VW Sew Along 1 – Geschenke und Inspirationen

Heute ist der Beginn des Vivienne Westwood Sew Along von Sybille / Das Büro für schöne Dinge und Claudia / Bunte Kleider und ich hatte nicht den Plan mich zu beteiligen. Steht da doch Immis und meine eigene Initiative an. Aber dann kam es ganz anders.

Zuerst überreichte Nicole / Frau Knopf mir einen Meter dieses alten karierten Wollstoff. Sie hatte ihn wiederum von ihrer Nachbarin bekommen. Da war ich schon halb überzeugt doch einen westwoodähnlichen Rock zu nähen.

Karostoff

Hatte ich diese Röcke doch auf meiner Reise nach Schottland vor 3 Wochen im Westwood Shop Glasgow genau beschaut. Anprobieren war da keine Option! Meine Größe führt der Glasgower Laden nicht. Und bei Immis und meiner Initiative geht es darum sich von Schnittmustern unabhängig zu machen. Die Accident Skirts aus Frau Westwoods aktueller Kollektion könnten, zumindest ungefähr, doch aus dem Rockgrundschnitt zu entwickeln sein.

Und als ich mich so im Nähzimmer nach weiteren passenden Stoffen umschaute fiel mir das neulich statt grau blass lila gefärbte Dessousstoffensemble wieder in die Augen………..hat sich nicht auch Lingerie als Oberbekleidung vorgeschlagen? Unglaublich übrigens, die Farbe ist immer mehr verblasst und jetzt fast ein wenig zu sanft. Ich werde sie wohl noch mal in den Farbtopf werfen.

Karostoff plus

 

Ich denke: ja, solche Verrücktheiten sind ihr zuzutrauen und wenn ich dann noch eins der Drape Drape Tops kombinieren………..Nr.3 aus Drape Drape 3 z.B., das wäre doch schon ein Konzept. Mal sehn wieviel ich davon realisieren werden. Hier sind schon mal die Träume der anderen inspirierten Näherinnen zu bestaunen.

drape drape 3 Top

Timeline/Meilensteine/Termindruck:
12.09. Start bei Sybille: wir tasten uns an die Grande Dame heran, haben erste Ideen und schäumen vor
Energie und Kreativität nur so über.
26.09. bei Claudia: Stoffberge und Schnittmusterhügel, Schnitte planen und verwerfen, Stoffe schon vorgewaschen? Dieses werde ich nähe dies und das und jenes auch noch.
17.10.  bei Sybille: Zwischenstand, erste Erfolge mit den Sicherheitsnadeln, schon die passenden Plateauschuhe im Warendorb.
21.11. bei Claudia: das große Defileé, roter Teppich  oder karierter Läufer. Ich bin so glücklich und stolz! ( und kann sogar schon ein paar Schritte auf den Schuhen laufen)!

MMM – entdeckt und gelernt

Der Me-Made-Mittwoch (hier können alle heutigen Teilnehmerinnenbeiträge angeschaut werden)  geht ab heute ins zweite Semester. Beim morgendlichen Blick ins Internet bin ich davon überrascht worden. Der Blick an mir runter zeigt: ja, das kann ich heute zeigen. Die Jeans habe ich zwar schon  5 mal getragen und sie bollert ein wenig, vorzeigbar ist sie aber doch. Sogar über die Unterwäsche lohnt es sich zu bloggen.
Ich trage heute an einem unspektakulären Mittwoch mit Nähgruppe am Abend:

MMM Jeans gruene Absteppungrelativ neue Ginger Jeans mit grüner Absteppung, um meinen schönen, schon älteren Gürtel zu zeigen, trage ich das Shirt heute „halbeingesteckt“.
Der Stoff ist aus Hanf, ein Ökoprodukt, ohne Stretch und weich und fest zugleich.

altes Shirt nach kopiertem Schnitt (ich finde die Infos im Blog dazu nicht mehr).

geretteter Marlborough BH mit älterem Slip DL21
Über meine Probleme mit diesem Marlborogh hatte ich hier schon mal kurz berichtet. Seit Dezember letzten Jahres lag er rum und passte nicht. Gestern habe ich eine Lösung gefunden, bin darüber sehr überrascht und trage ihn heute zur Probe.

Zu den Jeans und dem BH habe ich jeweils  Extraposts geschrieben denn bei beiden habe ich was gelernt bzw. will die Informationen achivieren.

Immi und ich planen zur Zeit eine Aktion die wir „Von Schnittmustern unabhängig machen“ nennen. Wer sich von dem Thema angesprochen fühlt, nur zu. Hier fängt es an.

Hier noch Detailfotos vom Outfit:

BH Set Marlborogh

Jeans gruene Absteppung hinten

Jeans – Zwischenstand Stoffe

Schon gleich zu Anfang meiner neuen Nähphase hatte ich die Idee und den Wunsch mir ein ganzes traditionelles Outfit zu nähen. Eine Jeans, eine weiße Bluse und ein Jacket.

Das Nähen von Jackets hat schon immer zu meinen Wünschen gehört und über die 45 Jahre meiner Nähkarriere bin ich verschiedentlich daran gescheitert. Es sah immer „selbstgenäht“ im schlechteren Sinne aus. Jeder dieser Fehlschläge hat mich allerding weiter gebracht und ich habe immer genauer gelernt an was es fehlte. Jetzt fühle ich mich in der Lage es neu anzugehen und darüber werde ich auch berichten. Im Herbst gehe ich noch mal in die Heide für eine Jacketnähkurs.

Weiße Blusen sind auch keine Schwierigkeit mehr. Da habe ich mehrere schöne und passende Schnitte.

Jeans kann ich jetzt auch ziemlich gut. Zuerst habe ich Hosen nähen gelernt, der zweite Schritt war die Modifikation für Jeans und Anfang des Jahres habe ich dann die Ginger als passenden Schnitt für mich entdeckt. Aber der Stoff!! Der richtige Jeansstoff, dass ist die neue Hürde. Hier Stoffproben meiner Jeans.

Jeansstoffproben

Die Schwarze war die Erste, normaler Jeansstoff aus dem Einzelhandel mit  2 % Elastan /5% Polyester. Vor dem Nähen gewaschen. Sehr bequem, aber die Abnutzungspuren sind nicht so toll. Und sie beult sehr beim Tragen.

Die Grüne ist ein Ökostoff aus Hanf, ohne weitere Beigaben. Eine feste Hosen, die etwas nachgibt beim Tragen. Der Stoff hat schon beim Hantieren so abgefärbt, dass ich ihn lieber vor dem nähen gewaschen habe. Ich trage die Hose zur Zeit oft,  kann aber noch nichts über Abnutzungsspuren sagen.

Das rechte Muster ist der neue Jeansstoff. Denim, Cone Mills Denim, Red line selvedge, 13,5 oz Stoffgewicht, also mittlere Stärke.

Ich möchte traditionellen Denim ohne Stretch. Einen Stoff der fest ist, mit dem Tragen weicher wird und immer weiter ausbleicht. Eine Hose, die sich meinem Körper immer mehr anschmiegt. Solche Hosen gibt es auch im Einzelhandel kaum noch. Die letzte Levi’s 501 war in dieser Hinsicht auch eine Enttäuschung. Ich sollte mal meine gesammelten Informationen zu Jeansstoffen aufschreiben (aber, will das jemand lesen?). Inzwischen kenne ich einige ausländische Quellen für diese Art Stoff und gestern sind (für viel Porto und Zoll) einige Meter angekommen. Es könnte also losgehen. Wenn da nicht noch weitere Fragen zu beantworten wären: Soll ich den Stoff vorher waschen oder den spinnerten Jeansentusiasten folgen? Hier ein Beispiel für ihr Verhalten in deutscher Sprache. Und, wenn ich den Stoff vor dem Nähen nicht wasche, wieviel Spielraum braucht die Hose, wieviel läuft sie ein. Wunderbare Luxusprobleme!!!!!!

MMM Jeans gruene AbsteppungSchwarze Ginger Jeans vorne

BHs – Marlborough oder Shelly, der Grad der Dehnbarkeit der Stoffe und die Frage der richtigen Bügel

Beide Bh Schnitte, Marlborough von Orange Lingerie und Shelley von Pin-up-Girls ähneln sich sehr. Beides sind Bh‘ mit Bügeln, umlaufendes Unterbrustband, Seitenverstärkungen und geteilten Cups; sehr geeignet für größere Brüste.

Mit dem Shelley von Johnson hatte ich keine Probleme. Von der Nähmaschine weg passte er sehr gut und macht eine schöne Form. Ich hatte schon beim Ersten aber auch alle Nähregeln eingehalten. Das waren hier insbesondere Powernet im Rückenteil und zu meinem Körper passende Bügel. Aber mein erster Versuch mit dem Marlborough ging zunächst schief. Ich mag den Schnitt sehr, es gibt so viele schöne Beispiele aber mein BH war viel zu eng, er passte einfach nicht. Ich hatte richtig gemessen und trotzdem war er nicht tragbar. Gestern habe ich mir alles noch mal angeschaut. Im Prinzip wollte ich verstehen, an welchen Stellen ich in den Cups mehr Stoff zugeben muss aber es ist ganz anders gekommen. 10 Minuten Näharbeit und das Teil hat gepasst. Die richtige Diagnose war entscheidend! Falsche Bügel und falscher Stoff fürs Rückenband!!

Richtige Wahl der Bügel!!

Wie wichtig passende Bügel sind habe nicht sofort gewusst. Beim ersten roten BH hatte ich schon falsche Bügel und mich den ganzen Silversterabend gewundert warum zwischen meinen Brüsten die Bügel abstanden. Auch da bin ich erst spät auf die Diagnose falsche Bügel gekommen.Der Unterschied im Aussehen des fertigen BHs und auch der Bügel ist maginal. Im Trageverhalten aber gibt es einen riesigen Unterschied!!  Hier die falschen und die richtigen Bügel im Vergleich:

BH Buegel 1 BH Buegel 2

In der Länge gibt es kaum Unterschiede aber im Biegeverhalten unterscheiden sie sich gravierend. Für mich sind die festeren engeren Bügel perfekt. Falsche Bügel im selbstgenähten Bh und er wird entsetzlich unbequem. Genau das hatte ich mit dem MarlbouroughBH auch wieder gemacht,  falsche Bügel eingesetzt.

Dehnbarkeit der Stoffe beachten!!

Und ich hatte für das Rückenband einen Stoff verwendet, der sich nicht komfortabel dehnt beim Tragen. Das normal von mir verwendete Powernet dehnt sich um 30%. Der von mir verwendete Stoff beim Marlborough hatte nur 10%. Ein wirklich großer Unterschied beim Tragen. Ich habe kurzentschlossen den Verschluss abgetrennt und auf jede Seite jeweils zwei Stücke Trägergummi eingesetzt um meinen Fehler zu kompensieren. Gemeinsam mit dem neuen Bügel passt der BH jetzt wunderbar. Das Marlboroughschnittmuster ist so für mich nutzbar.

Malb BH hinten Erweiterung

BH Shelly Marlborogh im Vergleich

Oben der korrekt genähte Shelley und unten der verbesserte Marlborough. Beide BHs sind aus dem gleichen Dessousstoff der sich durch häufiges Waschen etwas in der Farbe ändert.

BH Shelly Marlborogh im Vergleich 2

Hier habe ich beide meiner Puppe angezogen. Dabei wird deutlich, dass der Shelley die Brust mehr bedeckt. Der Marlborough ist da etwas freizügiger.

Ich habe jetzt die Wahl, mehr oder weniger Haut zu zeigen. Und beide Schnittmuster sind für mich passend! Wenn ich die Regeln beachte.

 

 

 

von Schnittmustern unabhängig machen – macht jemand mit?

Grundschnitte1

Wir, Immi und Mema denken schon seit einiger Zeit darüber nach uns von
Schnittmustern unabhängiger zu machen.

Unbenannt Kopie 1

Viele neue unabhängige Schnittmusterverlage variieren Grundschnitte. Hin und wieder erscheinen
fast identische Schnitte unter verschiedenen Namen bei unterschiedlichen
kleinen Firmen. Wenn die Frauen dann, wie Immi und Mema, keine Figur haben
die nach der Schnittmusternorm proportioniert ist, dann braucht es viel
Anpassungsarbeit um zu einem passenden Teil zu kommen.

Es ist möglich auf der Basis eines guten schlichten Schnittes ein Modell
nachzuempfinden und am Ende weniger Anpassungsarbeit zu leisten.
Manchmal ist uns das schon gelungen. Einige von euch haben gerade in der
letzten Zeit auch Beispiele dafür gezeigt.

Grundsätzlich gibt es ja viele verschiedene Ansätze wie
Hobbyschneiderinnen sich ihre Modelle anpassen. Es gibt den 2 D Schnitt
mit dem man arbeiten kann, oder den Körper.
Drapieren (Abstecken) oder Konstruieren (Arbeiten mit dem 2D Schnitt) –
das sind die zwei Pole. Am Besten wäre natürlich man könnte beides! Aber
doch hat jede Hobbyschneiderin ihre Vorlieben. Die meisten von uns
nehmen sich Fertigschnitte und stecken an sich ab, um
anzupassen. Wir wollen hier erstmals eine Aktion machen, wo das
Arbeiten mit dem 2D Schnitt im Vordergrund steht und nicht das Abstecken.

Nun haben wir darüber nachgedacht, ob es wohl noch mehr Frauen gibt, die
Interesse an diesem Thema haben und mit denen wir gemeinsam über die
Blogs an unserer Unabhängigkeit arbeiten könnten.

Wenn ihr Lust daran habt, wie sieht genau euer Interesse aus? Habt ihr
schon Erfahrungen mit der Schnittmodifizierung wie Abnäher verlegen oder
aus zwei Schnittmustern eins zu machen? Gibt es Standardanpassungen die
ihr immer macht? Arbeitet ihr nach einem individuellen Grundschnitt?

Bitte schreibt es uns doch als Kommentar. Was meint ihr, lohnt es sich
dieses Thema gemeinsam anzugehen?

Wir sind gespannt auf eure Rückmeldungen

Immi und Mema