MMM – Jeans Spezial

Heute geht es um Jeans und das erinnert mich daran, dass ich immer noch mal ein Post zu Denim Stoff schreiben wollte. Denim ist ein sehr besonderer Stoff und er hat sich in den letzten Jahrzehnten mit der Möglichkeit Elastan einzuweben sehr verändert. Ich persönlich bin da ambivalent. Jeansstoff, mit Elastan verwebt, ist sehr bequem, aber er altert nicht  so chic. Und deshalb gibt es eine Vielzahl von, überwiegend für die Arbeiter, sehr ungesunden Methoden der künstlichen Alterung der Kleidungsstücke. Mir gefällt diese künstliche Alterung nicht. Der feste Baumwoll – oder Hanfjeansstoff altert zwar, ist aber nicht so gemütlich und viel schwieriger an den Körper anzupassen. Und es gibt Ideologien darüber wie diese Hosen am schönsten alt getragen werden………… So weit die Theorie für jetzt. Der Rest kommt irgendwann.

MMM Details Italienischer Rock

Heute trage ich draußen meinen italienischen Jeansrock. Ich habe ihn aus meinem Rockgrundschnitt mit der Inspiration der Zeitschrift „Meine Boutique 2. 2014“ nachkonstruiert. Daran geübt habe ich die typischen Zeichen für echte Jeanshosen. Der Stoff ist ein schwerer (ich denke 15 oz) Baumwollstoff.  Ich trage den Rock gerne und er altert tatsächlich ein wenig so wie ich es möchte. Passend dazu gibt es ein rot blau gestreiftes T-Shirt (TNT Schnitt) mit langem Arm und U-Bootausschnitt.

MMM Italienischer Rock hinten

Gestern war ich Pullis kaufen und fand diese rote Michelin Männchen Jacke. Und es ist passierte was immer passiert, wenn ich so rote Oberteile anhabe. Es gibt ungefragte, positive und überraschende Komplimente. Ich habe diese Jacke also gekauft und finde sie jetzt wunderbar leicht, rot, prominent und warm. Kombiniert habe ich heute dazu ein altes Geschenk meines Mannes, einen Seidenschal.

Und welche Geschichten erzählen die anderen MMM Frauen am heutigen Mittwoch. Schaut es hier nach.

MMM Italienischer Rock 1

4,5 Tage Weiterbildung – Blazerkonstruktion bei P. Morgenstern

Eines meiner Langzeitnähziele ist die Herstellung eines dieser zeitlosen, für meine Generation typischen Ensemble:
Jeans, langsam verwaschend und zunehmend an meinen Körper angepasst plus
weißes Hemd, bei Frauen Bluse genannt sowie ein
lässiges Jacket in blau oder schwarz mit Innentaschen an den richtigen Stellen.

Ich bin da auf einem guten Weg. Den größten Schulungsbedarf habe ich im Nähen von Jackets. Die Wahl der Einlagen, die unterschiedlichen Schnittteile, Rollweite, unfallfreies Einnähen von Futter, all das kann ich nur laienhaft. Immer habe ich den Eindruck, da muss ich doch noch mehr wissen um das gut zu machen!! Und als das Atelier Peggy Morgenstern mir vorvorletzten Monat meldete, daß im entsprechenden Kurs noch Plätze für Oktober frei wären, habe ich kurzentschlossen zugegriffen. Den ersten Kurs Grundschnittkonstruktion vom Oktober 2013 hatte ich in sehr guter Erinnerung. Er hatte mich nähtechnisch sehr viel weiter gebracht.

PM 2 : 2

Und das Atelier bietet eine für mich optimale Lernumgebung. Die Kurse haben jeweils maximal 4 Teilnehmende, jede hat einen eigenen großen Arbeitstisch mit allen benötigten Materialien, alle nötigen Stoffe werden gestellt.  Konkrete Übungen auf Papier und mit Stoff wechseln sich ab mit theoretischem Unterricht an der Tafel. Am Ende verfügt man über eine Sammlung aussagekräftiger Unterrichtsmaterialien, Arbeitsproben, Anleitungen etc. Und das Preis Leistungverhältnis ist sehr angemessen. 390 € für mehr als 33 Unterrichtstunden incl. Sachkosten und Mittagessen, für berufliche Fortbildungen im sozialen und ökonomischen Bereich habe ich früher oft das Doppelte bezahlen müssen. Der Seminarort liegt in der Lüneburger Heide vor den Toren von Lüneburg. Es scheint kein Problem zu sein mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Lüneburg aus nach Kirchgellen zu kommen. Fußläufig gibt es von früheren Teilnehmerinnen geprüfte Pensionen, die für 20 – 30 € Übernachtungen anbieten. Alle diese Informationen findet man auf der Seite der Kursleiterin.

PM 2 : 1

Auch dieses Mal waren die 4,5 Tage sehr anregend, intensiv und auch anstrengend und anregend. Peggy Hasselman ist für mich eine gute Lehrerin. Klar, direkt da wo nötig, und sehr fokussiert, darauf jeder das zu zeigen, was sie braucht. Ich schätze die gemeinsame Beratung der Arbeitsergebnisse der einzelnen Teilnehmerinnen sehr, ich lerne dabei, Stoffe und Schnitte noch besser zu verstehen und wie ich Verbesserungsmöglichkeiten bei Kleidungsstücken sehen kann: warum gibt es diese Falte und was ist dagegen zu tun oder auch nicht zu tun, denn diese Reserve wird für die Bequemlichkeit genötigt.  Warum sind Schulterpolster wichtig und wann geht es auch ohne usw.

Dieser Blazerkurs ist ein Spezialkurs , Erfahrungen in Schnittkonstruktion sind Voraussetzung für die Teilnahme und auch wirklich unbedingt erforderlich. Beim ersten Kurs habe ich ein wenig mit der Materie gekämpft. Der Umgang mit dem Geodreieck, Winkel auftragen, Punkte spiegeln oder in der richtigen Weise verbinden, dieses Mal fiel mir das nicht mehr schwer, da ich zwischendurch immer mal wieder Schnittkonstruktion geübt hatte. Im Kurs selber bekommt jede die Hilfe, die sie braucht. Niemand muss sich vor dem Theoretischen fürchten. Die Balance zwischen Theorie und Praxis ist ausgeglichen und ergänzt sich. Hausaufgabe PM

Ich bin mit einer frisch genähten Nesselprobe meines Oberteilgrundschnitts von 2013 angereist und auch mit einigen Fragen, die sich mir in den letzten 2 Jahren damit gestellt haben. Und genau das war die erste Schulungseinheit. die Anpassung  des Grundschnitts und die Diskussion über Stoffwahl, seine Eigenschaften und die nötige Bequemlichkeitszugabe.

Dann kamen Übungen zur Verlegung von Abnähern und die erste persönliche Modellentwicklung. Vier Frauen vier verschiedene Modelle! Welche Belege braucht das Modell, wie sieht der Futterschnitt aus, Rollweite, verschiedene Nahtzugaben, welche Einlagen sind wo sinnvoll…….. Dann wurde das Modell genäht und die Nesselprobe angepasst. Am Ende hat jede von uns einen perfekten Schnitt, den sie nur noch aus dem Stoff ihrer Wahl nähen muss.

Dann geht es weiter. Flankennaht, Seitenabtrennung, die Konstruktion des Reverskragen und Ableitungen davon wie z. B. der Schalkragen, modische Diskussionen über die Ausgestaltung des Revers (der Schnabel – Kragenabstich und Reversabstich – und wie sie zueinander stehen) und die Breite und die Länge des Revers und wie alles verändert werden kann und der Futterschnitt und wie er eingenäht wird, der Einnahtärmel und daraus den Zweinahtärmel und dann die Futterschnitte dazu und natürlich wieder die Rollweite und wie das mit dünnen und mit dicken Oberarmen gehen kann und wie man die Herausforderung des Einnähens bewältigt.

Dann die zweite, anspruchsvollere Modellentwicklung. Ich entscheide mich für das Modell des Blazers, den ich schon lange nähen will. Ein Basismodell mit Taillenabtrennung ohne Seitennähte und mit Schlitz im Rücken. Natürlich bekomme ich auch die Arbeiten der anderen drei Teilnehmerinnen mit. Hier lerne ich nebenbei etwas über Blazer und Strickstoff bzw. elastische Stoffe und ihre besonderen Bedingungen.

PM Modell 2

Am Ende wird die Zeit knapp. Ich schaffe es noch eine Probe aus Nessel zu nähen und nehme die gesteckten Veränderungen mit. Den Rest sollte ich jetzt wohl alleine schaffen.

Mich hat auch dieser Kurs beflügelt. Ich habe den Eindruck, dass ich jetzt wieder eine Weile alleine weitermachen kann. Ich will alles das üben was ich gelernt habe. Und, falls jemand mich fragen sollte, ja, diese Kurse sind sehr zu empfehlen. Und wenn sich wieder mal die Gelegenheit ergibt: da wird auch ein interessanter Kurs in Drapagetechnik angeboten, 2017 vielleicht.

Schnittteile Muster arbeitsschritte

Winterjacken SEW Along – zweiter Zwischenstand

Den ersten Zwischenstand habe ich übersprungen. So weit bin ich jetzt:

Mantel Hahnentritt Projektkasten

Der Stoff liegt immer noch in der Projektbox und es ist ein Futter dazu gekommen; mit der Einwebung eines Teils des Berliner Stadtplans. Sehr hilfreich wenn ich mich mal wieder in Berlin verlaufe.

Futter Mantel Hahnentritt

Nun, der Sew Along geht ja noch zwei Wochen. Ich bin voller Zuversicht, dass am Ende ein tragbarer Mantel herauskommt. Allerdings beschleichen mich manchmal Zweifel ob so ein dominantes Muster im Stoff eine gute Wahl ist.

Die Projekte der anderen Teilnehmerinnen sind schon viel weiter fortgeschritten. Schaut mal hier. Und, wenn jemand sich mit Paspelknöpfen herumschlägt, die Anleitung von Meike ist zu empfehlen, berücksichtigt sie doch auch was man dann an der Stelle mit dem Futter macht.

MMM – im grauen Winterkleid aus 2013

Hier wird langsam alles wieder normaler. Die Renovierung des Antiquariates und eines weiteren großen Zimmers ist abgeschlossen, mein Wochennähkurs in der Heide ist vorrüber, die Kurzbesuche hier und da sind auch Vergangenheit. Ich gehe wieder am Mittwoch auf dem Markt und kann Spiegelfotos machen.

graues Winterkleid 13

Heute trage ich das graue Winterkleid, dass ich 2013 bei dem ersten Nähkurs in der Heide bei P. Morgenstern aus dem Grundschnitt als 1. Modellentwicklung gearbeitet habe. Gearbeitet heißt dabei, ich habe den Grundschnitt abgewandelt und Abnäher und Taschen so konstruiert wie ich es haben wollte und dann alle Schnittteile incl. Futter gezeichnet. Zuhause musste ich nur noch die Teile ausschneiden und nähen. Ein Vergnügen wenn alles passt.

Dieses schmale und doch bequeme Shiftkleid begleitet mich seitdem durch die Winter. Die wenigen Konstruktionsprobleme stören mich nicht. Die Schulter ist ein wenig zu breit und meine kräftigen Oberarme brauchen eine gute Weite, eine Herausforderung für das Armloch und für mich wenn ich die Weite ohne Falten in das Armloch nähe.

graues Winterkleid 13 Detail 1

2013 war ich ganz fasziniert von der Möglichkeit Abnäher an fast beliebige Stellen zu verschieben. Ich habe hier eine Flankennaht mit zwei kleinen Abnähern gewählt. Ein Abnäher geht von der Naht in der vorderen Mitte leicht schräg auf den Brustpunkt und der zweite Abnäher ziehlt von der Flankennaht kommend im gleichen Winkel darauf zu. Die Flankennaht erlaubt unter der Hüfte zwei sehr praktische tiefe Taschen. Handy, Autoschlüssel und Geldbörse können beim Markteinkauf darin verschwinden. Nur der rückwärtige Reißverschluss ist absolut überflüssig. Ich streife das Kleid über den Kopf und es rutscht ohne Probleme an mir runter und sitzt.

graues Winterkleid 13 Detail 2

Ich war letzte Woche zum zweiten Mal in der Heide bei Peggy Morgenstern. Mit einem fertig entworfenen und ausgearbeiteten kragenlosen Jacketschnittmuster und einem noch nicht ganz fertig ausgearbeiteten klassischen Jacketmuster bin ich zurückgekommen. Dazu werde ich ein extra Post verfassen. Ich habe gelernt was ich wollte und es war ein großes, anstrengendes Vergnügen.

Eine Gruppe MMM-Teilnehmerinnen hat am Wochenende auch gemeinsam in Würzburg genäht. DIe Berichte sind fabelhaft und haben meine Vorfreude auf die AnNÄHerung in Bielefeld erhöht. Ob sie wohl heute beim MMM Kleidung zeigen die dort entstanden ist?

Und Ella Mara zeigt ein spannendes, auch selbstentworfenes Kleid. Irgendwas macht sie anders als die meisten von uns. Ella Mara, kannst du deine Technik nicht mal genauer erklären? Sie erinnert mich sehr an die unkonventionelle Methode von Chinelo Bally.

 

VW Sew Along 3 – ein bisschen weiter gekommen

17.10.2015, Zwischenstand, erste Erfolge mit den Sicherheitsnadeln, schon die passenden Plateauschuhe im Warendorb? So fragt Sybille heute.

Ich hatte erste Erfolge mit Stecknadeln! Überraschende Erfolge. Mein erster Plan, der Accident Skirt aus Frau Westwoods aktueller Kollektion wollte mir aus meinem Stoff und an der Puppe nicht gefallen, der hingerotze Rock dafür umso mehr.  Aber kann ich ein einfach so um die Hüfte geschwungenes Stoffrechteck in einen  Rock verwandeln? Ja, es ist mir gelungen. Die Schritte dazu können hier besichtigt werden.

Unten links die drapierte Probe, darunter der fertige Rock mit Ripsband in der Taille und Reißverschluss an der Seite, rechts die Rückenansicht. Noch ist unklar wie lang der Rock wird und ob der Saum schnurgerade oder zipflig wird. Da werde ich Beratung von den Bielefelder Bloggerinnen bekommen.

VW Rock Herstellung drapiert

VW Rock Herstellung 7 VW Rock Herstellung 4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und ich war erfolgreich mit Stofffarbe. Für das passende Dessousset hatte ich ganz helle aber fablich nicht zusammenpassende Stoffe und Gummis zu einem Set (ein BH Shelley Pin up Girls und drei Slips DL21 makeBra) zusammengenäht und dann alles mit der Stofffarbe IDyePoly Lilac gefärbt. Anders als beim ersten Versuch ist die Farbe genau wie auf der Packung versprochen. Selbst die Ringe und Gleiter haben die Farbe gut angenommen.

VW Dessous Detail gefaerbt

 

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Ich färbe im Topf auf dem Herd unter der Dunstabzugshaube. Es hat keinerlei unangenehme Gerüche gegeben und lief ganz problemlos. Nur das Polyesternähgarn ist hell geblieben. Erst nach dem Färben nähen ist also die bessere Taktik. Hier sieht man jetzt, dass meine Nähte nicht immer perfekt sind. Trotzdem bin ich ganz zufrieden mit diesem schrillen Lila Zuwachs in meiner Dessousschublade.

VW Dessousset

Und die Plateauschuhe nach denen Sybille fragt? Die stecken in einer Umzugskiste, gekauft habe ich sie schon vor drei Jahren. Wir renovieren gerade einen Teil der Wohnung aber bis zum Finale ist alles fertig und die Kiste mit dem Schuhen wieder zugänglich. Ich werde dann alles zusammen präsentieren.