MMM – 1. Wickelkleid

MMM 1. Vogue 8379Ich habe seit längerem keine Kleidung mehr fertiggestellt. Zunächst habe ich mich ja in der Welt rumgetrieben und jetzt arbeite ich am Grundschnitt. Aber es gibt genügend altes Zeug um jeden Tag etwas anderes selbstgenähtes zu tragen. Heute trage ich das 1. , älteste Vogue 8379 Wickelkleid aus meinem Kleiderschrank. Genäht wurde es im Herbst 2012 und so langsam ist es „auf“ denn der Stoff verblasst immer mehr bei jeder Wäsche.

HochzeitÜbrigens, noch älter und schon weggeschmissen ist dieser lindgrüne Maxi Feincord Rock. Ein selbstgenähter 8 Bahnen Rock, den ich nach einem gekauften hellblauen Rock für meine Hochzeit nachgeschneidert habe. Samstag vor genau 40 Jahren habe ich ihn mit einem gekauften T-Shirt so getragen und in Marburg auf dem Standesamt geheiratet.  Wie es damals so war, dieses Fotos ist zufällig entstanden. Wir hatten keinen Fotografen organisiert, hatten keine Ringe und auch die Blumen hat mir ein Gast überreicht. Und wir haben darüber diskutiert ob und wie der „große Staatsschein“ die Beziehung verändert. Am Abend gab es eine große Sause mit Tanz und ohne Essen in der WG und das wars.

Was zeigen die andern Schneiderfrauen zum MMM? Schwelgen sie auch in sentimentalen Erinnerungen oder tragen sie die neueste Mode auf dem Leib? Schaut es euch hier an

Das kleine Schwarze – Sew Along – Unterfüttern / Underlining?

Hier habe ich über meinen Plan zum LBD geschrieben. Ich überlege das Kleid mit Baumwollbatist zu „unterfüttern“ und dann mit normalem Viskosefutter zu füttern. Und gefragt worden bin ich: Warum?

Ich habe mir vorgenommen den Nähprozess insgesamt zu verlangsamen und neue Techniken auszusprobieren, die Qualität der Kleidungsstücke noch weiter zu verbessern. In  meinem Kleiderschrank gibt es genügend Kleider. Im Prinzip arbeite ich jetzt an der Qualität und nicht mehr an der Quantität. In die Herstellung meiner Garderobe investiere ich Zeit und als ökonomisch denkender Mensch will ich einen guten Ertrag erzielen. Für mich bedeutet „guter Ertrag“ Kleidungsstücke die gut sitzen und lange halten. Wenn mir ein Teil gefällt, dann möchte ich viele Jahre etwas davon haben. Die Technik des Unterfütterns erhöht, da wo es sinnvoll ist, die Qualität und Lebensdauer.  Diese Futter nennt man manchmal auch Zwischenfutter. Es hat eine andere Funktion als normales Füttern.

Das Unterfutter und der Oberstoff werden nach dem gleichen Muster zugeschnitten, verbunden und dann werden beide Lagen wie ein Stoff verarbeitet. Das „normale“ Futter wird als eigenständige und an vielen Stellen lose im Keid sitzende weitere Stofflage verarbeitet. Und dann gibt es noch Einlagen, noch eine weitere Stofflage. Unten habe ich einige Links zu verschiedenen Themen im Bereich Underlining aufgeführt. Wer tiefer in die Materie einsteigen will, nur zu. Ich selber habe diese Technik schon einmal angewandt und einen Rock aus losem Tweed mit Seidenorganza unterlegt. Für den Tragekomfort und den Fall des Stoffes war das eine gute Idee. Leider ist der Tweed so lose, das er bei der kleinsten Belastung (Z.B. Schnalle von der Handtasche) Fäden zieht.

Mein schwarzer Stoff ist sicher von guter Qualität. Ich habe aber Zweifel an seiner Festigkeit. Mir scheint, dass bei intensiver Belastung der Stoff beult und keine guten Rücksprungseigenschaften hat. Er enthält kein Elastan. Mit dem Gegensetzen von leichtem Baumwollbatist möchte ich den Stoff stabilisieren. Das rote Futter dient dann den guten Trageeigenschaften. Es rutscht besser über den Körper, klebt nicht und fühlt sich angenehm an.

Links zur Technik des Unterfütterns:
Craftsy, how to use underlining
Threadsmagazine, understanding-underlining
Hobbyschneiderin24, Kleid aus Baumwollbatist, wie unterfüttern
Megan Nielsen, coat-construction-2-underlining
sewaholic, underlining the lonsdale dress
Lladybird, Underlining the why-how

und auf Anregung von Ursula:
http://www.lauramaedesigns.com/2013/05/silk-organza-magic-underlining-tutorial.html
http://www.lauramaedesigns.com/2014/05/structured-underlining.html

und noch ein paar Ergänzungen:
Ann Brooks Underlining

Wenn es interessiert und ich diese Technik wirklich anwende, die Zeit ist ja knapp, werde ich mich bemühen den Prozess zu dokumentieren. Hat jemand interesse oder kann noch Informationen beitragen? Mich würde das sehr freuen.

Schönen Sonntag noch
Mema

 

Das Kleine Schwarze – Sew Along 2. Treffen

Das geht echt „ratz fatz“ bei diesem Sew Along, in vier Wochen ist alles fertig. Heute sind uns diese Fragen gestellt:

14.06.15 Schnitt- und Stoffvorstellung

  • Ich habe einen tollen Schnitt aber noch nicht den passenden Stoff.
  • Ich habe einen tollen Stoff, aber noch nicht den passenden Schnitt.
  • Ich habe Stoffe in hellschwarz, mittelschwarz und dunkelschwarz und nähe mir einfach mehrere.
  • Stoff und Schnitt sind gefunden und ich sehe mich mit langen schwarzen Handschuhen, Zigarettenspitze und großem Hut auf einer tollen Cocktailparty.

Bei Sylvia könnt ihr die Pläne der anderen Teilnehmerinnen sehen und kommentieren. Tolle Projekte sind dabei!!

Und hier gibt es zu diesem Beitrag in meinem Blog noch eine Ergänzung.

Ich habe plötzlich nicht nur 3 Schnitte zur Auswahl, sondern auch gleich zu jedem Schnitt die passenden Stoffe. Alle kommen aus meinem Stofflager. Glücklicherweise ist nur ein Stoff SCHWARZ und so ist klar welches Projekt ich realisiert. Hier zeige ich aber mal alle drei. Ich bin morgens aufgewacht und die Pläne waren über Nacht in meinem Kopf entstanden. So ist es manchmal. Vermutlich geht der Sommer dahin und nur eins der drei Kleider ist fertig. Was solls, Pläne machen und haben ist auch klasse.

 

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Version A ist ein durchgehendes Kleid, keine Angst, Bauchfrei passiert da nicht. Und wenn doch Version B, dann nähe ich noch einen grauen Body für darunter. Vor einigen Wochen habe ich einen grauen Baumwollstoff mit etwas Elastan im Stoffgeschäft auf dem Land gefunden und den Rest mitgenommen. Er läßt sich mit beiden Seiten gut verarbeiten. Das graue Futter kommt auch aus dem Stofflager.

 

Grauer Punktestoff

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Für diesen Schnitt habe ich im Stofflager schwarz/orange/weißen Baumwollstoff gefunden. Auch hier gibt es schon orangenes Futter und als weitere Inspiration dieses Kleid. Es ist genug da, aus dem mittleren Stoff ließe sich noch ein kurzes Jäckchen fertigen.

 

orangeschwarzweißer Stoff

 

Und für dieses Schnittmuster habMartini_150x150e ich mich als Basis für das LBD entschieden. Baumwollstoff mit wenig Stretch, das scheint an der Webart zu liegen. Der Stoff vom letzten Jahr kommt aus dem sagenumwobenen Verler Fabrikverkauf und ich habe 3 Meter. Da läßt sich noch mehr daraus machen. Der Saum bekommt innen eine Spitze  und ein knallrotes Futter. Beides kommt aus dem Fundus. Und ich überlege den Stoff noch mit Baumwollbatist zu unterlegen. Hochwertige Verarbeitung eben. Aber es ist wenig Zeit!! Mal sehen.

schwarzroter Stoff

MMM – Leopardenhose

LeopardenhoseIch sitze heute in meinem Nähzimmer und brummel vor mich hin. Mein Oberkörpergrundschnitt wird revidiert. Mehr als Training, weniger aus Notwendigkeit, probiere ich ein alternatives System. An-  und Ausziehen zum Nesselprobe anprobieren, da bieten sich eine bequeme Hose und ein weiter Pulli an. Der Kastenpulli ist mehr als 15 Jahre alt und unverwüstlich, die Hose (Petite Plus Pattern Jeans 605) aus Stretchdenim von Karstadt, 2014 entstanden und eine Stütze meiner Sommergarderobe. Ich habe aus diesem Stoff auch noch ein ärmelloses Sommerkleid. Der Stoff ist mit Leopardenköpfen bedruckt. Das habe ich erst viel später gesehen. Es ist wie ein Fixierbild; erkennt man die Leopardenköpfe sieht man sie immer. Wenn ich dieses Motiv auf dem Stoffballen erkannt hätte, wäre der Stoff liegen geblieben. Jetzt habe ich mich damit arrangiert.

Oberschenkel

Und wie zufrieden sind die anderen MMMittwochsfrauen mit ihrer selbstgenähten Kleidung? Lest es hier.
Bis nächste Woche.

Das kleine Schwarze – Sew Along 1. Treffen

kleines Schwarzes 001Anfang April 13 habe ich gemeinsam mit Immi und Rong im meiner Heimat, in Mettingen, die Ausstellung Mythos Chanel gesehen (später war sie noch in  Den Haag und in Hamburg) und einer der Schwerpunkte war „das kleine Schwarze“ bei Coco Chanel, ihren Vorgängern und Vorgängerinnen aber auch die modernen Interpretationen. Eine schöne Sammlung verschiedenster Varianten dieses Modesklassikers habe ich da gesehen. Unten ein paar Fotos aus dem Ausstellungskatalog. Wenn jemand die Designer und Entstehungsjahre möchte liefere ich das nach.

Schwarze Kleider (oder Zweiteiler) für Frauen waren nicht nur ein Modethema, sondern sind bis heute an verschiedenen Stellen Berufskleidung, z.B. in der Gastronomie, in traditionellen Bekleidungsgeschäften  und und im Management. Klein ist das „kleine Schwarze“ weil es kniekurz ist. Oft ist es ärmellos, es gibt aber auch viel Kleider mit kurzen, seltener mit längeren Ärmeln und in der Regel ist es nicht eng aber doch körpernah geschnitten. Und es sollte eine herausragende Passform haben. Im Prinzip ist das Konzept sehr konservativ (erhaltend, bewahrend).

Monika und Silvia organisieren einen Sew Along zu Thema „kleines Schwarze“ und heute sammelt Monika auf ihrem Blog die teilnehmenden Frauen zu Idee und Inspiration und folgenden Fragen:

Ich habe ein schwarzes Kleid und brauche dringend mehr.

  • Ich habe kein schwarzes Kleid und brauche vielleicht doch Eines?
  • Super, ich wollte mir schon seit langem ein schwarzes Kleid nähen. War mir aber unsicher ob die Farbe zu mir passt.
  • Ich habe einen Lieblingsschnitt und will den unbedingt noch aus einem schwarzen Stoff nähen.
  • Ich habe den ultimativen Schnitt für ein Kleines Schwarzes.

Ich werde ein Kleid nähen, das die oben beschriebenen Eigenschaften vereinen soll: kniekurz, gerade geschnitten, sehr gut sitzend und hervorragend gearbeitet, d.h. dem Stand meiner derzeitigen Fähigkeiten entsprechend. Ob mir das gelingt?

Heute stelle ich mir speziell die Frage: Mit welchem Schnitt soll mir das gelingen? Die Frage nach dem Stoff kommt danach.

mögliche Schnittmuster:

der Martini Dress von Capital Chic, ein zweiteiliges Kleid ohne Ärmel

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Zweiteilig ist ziemlich gut, das Keid wird sehr viel variabler.

das Martini Jurk von la maison victor

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Ein schlichtes kleines Kleid mit einem interessanten Ausschnitt und Ärmel.

der Sophia Dress von By Hand London, enger Rock

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hier reizt mich die Abnäherform und es gäbe auch einen Kragen, der ein netter Blickfang ist.

Oder es gibt ein ganz schlichte Etuikleid mit Prinzessnähten oder auch einfachen Abnähern, in der Art wie jeder Schnittmusterentwickler (Burda, Vogue, Butterick usw.) sie im Angebot haben.

Ich arbeite gerade an einer Variante meines Oberteilgrundschnitts. In der Heide bei Peggy Morgenstern habe ich im vorletzten Jahr das europäischen / deutsche Prinzip kennengelernt. Jetzt bin ich neugierig auf eine amerikanische VarianteSuzy Furrer lehrt Grundschnitt auf der Hobbyschneiderinnenplattform Craftsy und ich folge ihrem Kurs.
Das „kleine schwarze Kleid“ ist ein wunderbares erstes Projekt nach dem hoffentlich erfolgreich aufgestellten neuen Grundschnitt. Ich würde dann die Designlinien übernehmen.

Alles das ist ein anspruchsvolles Projekt. Mal sehen wohin mit das bringt. Und ich bin gespannt auf die individuellen Wege der Frauen die sich beteiligen und auf die Anregungen die über den Austausch immer entstehen. Hier sind ihre ersten Entwürfe zu sehen.

Ach und hier kommen noch  meine „Bilder aus einem Ausstellungskatalog“:

LBD 1 LBD 2 LBD 3 LBD 4