Pussyhat auf meine Art – Stricken

„Pussyhat“, ist das neue Symbol der Frauenbewegung, besser eines Teils der Frauenbewegung. Pussyhat, das ist eine hässliche, gestrickte oder genähte pink oder rosafarbene Mütze mit zwei angedeuteten Ohren.

Getragen wurde sie zunächst von vielen Frauen bei den Märschen für Frauenrechte und gegen den frisch gewählten amerikanischen Präsidenten Trump am Tag nach seiner  Amtseinführung in Amerika und vielen euröpäischen Städten. Zum Weltfrauentag am 8. März 2017 sind die Frauen aufgerufen Pussyhats zu tragen. Von den Grünen kommt die Idee deutschlandweit den männlichen Figuren auf Denkmälern Pussyhats aufzusetzten. Und natürlich werden alle Aktionen über die sozialen Netzwerke veröffentlicht.

Mein Pussyhat ist aus dicker Wolle (Colmo 100% von Lana Grossa, Lauflänge120m/ 50g) gestrickt und von zwei Seiten zu tragen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Bündchen ist mit 5er Nadeln, der Rest mit Nadelstärke 7 folgendermaßen gestrickt:

  • 88 Maschen plus eine Randmasche aufschlagen
  • 12 Reihen Bündchen, eins rechts, eins links, Nadelstärke 5.
  • 2 Reihen rechts als „Knickmarkierung“ , Nadelstärke 7
  • 12 Reihen Fischgrätmuster
  • 40 Reihen Rippmuster
    Hinreihe: 3 rechte Maschen, eine Masche abheben
    Rückreihe: 3 rechte Maschen, vorher abgehobene Masche jetzt links abstricken
  • zusammennähen, fertig.

MMMittwoch am 1. Maerz 2017

Herzlich Willkommen zum ersten MMMittwoch im März.

Was beschäftigt mich gerade im Nähzimmer?

In 20 Tagen ist Frühlingsanfang und ich, Mema, kümmere mich  seit ein paar Wochen um meiner Reisegarderobe. Auf meinem Blog von von-Mema zeige ich jetzt schon im dritten Jahr welche Kleidungsstücke ich auf meine große Reise entlang des grünen europäischen Bandes mitnehme. Jeweils 8 -10 Wochen nehmen mein Mann und ich uns jedes Jahr Zeit dafür. Im Moment bereite ich den dritten Abschnitt vor. Er wird uns über Tschechien und Polen nach Königsberg und durch die drei baltischen Länder führen. Meine Reisekleidung wird möglichst klein, flexibel und überwiegend selbstgenäht sein. Ich werde 15 -17 Oberbekleidungsstücke benötigen. Die beiden vorherigen Kollektionen kann man hier (2015 und 2016) sehen.

Das Konzept für dieses Jahr steht noch nicht in allen Einzelheiten, die Farben sind aber schon klar. Inspiration war mir ein stretchiger Baumwollstoff vom Stoffmarkt im Herbst: Blau, Petrol und Orange. Aus dem Stoff habe letzte Woche ich ein Sommerkleid genäht. By Hand London hat das Elisalex Kleid überarbeitet. Und das hat sich wirklich gelohnt. Ich habe nur die Brustabnäher anpassen müssen. Sonst war alles perfekt. Der Stil des Kleides hat sich im Grundsatz nicht verändert aber auf die verschiedenen Klagen über die schlechte Passform wurde so reagiert, dass zumindest ich jetzt sehr zufrieden mit dem Ergebnis bin. An der ersten Fassung bin ich nämlich gescheitert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier gibt es schon einen kleinen Ausblick auf die anderen Bestandteile der Reisegarderobe. Vier T-Shirts in fertig. Und eine neue Jeans habe ich auch schon genäht.

Ein weiteres neues Schnittmuster habe ich ausprobiert. Megan Nielson hat vor einiger Zeit die Dove Blouse veröffentlicht. Ein schlichtes Hemd, vorne etwas kürzer als hinten und mit langen Brustabnähern, genau richtig für den derben Baumwoll/Leinencrepe im Stoffschrank den ich vor einiger Zeit für ein anderes Projekt gefärbt und dann doch nicht verwendet habe.

Auch mit diesem Schnitt bin ich sehr zufrieden. Es gab kaum Anpassungsprobleme.

 

Für einen Rock, eine weite Leinenhose, ein weiteres Kleid und vielleicht noch ein Kleid oder eine Bluse habe am Sonntag auf dem Stoffmarkt Material gefunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dann gibt es noch diese Stoffe aus der Reserve.

 

 

 

Und hier alle Stoffproben auf einen Blick.

 

 

Wie es weiter geht mit der Garderobe werde auf dem Blog erzählen.

Welche Geschichten über eure Kleidung erzählt ihr heute? Ich bin gespannt darauf.

Steeks aufschneiden und fertig – Knit Along – Fair Isle Orkney Jacke – 5

Der Knit Along Fair Isle  auf dem Blog von Stella endet heute  oder gibt  es einen kleinen Nachschlag? Könnte schon sein.

Ich bin fertig geworden.
Dies ist mein Geschenk zum heutigen Geburtstag  an mich selbst

 

Strickjacke Orkney in Fair Isles Technik aus Woll/Alpaka/Viskose in 13 Farben. Gestrickt mit Nadelstärke 3,5.

 

An meinem Geburtstag ist es in der Regel kalt, häufig frostig und oft noch tiefer Winter. Diese warme Jacke ist wunderbar geeignet für solches Wetter. Sie passt, ist gemütlich und ich bin ganz fröhlich und stolz, dass sie gelungen ist. Ohne Stella hätte ich dieses Schnittmuster nicht in Betracht gezogen. Sie hat es, ich glaube über Twitter, im letzten Sommer verbreitet und wir haben einen Knit Along verabredet. Mich hat die Neugierde getrieben. Strickmuster langweilen mich schnell, wenn sich Arbeitsgänge immer wiederholen. Bei dieser Strickjacke wiederholen sich die Muster nicht so oft.

Ich habe mich keine Minute gelangweit. Schwierige Passagen mit langen Rapporten, z.B. wenn Sterne zu stricken waren und es sogar 3 Farben in einer Reihe gab, wurden von einfachen, fast rythmischen Farbwechseln abgelöst.

Die Designerin des Strickmusters, Marie Wallin hat eine Vielzahl von wunderbaren Entwürfen für Stricksachen veröffentlicht. Der Hauptteil ihrer Entwürfe wird über die englische Wollfirma Rowan vermarktet. Das Schnittmuster Orkney ist erstmals im Firmenmagazin für den Winter 2012 veröffentlicht worden. Ich habe mit der Originalwolle gestrickt und mich, bis auf wenige Ausnahmen, auch an das vorgeschlagene Farbschema gehalten.

Meine Wolle, die Felted Tweed (Merinowolle 50%, Alpaka 25% und Viskose 25%), wird für Rowan in Italien hergestellt. Coats Crafts (zu der so bekannte Marken wie  Schachmeyer und Opti gehörten) kaufte 1996 Rowan und verkaufte sie 2015 an Aurelius. Auch bei Handarbeitsprodukten hat also die Konzentration auf wenige große Firmen eingesetzt. Desillusionierend ist das.

Richtig neu war für mich die Arbeit mit Steeks. Hier habe ich darüber schon berichtet. Es hat gut geklappt. Bei Farbmustern ist Rundstricken für mich um vieles einfacher. Die Halsausschnitte, die Jackenöffnung und die Armlöchern werden später aufgeschnitten. Übergangsweise werden einige Maschen aufgenommen (Steeks) die später helfen die Nähte zu sichern. Nur die Bündchen habe ich flach und nicht in Runden gestrickt. Nachdem ich mit dem Stricken fertig war, sahen die Teile sehr unförmig aus.

Beide Ärmel wurden gemeinsam in einem Stück   mit zwei Steeks gestrickt.  Gesichert habe ich das Strickwerk vor dem Aufschneiden mit Häkelreihen.

Vorder- und Rückenteil wurden auch zusammengestrickt. Selbst die Armausschnitte und den Halsausschnitt habe ich mit Steeks gearbeitet. Es wurden jeweils 6 Maschen zusätzlich aufgenommen und diese Maschen habe ich im Schachbrettmuster gestrickt. Später werden sie wie Nahtzugaben behandelt und eingeschlagen.

 

Damit die vielen Wollfäden, die beim Farbwechsel entstanden waren, beim Abnähen nicht unkontrolliert herumeiern, habe ich sie zunächst auf der einen und dann auf der anderen Seite mit transparentem Klebefilm fixiert. Nach den Aufschneiden der Steeks konnte ich die Fäden einfach abschneiden denn sie waren ja nach den Nähten (bzw. durch das Häkeln) gesichert. Nach dem Aufschneiden der Steeks hatte ich dann endlich wieder ein normales Kleidungsstück. Und nach provisorischem Heften habe ich die Jacke erstmals anprobiert. Meine Maschenprobe und die Berechnungen haben funktioniert. Die Jacke passt perfekt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die etwas weniger schönen Vorderkanten und den Halsausschnitt habe ich mit Wolltresse versäubert. Das stabilisiert gleichzeitig auch die Knopfleiste. Mir gefällt das schlichte Design des Muster und so habe ich nur Druckknöpfe angenäht.

 

 

 

 

 

 

 

Die Jacke ist unerwartet variabel zu tragen. Mit Jeans, ganz lässig, sowieso, aber sie passt auch gut zu meinen konservativen engen Röcken aus Tweed und über einfarbige Jerseykleider.

Beim MMM wird sie also noch oft auftauchen. Ich werde sehn.

Danke Stella für die Anregung und die Arbeit mit dem Knit Along. Mir war es eine Freude. Hier seht ihr die anderen Beiträge.

Knit Along 4. Treffen
Knit along 3. Treffen
Knit Along 2. Treffen
Knit Along 1. Treffen
Ankündigung Knit Along

Memas Knit Along Teil 1
Memas Knit Along Teil 2
Memas Knit Along Teil  3
Memas Knit Along Teil 4

MMM – noch mal Keskinschlange

Heute trage ich ein Outfit für alle Fälle. Schlichtes weißes Shirt, gekaufter schwarzer Pulli und den neuen engen Rock (nach eigenem Schnitt) aus dünnem Kunstleder. Er ist gefüttert und hat einen langen, sehr hohen Schlitz mit breitem Übertritt. So wird er bequem und schränkt die Beweglichkeit auch beim Treppen steigen oder ins Auto steigen nicht ein. Beim Einkauf eben habe ich ihn mit meiner schwarzen Walkjacke kombiniert. Die geht immer.

Hier scheint die Sonne und ich habe den ersten Espresso draußen getrunken. Selbstgenähte Kleidung beim heutigen MMM ist, wie jede Woche, hier zu bewundern.

Dort gibt es den letzten Auftritt von Lucy/Constanze als MMM Teammitglied. Danke für deine Arbeit Lucy. Ich freue mich auf deine neuen Beiträge an anderen Stellen.

Schöne Woche

MMM – Eine Jeans wie eine Trainingshose

Kleidung kaufen hat auch Vorteile. Ich probiere an und entscheide auf der Stelle ob ich sie kaufe oder nicht. Beim Selbernähen braucht es eine Weile bis ich beurteilen kann wie sich das neue Kleidungsstück „von innen“ anfühlt. Diese Hose wäre mir zu weich und elastisch gewesen, ich hätte sie nicht genommen. Fühlt sich mehr wie eine Trainingshose an. Aber jetzt, nach einem Abend Probetragen auf den Sofa – so eine bequeme Hose ist schon sehr praktisch. Und für die langen Autofahrten auch nicht schlecht.

Diese neue Jeans ist das erste Stück der Urlaubsgarderobe das  „Das grüne Band in Europa – vom Schwarzen Meer bis zum Nordmeer, dritter Abschnitt“. Es geht über Tschechien und Polen nach Königsberg, durch die drei baltischen Länder und dann mit der Fähre zurück nach Kiel und dann nach Bielefeld. Direkt nach Ostern geht es los. Wie zuvor kombiniere ich neu genähte Kleidungsstücke mit solchen aus den beiden Vorjahren (hier und hier gezeigt) und möglichst wenig Gekauftem. Heute trage ich die Hose mit einem Shirt und der Jacke Harper von StyleArc.  Beide gehören zur vorjährigen Reisegarderobe und kommen auch dieses Jahr wieder mit.

Der Stoff ist vom Schrottplatz der Stoffe in Münster, für Jeansstoffe eine großartige Quelle. Dieses Stück war nur 1,30 breit und war 1,70 lang. ich musste hinten an der Hosenspitze, im „Zwickel“, ein Stück Stoff annähen damit Vorder- und Rückenteil passten. Der Stoff hat mir sehr gefallen weil die Schussfäden, anders als bei den meisten Jeansstoffen, hellbraun sind. Das gibt den Jeansblau eine besondere Note. Und passt sehr gut zur diesjährigen Farbpalette der Urlaubskleidung.

Übersehen hatte ich die große Elastanbeimischung. Ich hoffe jetzt, daß der Stoff gute Rücksprungsqualität hat und die Hose nicht zu sehr beult. Die Hose hat zwei kleine Markierungen an denen ich das ausmessen kann. Hier habe ich das auch schon mal gezeigt.

Experimentiert habe ich mit einer anderen Verarbeitung der Seitennähte. Wenn Hosen beim Tragen immer weiter werden, nähe ich die Seiten gerne noch etwas nach. Hier habe ich das gleich so vorbereitet, daß der Taillenbund auf jeder Seite schon eine Naht hat und die Seitennähte auch noch nicht abgesteppt sind. Ich muss die Seiten so nur auftrennen und etwas enger nähen. Eine schnelle Anpassung also. Diese Variante ist auch ideal wenn eine Diät geplant wird aber trotzdem eine neue Hose notwendig ist. Auch Zunehmen in bestimmtem Umfang erlaubt die Hose dann, wenn eine ordentliche Nahtzugabe  eingeplant wurde.

Der Schnitt ist der an meine Figur angepasste Ginger von Closed Case.

Beim heutigen MMM verabschiedet sich wieder ein Teammitglied. Meike hat extra neue Kleidung für diesen Anlass genäht. Well done! Tschüß Meike, machs gut. Es ist kein wirklicher Abschied, ehr eine Veränderung, du bleibst uns ja in vielfältiger anderer Weise erhalten. Danke für deine Arbeit.