MMM – in lila, grau und rot

Lila rotes Outfit

Heute ist MMM und Markt und Bürotag und Stadtbummel. Etwas bequemes und schickes braucht die Frau. Hier ist es:

Jac-Hemd in lila, Grau und Rot, einfaches T-Shirt in rot und ein Jerseyrock in lila.

Mich beschäftigt, wie ich dieses ausdrucksstarke Hemd wohl sonst noch tragen kann. Was passt dazu. Ich werde es ausprobieren.

Was die anderen Frauen wohl an diesem Maitag tragen? Hier ist es zu sehen.

Einfacher Jerseyrock

Lila rotes Outfit

Für das lila / rote Hemd wollte ich einen Rock. Ganz schnell und bequem. Es gab im Stofflager einen passenden lilafarbenen dicken Romanitjersey. Also habe ich ein Experiment gewagt. Vom Nähpozess wurden keine Fotos gemacht. Ich wollte ja sofort einen Rock zu anziehen. Den Nähweg illustriere ich also am fertigen Rock:

Der Stoff liegt 150 cm breit.

1. Ich habe in Stück abgeschnitten, in der gewünschten
Länge des Rockes
+ kleiner Nähtzugabe oben / 2 cm
+ breitem Saum / 8 cm

1. Der Stoff wLila Rock 1urde an den beiden seitlichen Stoffrändern zusammengenäht und so zu einem Schlauch geschlossen.

3. Eine Schnittkante unten wurde dann mit der Overlock versäubert und den Stoff zu einem einfachenLila Rock 2 Saum breit umgeklappt und mit dem Dreifach-geradstich der Nähmaschine umgenäht.

4. Auf der anLila Rock 4deren Seite des Schlauch wurde der Streifen eines dünnen Stoffes angesetzt und alles zu einem Tunnel geschlossen. Ich habe hier die Webkante des dünnen Stoffes verarbeitet. So musste die eine Seite nicht versäubert werden.

5. In den Tunnel habe ich ein breites Gummi eingezogen und die Einzugstelle mit der Hand geschlossen. Dies ist jetzt das Taillenband.

6. Die Naht mLila Rock 6it den Schnittkanten wurde mit dem Dreifachstich umgesteppt. Die SIMG_1656teppung beginnt schon oben beim Taillenband  und endet direkt in der Saumnaht unten.

7. Ein breiter Haken und eine handgearbeitete Öse ergeben der Rockverschluss in der Taille. Der Haken sitzt unter dem abgesteppten Taillenband, die Öse auf dem Taillenband, an der Stelle die richtig ist, um den Rock bequem tragLila Rock 3en zu können.

8. An einer Stelle der Taille liegt das Taillenband dreifach übereinander. Das Gummiband innen haLila Rockdetail ebe ich an diesen Stellen ganz glatt gezogen. Hier gibt es also kaum Kräusel. Gegen verrutschen ist es  Gummiband auf der einen Seiten mit dezenten schwarzen Stichen und auf der anderen Seite durch die Garnöse gesichert.

Lila Rock Detail 1Lila Rock Detail bLila Rock detail CLila Rockdetail d

Der Rock nur die eine abgesteppte Naht, die nach dem Verschließen des Rockes wie eine Falte aussieht, ein bisschen wie ein Wickelrock. Es gibt keine Seitennähte. Die Falte des Rockes kann deshalb an beliebiger Stelle getragen werden. Mittig vorne, ganz an der Seite oder hinten.

Das Experiment hat geklappt. Der Rock bewährt sich. Es gibt an der einen oder andere Stelle Optimierungsmöglichkeiten. Dadurch wird der Nähprozess aber wieder komplizierter.

Ob dieses Nähprinzip wohl auch mit Webstoff klappt?

Schnittmusterbeschreibung – Armistice Bluse

Armistice Blouse vorne Puppe
Die Firma Folkwear hat sich der Veröffentlichung historischer und traditioneller regionaler Schnittmuster verschrieben. Hier stelle ich die Armistice Blouse vor. 1918, am Ende des 1. Weltkriegs waren diese Blusen modern. Sie ist vielfach nachgenäht worden und die Suche im Netz zeigt interessante Variationen.
Ich habe diese Bluse genäht weil sie nahe am Produktionsjahr meiner alten mechanischen Nähmaschine entworfen wurde. Über den Prozess kann man hier und hier nachlesen.
Die langärmelige Bluse hat vorne eine breite Blende mit Knöpfen für den Verschluss und einen breiten Kragen. Sie wird nur durch ein Taillenband auf Figur gebracht. Das Schnittmuster sieht an verschiedenen Stellen Spitzeneinsätze oder, als Alternative, Stickereien vor.
Größen:
Den Schnitt gibt es in der Mehrgrößenvariante von S – 3X.  Die Firma arbeitet mit einem eigenen Größensystem. Der Vergleich mit den eigenen Maßen ist notwendig. Da die Bluse nicht sehr passformsensibel ist fällt die Wahl der richtigen Größe leicht.
Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Ja, die Bluse entspricht den Zeichnungen.
War die Anleitung leicht zu verstehen?
Es gibt nur eine englische Anleitung. Sie ist  leicht zu verstehen und mit vielen Zeichnungen illustriert, eine wirklich sehr gute und ausführliche Anleitung. Ich bin sicher, dass auch wenig geübte Näherinnen mit kleinen Englischkenntnissen mit dem Schnittmuster klar kommen.
Was möchte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
Arm. Bluse Detail VorderpanelDie Bluse ist sehr „retro“, ein feines Kleidungsstück das so wie ich es gearbeitet habe nicht für den alltäglichen Gebrauch geeignet ist. Für meine Zwecke war es aber perfekt.
Verwendeter Stoff:Französische Nähte Arm.Bluse
Ich habe zarten Batist genommen. Für die Spitzen wurde eine Borde verwendet die für die breite Partie am Panel noch zusammengenäht und für die zarte Spitze an Kragen und Manschette auseinandergeschnitten werden musste.
Änderungen an dem Schnittmuster oder am Design:Reserveknopf am Saum
Ich habe die Aufschläge an der Manschette weggelassen und Manschetten und Kragen verstärkt. Da mir nur ein der Geradeausstich  zur Verfügung stand sind alle Nähte als französische Nähte gearbeitet worden. An die Seitennaht unten an den Saum habe ich wie immer den Reserveknopf angenäht. Das Taillenband habe ich weggelassen da ich die Bluse in die Röcke eingesteckt und mit Gürtel tragen werde.
Welche Unterstützungen und Tutorials habe ich genutzt:
Die Bluse ist vollständig mit der alten Maschine genäht die nur vorwärts nähen kann. Viele Details habe ich also mit der Hand gearbeitet. Dazu gehören die Herstellung der passenden Breite der Spitze, die Knopflöcher und die Fixierung der Belege. Insbesondere für die Knopflöcher habe ich mich noch mal in meinen Nähbüchern schlau gemacht.
Würdest ich das Schnittmuster nochmals nähen?
Eine solche Bluse reicht im Kleiderschrank
Fazit:
Der Blusenschnitt ist für mein Vorhaben gut geeignet gewesen. Die Herausforderung die Bluse so zu arbeiten wir meine Schwiegergroßmutter es in ihren jungen Jahren gemacht hätte, hat mir Spaß gemacht.  Diese Bluse ist aber sehr „pflegeintensiv“. Der zarte Batist sieht gestärkt viel besser aus und das Bügeln ist auch nicht unkompliziert. Ich werde diese Bluse also nur zu besonderen Gelegenheiten anziehen.
Arm. Bluse vorne PuppeArm. Bluse Rückseite Puppe
So, jetzt schließe ich die alte Nähmaschine wieder und sie ist einstweilen wieder ein Dekorationsstück.
Am. Blouse Nähmaschine 1Am. Blouse Nähmaschine 2

Armistice Blouse vorne Puppe
Die Firma Folkwear hat sich der Veröffentlichung historischer und traditioneller regionaler Schnittmuster verschrieben. Hier stelle ich die Armistice Blouse vor. 1918, am Ende des 1. Weltkriegs waren diese Blusen modern. Sie ist vielfach nachgenäht worden und die Suche im Netz zeigt interessante Variationen.
Ich habe diese Bluse genäht weil sie nahe am Produktionsjahr meiner alten mechanischen Nähmaschine entworfen wurde. Über den Prozess kann man hier und hier nachlesen.
Die langärmelige Bluse hat vorne eine breite Blende mit Knöpfen für den Verschluss und einen breiten Kragen. Sie wird nur durch ein Taillenband auf Figur gebracht. Das Schnittmuster sieht an verschiedenen Stellen Spitzeneinsätze oder, als Alternative, Stickereien vor.
Größen:
Den Schnitt gibt es in der Mehrgrößenvariante von S – 3X.  Die Firma arbeitet mit einem eigenen Größensystem. Der Vergleich mit den eigenen Maßen ist notwendig. Da die Bluse nicht sehr passformsensibel ist fällt die Wahl der richtigen Größe leicht.
Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Ja, die Bluse entspricht den Zeichnungen.
War die Anleitung leicht zu verstehen?
Es gibt nur eine englische Anleitung. Sie ist  leicht zu verstehen und mit vielen Zeichnungen illustriert, eine wirklich sehr gute und ausführliche Anleitung. Ich bin sicher, dass auch wenig geübte Näherinnen mit kleinen Englischkenntnissen mit dem Schnittmuster klar kommen.
Was möchte ich besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
Arm. Bluse Detail VorderpanelDie Bluse ist sehr „retro“, ein feines Kleidungsstück das so wie ich es gearbeitet habe nicht für den alltäglichen Gebrauch geeignet ist. Für meine Zwecke war es aber perfekt.
Verwendeter Stoff:Französische Nähte Arm.Bluse
Ich habe zarten Batist genommen. Für die Spitzen wurde eine Borde verwendet die für die breite Partie am Panel noch zusammengenäht und für die zarte Spitze an Kragen und Manschette auseinandergeschnitten werden musste.
Änderungen an dem Schnittmuster oder am Design:Reserveknopf am Saum
Ich habe die Aufschläge an der Manschette weggelassen und Manschetten und Kragen verstärkt. Da mir nur ein der Geradeausstich  zur Verfügung stand sind alle Nähte als französische Nähte gearbeitet worden. An die Seitennaht unten an den Saum habe ich wie immer den Reserveknopf angenäht. Das Taillenband habe ich weggelassen da ich die Bluse in die Röcke eingesteckt und mit Gürtel tragen werde.
Welche Unterstützungen und Tutorials habe ich genutzt:
Die Bluse ist vollständig mit der alten Maschine genäht die nur vorwärts nähen kann. Viele Details habe ich also mit der Hand gearbeitet. Dazu gehören die Herstellung der passenden Breite der Spitze, die Knopflöcher und die Fixierung der Belege. Insbesondere für die Knopflöcher habe ich mich noch mal in meinen Nähbüchern schlau gemacht.
Würdest ich das Schnittmuster nochmals nähen?
Eine solche Bluse reicht im Kleiderschrank
Fazit:
Der Blusenschnitt ist für mein Vorhaben gut geeignet gewesen. Die Herausforderung die Bluse so zu arbeiten wir meine Schwiegergroßmutter es in ihren jungen Jahren gemacht hätte, hat mir Spaß gemacht.  Diese Bluse ist aber sehr „pflegeintensiv“. Der zarte Batist sieht gestärkt viel besser aus und das Bügeln ist auch nicht unkompliziert. Ich werde diese Bluse also nur zu besonderen Gelegenheiten anziehen.
Arm. Bluse Rückseite Puppe
Arm. Bluse vorne Puppe

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Enge Röcke nach persönlichen Maßen Teil 2

Maßschnitt 6

Enge Röcke nach persönlichen Maßen Teil 1

Einen Grundschnitt für einen Rock zu konstruieren, das ist nicht so schwer. Im Netz gibt es viele Anleitungen dieser Art in ganz unterschiedlicher Qualität. Mein Blog dient auch dazu meinen Nähprozess zu dokumentieren. Daher hier meine Art zu einem Rockgrundschnitt zu kommen.

Ursprünglich habe ich dieses System dem Brigitte Nähbuch von Antje von der Heyde „Mode-Klassiker selber nähen“, Mosaik Verlag München, 1992 entnommen. Dieses Buch ist nur noch in Antiquariaten erhältlich.  Hier hat El gato y yo  auch einen Rock vorgestellt, der mit diesem System konstruiert wurde. Ich nähe danach schon seit 1992 immer wieder einen Rock für mich. In den letzen zwei Jahren sind weitere Informationen dazugekommen. „Bekleidung, Schnittkonstruktion für Damenmode“, Band 1 Grundlagen von Guido Hofenbitzer, Verlag Europa-Lehrmittel Haan-Gruiten, 2009 (Band 2 erscheint dieser Tag!) hat meine Art Röcke zu nähen weiter qualifiziert. Ganz hilfreich waren auch die Ausführungen von Julia zur Balance (ihr Post ist weiter unten verlinkt).

Wenn jemand dieses System nachvollzieht und einen Fehler findet, so bitte ich um Rückmeldung.

Jetzt geht es aber los!!!

Konstruktion des Grundschnitt:

Benötigte Maße:
Taillenweite (TW)       am Körper messen
Hüftweite (HW)          am Körper messen
Rocklänge (RL)          entscheiden und am Körper abmessen
Ausfall                        berechnen, Differenz zwischen Hüftweite und Taillenweite
Weitenzugabe            an der Taille 2 – 3 cm, an der Hüfte 4 – 6 cm

Der Basisschnitt besteht am Ende aus einem halben Vorderteil und einem halben Rückenteil.

1. Rahmen

Zeichne auf einem großen Stück Papier ein Rechteck

Breite des Rechtecks:
Das wichtigste Maß ist die Hüftweite plus Weitenzugabe denn sie bestimmt die maximale Breite des Schnittmusters an der Hüftlinie.
Dieses Konstruktionsmaß, die Hüftlinie (HL),  wird also folgendermaßen berechnet:
HW plus Weitenzugabe Hüfte geteilt durch 2 = Breite des Rechtecks.

Länge des Rechtecks:
Sie wird durch die Rocklänge (RL) plus Zugabe für den Saum plus Taillenband bestimmt. Mein Musterschnitt ist knielang, für den Saum gebe ich 4 – 8 cm dazu und für den angeschnittenen Bund braucht es noch mal 5 cm. Also rechne für die Länge des Rechtecks:
RL (von Taille bis Knie) plus Saum, plus Taillenband = Höhes des Rechtecks

2. Konstruktion von vorderen und hinteren Mitte, der Seitennaht, der Hüftlinie
und der Taillenlinie

Halbiere das Rechteck vertikal. Dieses wird die Seitennaht (SN) des Rockes.
Die vordere Mitte (VM) des Rockes ist die linke Seite des Rechtecks, die hintere Mitte (HM) wird die rechte Linie des Rechtecks.
Die Taillenlinie (TL) ist in diesem Beispiel gebildet aus 5 cm für das angeschnittenen Bündchen. Für die Taille eine horizontale Linie 5 cm abtragen. Nach weiteren 21 cm wird eine weitere horizontale Linie seingezeichnet. Dies ist die Hüftlinie (HL).

Nach diesen beiden Schritten sieht die Konstruktion so aus:

Ein Klick auf die Fotos vergrößert sie!
Rockmaß 1

3. Konstruktion der Abnäher

Der Unterschied zwischen der Breite der Taille und der Hüfte ist relevant für die Konstruktion der Abnäher und den Hüftbogen. Ich bezeichne ihn hier als (Taillen-) Ausfall.
Bei diesem Grundschnitt verteilt sich der Ausfall je zur Hälfte in die Konstruktion der Hüftbögen und die beiden Abnäher des Vorderteils und des Rückenteils. Als Rechenbeispiel nehme ich 24 cm als Ausfall an. Der halbe Betrag, 12 cm, wird also mit 6 cm auf die Hüftbögen verteilt und weitere 6 cm verschwinden in den beiden Abnähern.
Das heiß: Der Abnäher im Vorderteil ist 3 cm breit, der Hüftbogen des Vorderteils überbrückt 3 cm, der Hüftbogen des Rückenteils überbrückt auch 3 cm und der Abnäher im Rückenteil ist auch 3 cm breit.
Von der SN (Seitennaht) auf der Taillenlinie werden als in beide Richtungen 3 cm abgetragen. Dieser Punkt wird jeweils im sanften Schwung mit der Hüftlinie an der Seitennaht verbunden.
Der Abnäher des Vorderteils ist meistens kürzer als der der Rückenteils. Das liegt an der unterschiedlichen Form von Bauch und Hintern. Die Länge des vorderen Abnähers beträgt in meinem Beispiel 8 cm, der rückwärtige Abnäher hat 13 cm Länge. Der hintere Abnäher sitzt genau in der Mitte des Rückenteils, der vordere Abnäher in der Höhe des Beckenknochens; sagen wir mal hier 6 cm von der Seitennaht.

Die Zeichnung illustriert das Geschriebene:Rockmaß 2

Jede Frau hat eine individuelle Körperform. Hier geht es um die schematische Verteilung. Der Rock kann an dieser Stelle für die eigene Passform optimiert werden. Es gibt eine Vielzahl von Regeln bzw. Vorschlägen für die Verteilung des Ausfalls, der Anzahl, Länge und dem Ort der Abnäher. Für den ersten Rock empfehle ich diese Art. Nach der ersten Anprobe wird sich zeigen wie der Rock sitzt und an welcher Stelle Anpassungen den Sitz der Rockes optimieren. Wenn eine Frau eine stark ausgeprägte Taille hat ist z.B. die Verteilung des Ausfall auf mehrere Abnäher sinnvoll. Hilfreich ist es die Veränderungen gleich in den Musterschnitt zu übertragen. Im Laufe der Zeit verbessert sich der individuelle Schnitt so immer mehr.

4. Konstruktion der Taille und des angeschnittenen Bündchens

Die weibliche Form an der Taille erfordert jetzt noch die Konstruktion einer sanften Rundung an der Taille. Für den besseren Sitz soll die Taille an der Seitennaht (bei einer Figur die ehr der Norm entspricht) höher sitzen als an Bauch und Rücken. Deshalb wird in diesem Musterschnitt die Taillennaht tiefer gesetzt und zwar um 1 cm, jeweils an der vorderer Mitte und an der hinteren Mitte. Der schraffierte Teil ist das angeschnittene Bündchen, das beim Nähen später nach innen geklappt wird.

Hier die ergänzte Zeichnung:

Rockmaß 3

5. Schlitz, Fadenlauf, Passzeichen

Jetzt fehlen noch Hinweise zum Nähen auf dem Musterschnitt.
Zunächst füge ich an der hinteren Mitte ein kleines Rechteck zu. Dies ist der Mehrbedarf für den einseitig verdeckten Schlitz. Bei mir hat sich eine Breite von 6 – 8 cm bewährt. Die Länge des Rechtecks hat mit der Länge des Schlitzes zu tun. Bei mir beginnt der Schlitz oft  1 1/2 Handbreit über dem Knie. In der Regel arbeite ich in die hintere Mitte den Reißverschluss ein. Auch  das kennzeichne ich im Maßschnitt. Der Reißverschuss kann aber auch in die Seitennaht gearbeitet werden. In der Mitte der Seitennaht male ich auf beide Seiten kleine Dreiecke als Nahtzeichen. Als letztes markiere ich die vordere Mitte als Bruch und parallel dazu auf dem 1/2 Vorderteil und dem 1/2 Hinterteil den Fadenlauf.

Hier zur Illustration die noch mal ergänzte Zeichnung:

Maßrock 5

6. Schnittmuster herstellen

Der Papierschnitt kann jetzt ausgeschnitten und mit Stoff erprobt werden.
Bitte nicht vergessen, dies ist ein Prinzip und muss an den realen Körper angepasst werden. Der Rock wird schon einigermaߟen gut passen da der Schnitt von den realen Körpermaßen der Taille und der Hüfte aus konstruiert wurde. Die restlichen Proportionen, die Länge der Abnäher, die Standort der Abnäher, die Hüftrundung usw. usw., da ist noch viel Raum für Anpassung. Und dann gibt es noch das Phänomen der Balance! Für den guten Sitz eines Rockes ein spannendes Thema. Julia von Sewing Galaxy hat es hier geblogt.

Hier das letzte Foto von der Zeichnung:

Maßschnitt 6

Soweit zunächst. In Teil 3 werde ich verschiedene Rockvariationen vorstellen.

MMM – im Schlangenrock zum Markt

MMM SchlangenrockAls ich von meinem Plan erzählte, einen Rock aus künstlichem Schlangenleder zu nähen, haben doch einige in meiner Umgebung die Nase gerümpft. Künstliches Leder, Reptilmuster! Nein, so etwas trage ich nicht!!! Ha, eine kleine Provokation gefällig?

Mein Plan ist entstanden, als im letzten Jahr Burda Style einen Mantel in rotem Schlangenlederimitat zeigte. Bis ich mich entschieden hatte den Stoff zu bestellen, war es natürlich schon längst ausverkauft aber bei meinem Treffen mit den Bielefelder Boggerinnen im Stoffverkauf einer Bekleidungsfirma ist mir ein ähnlicher (leider nicht roter) Stoff angeboten worden. Der Rock ist letzte Woche fertiggeworden und ich habe ihn schon ausgiebig getragen und auf seine Variationsfähigkeit überprüft.

Es ist mein normaler Bleistiftrockschnitt (Teil 2 kommt bald) mit Bündchen und  einseitig überstehendem Schlitz hinten, gefüttert mit elastischem Futter unklarer Zusammensetzung. Das innere Bündchen ist mit einem Satinschrägband verschönert, der Futterrock hat eine Ziernaht und der Saum des Oberstoffes ist verklebt. Es war nicht einfach das Bündchen abzusteppen; noch habe ich kein Teflonfüßchen. Ich musste dünnes Papier oben und unten zwischen Stoff und Maschine legen damit der Stoff regelrecht transportiert wurde.

Dies sind Bilder von der Verarbeitung:

Schlangenrock Detail dünnes Papier Bündchen Schlangenrock Detail Innenansicht

Der Rock fügt sich ein. Er geht

formal,
hier für einen Besuch:
mit Pumps, dünnen Strümpfen und kleiner schwarzer Bluse

Schlangenrock Formal

festlicher,
mit Pumps und Strümpfen und dem Spitzentop aus der blau / beige / orangen Kollektion vom letzten Sommer

Schlangenrock Spitzentop

alltäglich,
wie heute zum Markt,
mit flachen Sandalen, ohne Strümpfe und einem selbstgenähten Top.
So habe ich am Montag im Garten schon Salat gesät

Schlangenrock grünes Shirt .

Ein praktischer Rock! Fleck drauf, abwischen fertig! Er ist allerdings ehr warm und mehr ein Teil für die Übergangsgarderobe. Und der fertige Rock hat überhaupt kein „Provokationspotential“ mehr.

Schaut hier was die anderen Frauen heute tragen.

Ich wünsche eine schöne Woche.