Materials, Maschenprobe und Passformüberlegungen

Meine Teilnahme ist ja motiviert

  • davon, dass ich schon lange die Kombination eines Hemdblusenkleides mit einem speziellen schlichten Strickjäckchen arbeiten will. Das Schnittmuster der Jacke (Deco von Kate Davies) ist  in meinem Besitz. Der Schnitt des Kleides (Mc Calls 4769)  und auch der Stoff (aus der Normandie) sind ebenfalls da,
  • und davon, das ich bis Ostern viele Bahn- und Autoreisen machen werde.

Gestern also die zweite Bahnreisen! Berlin hin und zurück an einem Tag. Viel Zeit zu stricken, kein Netz um zu bloggen.

rote Strickjacke

Natürlich habe ich über die Wahl des Srickmusters noch mal nachgedacht. Wirklich Deco? Nicht lieber Darcy von Kim Hargreaves, bei Spaten und Faden hat er mir so gut gefallen? Zumindest eine Perlmusterprobe habe ich deshalb gestrickt. Oder Que sera von Kapur, auch sehr schön aber etwas unruhig zum Stoffdruck des Kleides. Also, es ist bei Deco geblieben. Ein Band zur Verstärkung der Knopfleiste habe ich in meinem Lager gefunden. Es braucht nur noch Knöpfe.

Das rote Alpacagarn Cusco von Lamana, das habe ich nicht mehr überprüft. Alpacagarn ist so wunderbar, leicht und weich. Und Lamana ist eine Bielefelder Firma. Das ist natürlich ein besonderer Bonus für mich als Bielefelderin.

Allerdings passen Garn und Strickmuster nicht zueinander. Das Garn hat 19 Maschen auf 10 cm (nach meiner Maschenprobe), im Strickmuster werden 26 Maschen verlangt. Also: alles muss umgerechnet werden. Da gibt es aber ja Unterstützung.  Meike hat hilfreiche Tips und meine liebste Fachkraft in Strickfragen Frau Tichiro hat schon vor längerer Zeit einen Kurs dazu geschrieben. Und sie hat sogar Deco gestrickt, dokumentiert und die Zeit gestoppt. 50 Stunden hat sie gebraucht. Da habe ich auch den körpernahen Cardigan Susi mit 19 Maschen/10 cm gefunden an dem ich meine Messungen überprüfen kann.

Anders als in der Anleitung vorgesehen werde ich die Strickteile getrennt arbeiten. Das ist die Anpassung später einfacher. Sonst sind zunächst keine Änderungen vorgesehen.

Also alles war vorbereitet und ich konnte wärend der beiden Zugreisen in der letzten Woche loslegen.

Die Mittstrickerinnen zeigen beim zweiten Treffen das hier. So weit bin ich gekommen:

Rote Strickjacke 216. Februar  – Wahl des Strickmusters und des Materials, Maschenprobe und Passformüberlegungen

Meine Teilnahme ist ja motiviert davon, dass ich schon lange die Kombination eines Hemdblusenkleides mit einem speziellen schlichten Strickjäckchen arbeiten will. Das Schnittmuster der Jacke (Deco von Kate Davies) ist schon lange in meinem Besitz. Der Schnitt des Kleides (  und auch der Stoff sind ebenfals da.