Heute ist Mittwoch ein Me Made Tag. Hier stellen wöchentlich mehr als 100 Frauen ihre selbstgenähten Kleidungsstücke vor. Ich zeige an dem Tag immer das, war ich gerade anhabe.
Heute trage ich ausschließlich selbstgenähtes (nur die Schuhe und der Gürtel sind dazu gekauft). Seitdem ich mit der Dessousnäherei angefangen habe, ist das nicht mehr ungewöhnlich.
6 oder 7 Meter habe ich von diesem schwarz rot weißen Viskosestoff gekauft. Das Muster hat mir sehr gefallen, die Farben sind sowieso meine häufig getragenen und der Stoff ist auf „links“ verarbeitet.
Die glatte Seite des Stricks ist unbedruckt. Das gefällt mir auch immer sehr gut. Hervorragende Vorraussetzungen für gute Kleidungsstücke. Nun gibt es ein Wickelkleid Vogue 8379. Dodo hat den Schnitt auch für sich entdeckt und zeigt heute ihre sehr schöne blaue Fassung. Aus Resten habe ich ein Wasserfallshirt nach meinem eigenen Schnitt genäht. Nur echt mit Centstück im Ausschnitt (siehe unten in diesem Beitrag)! Und es gibt ein Dessousset. Das Schnittmuster des BH’s ist der Classic Bra von Beverley Johnson, der Slip der kostenlose Ladyshortschnitt von Chloth Habit .
Auch das trage ich heute darunter. Ein herrlicher, unnötiger Luxus sich einen BH und Slips passend zu T-Shirts zu nähen.
Darüber trage ich das Wasserfallshirt und die rote weite Leinenhosen mit vorgezogener Seitennaht (eigener Schnitt). Die habe ich im letzten Jahr in drei Farben (rot, schwarz und lila) genäht. Sie halten sicher noch drei Jahre und sind meine beliebten Sommerhosen.
Heute am MMMittwoch trage ich „altes Zeug“, Kleidung aus den letzten Jahren.
Das Hemd, im Winter 2011 /2012 genäht, nach einem Schnitt aus dem Achiv. Ein klassischer Herrenhemdschnitt, weit und lang. Wo der Ursprung des Schnittes lag, das habe ich vergessen.
Der weiße Rock hat als Basis meinen Rockschnitt für enge Röcke, dieses Mal mit einem breiten Saum, abgesteppten Nähten vorne und hinten und einem Formbund, unter den ich eine kleine Tasche eingesetzt habe. Inspiration für diesen Rock war ein Foto in einer sehr alte Knip. Im letzten Sommer haben ich mir einen schwarzen und einen weißen engen Rock aus Baumwollstretch als Basisstücke genäht. Sie sind als Kombinationspartner jetzt unverzichtbar.
Und ich trage meinen Ziegeschuhe. Nicht selbstgemacht aber die einzigen Schuhe, die ich seit 15 Jahren immer wieder nachkaufe wenn sie rott geworden sind. Und sie werden immer noch produziert. In ihnen überstehen meine Füße sogar längere Hauptstadtbesuche bei heißem Wetter.
Ich wünsche euch ab sofort tolles Wetter (viele von euch leiden so unter den nachkleckernden Eisheiligen und dann kommt ja auch bald die Schafskälte, alles metreologisch zu begründen) und eine schöne Woche und eine inspirierende Kleiderschau beim MMM hier. Ann zeigt ein tolles Kleid mit Capelet. Beides geht bei allen Wettern, na ja, wohl nicht im Hochsommer.
Ende des Winters habe ich mir viele Gedanken über meine Urlaubsgarderobe gemacht. Von Mitte März bis Mitte Mai 2015, insgesammt 61 Tage, bin ich mit dem Auto durch Bulgarien, Mazedonien und Albanien gefahren. Mein Ziel war es, eine nur kleine praktische, zumeist selbstgenähte Gardrobe mitzunehmen. Alle Kleidung sollte in einen kleinen Trolley passen.
Am Ende habe ich mich für diese Kleidungsstücke entschieden. Hier kann man das genauer nachlesen.
Und so hat das an den 60 Reisetagen (von einem Tag gibt es kein Foto) ausgesehen.
Die Bilder zeigen fast genau die reale Abfolge der Reisetage. Da ich am Me-Made-May 15 teilnehmen, sind einige der Bilder in der Monatsdokumentation auch größer anzuschauen. Das Konzept ist aufgegangen. Die drastische Reduzierung der Farben und das alle Stücke zueinander gepasst haben, hat mir die morgendliche Wahl sehr erleichtert. Nur ganz am Ende war ich etwas müde und gelangweilt und habe mir auf dem Markt in Tirana eine bunte Flatterhose gekauft (unterste Reihe Mitte Links). Aber auch sie passt in das Farbschema. Zu Beginn der Reise war es kalt, 5 Grad, zwischendurch 30 Grad und am Schluss dann wieder ca. 13 Grad. Es gab wenig Regen, wir waren ein Mal im Schnee und an vielen Tagen war es ganz heiß. Hin und wieder hatte wir eine Ferienwohnung, 2 Mal habe ich dort die Waschmaschine angeschmissen. Die Mikrofaserunterwäsche habe ich regelmäßig im Handwaschbecken gewaschen.
Alle Kleidungsstücke wurden häufig getragen. Über die Wochen gab es immer wieder einzelne Teile die täglich im Gebrauch waren. Zu Anfang war das die rote Wolljacke, abe der Mitte des Urlaubs, in der Hitze, habe ich statt dessen das rote Hemd genommen.
Für mich ist das ein spannendes Experiment gewesen. Ich weiß jetzt, mit wie wenig Kleidung ich ,auch über mehrere Wochen, auskommen kann. Für den Urlaub werde ich dass jetzt immer so machen.
Welche Erfahrungen macht ihr mit euren Urlaubskleidungsstücken? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen und Konzepte.
Wickelkleider haben sich im Urlaub sehr bewährt. Besonders mein schwarz gepunktetes Kleid aus irgendeiner Kunstfaser erfüllt die Kriterien für ein Reisekleid. Es ist völlig knitterfrei, ganz luftig (ich schwitze darin nicht) und nimmt kaum Platz im Koffer ein. Und es erfüllt unterschiedliche Zwecke. Am Strand dient es als „Umziehkabine“, es ist wie ein Bademantel, schnell überzuziehen, variabel wenn ich es mit leichten Hemden oder einem Pullover kombiniere und in diesem Urlaub habe ich es mit sehr rotem Lippenstift, schwarzen Strümpfe und netten Schuhen sogar in der Oper getragen.
Der Stoff ist aus der Restekiste von Stof & Stil Sonderburg / Dänemark, ein Urlaubsmitbringsel. Der Schnitt ist Vogue 8379. Ich hatte wenig Stoff und habe deshalb die Säume mit einer schmalen Spitze eingefasst und in der rechten Seitennaht sitzt eine Tasche für Lippenstift und eine kleine Geldbörse.
Die beiden Vorderteile passen gut übereinander und sitzen schön zwischen meinem Brüsten. Da sperrt nicht beim Tragen, nur wenn ich mich hinsetze verrutschen die Vorderteile manchmal. Da hilft eine Mikrosicherheitsnadel, die für solche Zwecke immer in der Taschennaht steckt. Wenn es darauf ankommt trage ich ein schwarzes Unterhemd drunter oder einen Unterrock.
In die Taille nähe ich inzwischen immer zwei Druckknöpfe an jedes Ende der beiden Seitenteile. Dadurch verrutscht auch da nichts. Die Vorderteile reichen so weit übereinander, dass der Wind schon heftig pusten muss um meine Oberschenkel freizulegen. Die Bindebänder dienen nur noch der Dekoration und können vorne oder hinten oder seitlich gebunden werden.
Ob im Wickelkleid oder auch nicht, hier beim MMM kann man sehen , was die anderen Frauen die ihre Kleidung selber nähen, heute vorstellen.